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Vom Torjäger zum Torjäger

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Marco Schneuwly, im Sommer haben Sie innerhalb der Super League vom FC Thun zum FC Luzern gewechselt. Was waren die Gründe für diesen Schritt?

Mein Vertrag im Berner Oberland lief Ende letzter Saison aus. Der FC Luzern hatte sich über Wochen hinweg intensiv um mich bemüht und mir so vermittelt, dass er mich unbedingt wollte. Dies und das Gesamtpaket in Luzern überzeugten mich vom Wechsel in die Innerschweiz.

 

 Woraus bestand dieses Gesamtpaket?

Da war zum einen die Vertragsdauer. Thun offerierte mir einen Vertrag nur über zwei Jahre mit Option auf Verlängerung, Luzern bot mir einen Kontrakt über drei Jahre bis 2017 an. Zum anderen waren die sportlichen Perspektiven in Luzern grösser. In der Innerschweiz gibt es nur einen Fussballklub, das ist der FC Luzern. Der Stellenwert in der Region ist hoch, und so auch die Ambitionen. Der FC Thun steht hingegen stets im Schatten der Young Boys. Ich habe die zweieinhalb Jahre in Thun genossen. Es hat sich zu 100 Prozent gelohnt, meine Leistungen haben gestimmt und ich konnte meine Karriere neu lancieren. Ich bin froh und dankbar, dass dies so gut geklappt hat. Es war jedoch an der Zeit, etwas Neues zu wagen.

 

 Die sportlichen Ambitionen des FC Luzern sind hoch, entsprechend gross die Erwartungshaltung im Umfeld des Vereins. Spüren Sie diesbezüglich mehr Druck als noch in Thun?

Die Fans verlangen immer mehr, wenn man nicht gerade Tabellenerster ist. Das ist in Thun nicht anders als in Luzern. Im Berner Oberland waren hingegen die Medien humaner und gingen mit ihrem Verein weniger hart ins Gericht. Hier sind die Medien viel präsenter und suchen auch nach der Nadel i m Heuhaufen. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, die Journalisten erledigen auch nur ihren Job. Aber leider machen sie oft aus einer Mücke einen Elefanten.

 

 Aktuell prasselt ziemlich viel negative Kritik auf den FC Luzern herein …

Mit zwei Punkten aus vier Spielen und dem Ausscheiden in der Europa League liegen wir hinter den Erwartungen zurück, auch hinter unseren eigenen Ansprüchen. Dass da die Kritik negativ ausfällt, ist nachvollziehbar. Wir nehmen die Kritik durchaus zur Kenntnis, aber nicht mit in die Kabine. Wir wissen genau, wie wir mit solchen Situationen umzugehen haben. Die Meisterschaft ist noch lang, man sollte uns nicht abschreiben.

 

 Wieso läuft es bisher so harzig?

Im Sommer hat es viele Wechsel auf wichtigen Positionen gegeben, das Team braucht noch etwas Zeit, bis die Automatismen ineinandergreifen. Das ist normal. Ich finde, dass wir bis vor das gegnerische Tor ganz okay spielen. Das Zusammenspiel klappt gut, und wir kreieren uns auch häufig Torchancen. Allerdings müssen wir diese besser nützen. Oftmals stehen wir vor dem gegnerischen Tor in bester Abschlussposition, zielen dann aber daneben oder darüber oder schiessen an den Pfosten, an die Latte oder dem Goalie in die Arme.

 

 In einem Interview mit dem «Blick» hat Sportchef Alex Frei gesagt, dass Luzern mit «einem Angreifer wie Marco Streller fünf Punkte mehr auf dem Konto hätte». Freis Kritik richtet sich an seine Stürmer, somit auch an Sie …

Ich habe seine Worte allerdings nicht als Kritik an mir persönlich empfunden. Vielmehr meinte er damit, dass wir fünf Punkte mehr auf dem Konto hätten, wenn wir die vielen Torchancen so kaltblütig verwertet hätten, wie es Marco Streller halt tut. Marco Streller ist der beste Stürmer in der Super League–schon seit Jahren. Jedes Team möchte einen Spieler wie ihn in seinen Reihen haben. Dass ich nicht auf gleicher Stufe stehe wie er, liegt auf der Hand, auch wenn es mein täglicher Ansporn ist, so gut wie er zu werden. Insofern ist Streller auch nicht der Spieler, mit dem ich mich vergleichen lassen muss. Wir sind alle gefordert, effizienter zu werden.

 

 Wie lässt sich das bewerkstelligen?

Schlimmer, als die Torchancen nicht zu nutzen, wäre es, gar keine zu haben. Man darf sich nicht allzu viele Gedanken machen, weil die Bälle nicht reingehen. Man muss es einfach weiter versuchen, irgendwann dreht es und wir haben einen Lauf. Dass wir Potenzial haben, hat man in der Vorbereitung gesehen. Da haben wir alle Spiele gewonnen. Wenn es uns gelingt, zwei, drei Spiele in Folge zu gewinnen, kehrt das Selbstvertrauen zurück.

 

 Ihre Bilanz mit vier Toren in sechs Pflichtspielen kann sich sehen lassen. Ihr Trainer Carlos Bernegger hat Sie deshalb kürzlich als «Gabriel Batistuta des FC Luzern» bezeichnet …

Mit dem früheren argentinischen Goalgetter verglichen zu werden, ist natürlich eine grosse Ehre für mich. Als ich klein war, war Batistuta ein grosser Star, zu dem ich hochgeschaut habe. Ich bin allerdings realistisch genug, um zu wissen, dass ich nicht seine Klasse habe. Ich muss einfach hart weiterarbeiten und konstant gute Leistungen bringen.

 

 Stimmt es eigentlich, dass Sie für jedes Tor, das Sie erzielen, von Ihrer Grossmutter einen Fünfliber erhalten?

Ja, das stimmt. Als mein grosser Bruder Lukas in Düdingen angefangen hat zu spielen, war mein Grosi so stolz, dass sie ihm für jedes Tor einen Fünfliber gegeben hat. Als dann ich und später auch mein jüngerer Bruder Christian mit Fussball spielen anfingen, fand sie, es wäre ungerecht, wenn dies nicht auch für uns gelten würde. Inzwischen bin ich 29 Jahre alt, aber ich erhalte immer noch einen Fünfliber, wenn ich ein Tor schiesse.

 

 Es scheint, als hätten Sie Ihren Platz beim FC Luzern gefunden?

Man hat mich nach Luzern geholt, damit ich–neben dem Toreschiessen–meine Erfahrung einbringe und ähnlich wie in Thun eine Führungsrolle übernehme. Das gelingt mir Schritt für Schritt immer besser, und ich denke, dass ich inzwischen auch von den anderen Mannschaftskollegen als Leader akzeptiert werde. Diese Akzeptanz musste ich mir mit Leistung verdienen, und ich muss sie Tag für Tag mit guten Leistungen bestätigen.

 

 Heute Abend (19.45 Uhr) gastieren Sie mit dem FC Luzern beim Tabellenschlusslicht Vaduz. Ein Sieg ist Pflicht …

Unbedingt! Das Startprogramm mit Sion und GC zu Hause, sowie Basel und St. Gallen auswärts war schon sehr happig. Auch Vaduz auswärts wird wieder sehr schwierig, aber wir wollen nun endlich den ersten Saisonsieg realisieren. Egal wo und gegen wen. In den vergangenen Spielen kassierten wir immer wieder Tore bei Standardsituationen. Es ist nicht einfach, bei stehenden Bällen zu verteidigen. Dennoch müssen wir uns da steigern.

«Wir nehmen die Kritik durchaus zur Kenntnis, aber nicht mit in die Kabine.»

«Von meinem Grosi erhalte ich immer einen Fünfliber, wenn ich ein Tor schiesse.»

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