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Vom Tango Nuevo zur Abendunterhaltung

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Es war ein bunter Mix, den das Crossover-Festival Klangantrisch in Riggisberg am letzten Freitag bot: Im ersten Teil sang der Singkreis Wahlern die «Misa a Buenos Aires» von Martin Palmeri. Im zweiten Teil wartete die Musikgesellschaft Riggisberg mit typischer Brassbandmusik im Stile einer Abendunterhaltung auf. Diese Kombination war originell. Allerdings standen die beiden Teile so losgelöst voneinander, dass man am Ende den Eindruck hatte, zwei verschiedene Konzerte gehört zu haben.

Im Stile Piazollas

Mit seiner «Misa a Buenos Aires» brachte der argentinische Komponist Martin Palmeri die klassische europäische Kirchenmusik mit dem Tango ­Nuevo im Stile von Astor Piazzolla zusammen. Dieser Gegensatz zieht sich durch das Werk. So folgt der Text den klassischen vollständigen Messvertonungen, während die Musik zwischen Kirchenmusik und Tango hin und her pendelt.

Charakteristisch für das Werk ist zudem die spannungsreiche, emotionsgeladene Musik. Das zeigte sich etwa in langen Crescendos oder in plötzlichen Ausbrüchen. Oft baute sich eine wunderbare Spannung zwischen dem Orchester und dem Chor auf. Reizvoll war auch das Credo, das Palmeri im Stil eines Vals, eines Tangowalzers, schrieb. Der charakteristische Rhythmus wirkte in einer Messe doch ziemlich exotisch.

Schöner Klang, schwieriger Rhythmus

Gerade das Ad-hoc-Orchester sorgte für argentinisches Flair. Dabei stach speziell Peter Gneist mit seinem Bandoneon heraus: Mal mit Gefühl, mal mit Temperament zeigte er die ganzen Emotionen, welche in der Tangomusik liegen. Unterstützt wurde er dabei von Jean-Jacques Schmid am Klavier und einem Streichquintett unter Konzertmeisterin Daniela Bertschinger.

Solistin Rebekka Maeder überzeugte mit einem warmen, natürlichen Sopran, der insbesondere die spannungsvollen Seiten dieses Werkes gut transportierte.

Der Singkreis Wahlern unter der Leitung von Mathias Stefan imponierte vor allem mit seinem Klang: Kräftig und gleichwohl nicht forciert berührte er mit der oft dunklen Musik das Publikum. Beeindruckend war, wie der nicht professionelle Chor auch anspruchsvolle Passagen meisterte. So musste der Sopran bereits im Kyrie in hohe Lagen steigen, was sich aber nicht negativ auf den Klang auswirkte.

Demgegenüber war der Chor rhythmisch gefordert. So war in einigen südamerikanisch geprägten Passagen zu hören, dass der Chor eher in der europäischen Musik zu Hause ist. Auch stimmte vereinzelt die Koordination unter den Sängerinnen und Sängern nicht. Trotz diesen Unsicherheiten ist es überaus lobenswert, dass sich der Chor auf dieses unbekannte Terrain gewagt hat. Der Singkreis Wahlern, die Solistin und die Instrumentalisten sorgten für ein Konzerterlebnis, das beim Zuhörer wohl noch lange nachhallen wird.

Mitreissende Musikgesellschaft

Nach der Pause machte die Musikgesellschaft Riggisberg mit dem ersten Marsch klar, dass sie einen scharfen Kontrast zur Atmosphäre des ersten Teils setzen würde. In diesem Marsch wirkte die Musikgesellschaft souverän, was sich etwa im energiereichen Rhythmus und den dynamischen Effekten zeigte. Anschliessend präsentierte das Orchester die Wettbewerbsstücke für das kantonale Musikfest in Thun, «anspruchsvolle Stücke», wie Dirigentin Sandra Rolli betonte. Sie klangen sauber, wenn auch etwas zurückhaltend. Offenbar fehlte den Musikerinnen und Musikern noch etwas die Sicherheit. Bei den folgenden Stücken wie etwa «Ring, Ring» von ABBA spielte die Musikgesellschaft hingegen so mitreissend auf, dass sie das Publikum zeitweise zum Tanzen animierte. Damit schloss sich auf ganz eigene Art der Bogen zur Tangomusik des ersten Teils.

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