Vom neuen Flachdach bis zum Tunnel

Der neue Rosshäusern-Tunnel soll die Fahrzeit mit dem Zug verkürzen. Bild ca/a

Der «Traubenhof» ist das erste Gebäude mit einem Flachdach in Kriechenwil. In einem beschaulichen Dorf, in dem schöne, alte Bauernhäuser dominieren, sticht das neue Gebäude sofort ins Auge. Er habe auf die Dachform nicht nur positive Rückmeldungen erhalten, sagte Bauherr Jürg Rytz am Dienstag denn auch an der Präsentation des «Achetringelers» in Kriechenwil.

Bis vor 25 Jahren war der «Traubenhof» ein Restaurant, dann brannte das Gebäude vollständig ab. Heute ist der «Traubenhof» ein Wohnprojekt für die ältere Generation. Die 22 Wohnungen in den beiden Gebäuden sind rollstuhlgängig, sie wurden dieses Jahr fertiggebaut. Das Angebot zieht: «19 der 22 Wohnungen sind bereits besetzt, ohne dass wir ein Inserat geschaltet haben», sagte Rytz. Wie er dies geschafft hat und wie das Konzept funktioniert, ist im neuen «Achetringeler» nachzulesen, der seit heute erhältlich ist.

Die Jahreschronik, deren Name sich auf einen alten Laupener Silvesterbrauch bezieht, erzählt aber auch andere Geschichten rund ums Alter. So findet im 52-seitigen Heft etwa auch die Geschichte über die Entstehung des Pflegezentrums Bösingen Platz. Auch dort seien neben dem Pflegeheim über 20 alters- und behindertengerechte Wohnungen geplant, schreibt Peter Portmann in einem Beitrag. Und vorgesehen in den Gebäuden ist auch Platz für die ganz Jungen: Die Kindertagesstätte Bösingen zieht in eines der Gebäude ein.

Ein bekannter Laupener

Auf ein stolzes Alter kann der Theaterverein Laupen zurückblicken: Der Verein, dessen Geschichte mit einer Gruppe Laupener Schulabgänger in einem Gewölbekeller im Stedtli begann, feiert dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Auf die lange Theatergeschichte schaut Ueli Remund in einem Beitrag zurück. Er sei als junger Lehrer nach Laupen gekommen und «von Anfang an bei der ‹Tonne› dabei gewesen», sagte er am Dienstag. In einem zweiten Beitrag interviewt Remund einen Laupener, von dem wohl nur wenige wissen, dass er ein Laupener ist: Peter Freiburghaus, besser bekannt als Ernst Fischbach aus dem «Duo Fischbach», ist 1947 dort geboren.

Der «Achetringeler» bietet einen Einblick in viele verschiedene Geschichten aus der Region, so auch in jene eines Bauern und Wunderheilers aus Golaten. Ueli Gutknecht-Mäder beschreibt in einem Beitrag, welche Gerüchte sich um Johannes Johner, der im Volksmund «Oltigemätteler Wasserdoktor» genannt wurde, ranken. Johner, der von 1839 bis 1900 in der Oltigenmatt lebte, soll seinen Patienten aufgrund von Urinproben Diagnosen gestellt haben.

Auch erzählt man sich, dass der «Oltigemätteler» aus der Ferne verlegte, verlorene oder gestohlene Sachen wieder habe auffinden können. Zwar konnte Johannes Johner als nicht anerkannter Heilkundiger kein Honorar verlangen. Doch mit den «Trinkgeldern», die er von seinen Patienten erhielt, soll er angeblich sehr gut gelebt haben.

Die grösste BLS-Baustelle

Der neue «Achetringeler» widmet ein Kapitel einem besonders grossen Projekt: dem Bau des Rosshäusern-Tunnels. Der zwei Kilometer lange Tunnel ist das Kernstück des Doppelspurausbaus zwischen Rosshäusern und Mauss und momentan die grösste Baustelle der BLS überhaupt. Und über ein anderes Stück Bahngeschichte erfährt die Leserschaft im ersten Beitrag des Hefts mehr: Fritz Haldemann erklärt in seinem Artikel, warum Thörishaus zwei Bahnhöfe hat.