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Von Aufstieg und Fall eines Kriegsherrn

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

«Das Mittelalter hat mich schon als Kind fasziniert. Damals träumte ich davon, einmal Ritter zu werden», erzählt Thomas Vaucher. Dieses Interesse für eine längst vergangene Zeit sei immer noch vorhanden. Die Idee, aus diesem Stoff einen Roman zu machen, ist ihm bereits vor etwa 15 Jahren gekommen. «Damals ist Braveheart in den Kinos gelaufen, und ich habe gedacht, dass eigentlich auch die Schweiz spannende Geschichte zu bieten hätte. Stoff, der sich genauso für einen coolen Film eignen würde», führt er aus. Schon damals hat der Primarlehrer aus Düdingen geschrieben: Kurzgeschichten und Romane aus dem Bereich Fantasy, ohne jedoch etwas veröffentlichen zu können.

Langer Prozess

Vor sechs Jahren dann machte er sich erstmals ernsthaft daran, ein Stück Schweizer Geschichte in einen Roman zu verpacken. Er hat angefangen, sich zu informieren, die Fachliteratur zu lesen, ein paar Eckdaten zusammenzutragen und gar erste Kapitel zu formulieren. «Die habe ich dann aber grösstenteils wieder verworfen», erklärt er den langen Prozess. In den letzten vier Jahren hat er dann einen Grossteil seiner Freizeit dem «Löwen von Burgund» gewidmet. «Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob es sich wirklich lohnt, so viele Stunden vor dem Computer zu verbringen.»

Karl der Kühne im Fokus

Besonders wichtig war ihm die Recherche-Arbeit. In seinem historischen Roman von 360 Seiten sind das Grundgerüst und die meisten Ereignisse denn auch historisch belegt, doch wurden auch fiktive Personen und Geschehnisse eingebunden, um eine zusammenhängende, logische und spannende Geschichte zu gestalten. Die Hauptrolle darin hat einerseits Karl der Kühne, andererseits aber auch die Eidgenossen, die damals gegen den Burgunder Herzog Krieg geführt haben, um für ihre Freiheit zu kämpfen.

Kein strahlender Held

«Karl der Kühne wollte unbedingt König oder gar Kaiser werden und hat alles in seinem Leben diesem Ziel untergeordnet», schildert Thomas Vaucher seine Faszination. Der Herzog sei eine umstrittene Persönlichkeit gewesen. In einigen Quellen sei er als brutaler Herrscher beschrieben worden, der ohne mit der Wimper zu zucken ganze Heerscharen niedermetzeln liess.

Aus anderen Quellen könne man herauslesen, dass er nicht durchwegs der unerbittliche Schreckensherrscher war. «Er hat einen sehr interessanten Charakter gehabt. Die Ehre war ihm wichtig. Aber es gelang ihm nicht immer, ritterlich zu sein. Oft verfiel er der bösen Seite seines Wesens», führt der Autor aus. «Im Gegensatz zu Adrian von Bubenberg ging er nicht als strahlender Held in die Geschichte ein.»

Über eine Agentin

«Der Löwe von Burgund» kommt am 26. August in die Buchläden. Dass es so weit gekommen ist, hat Thomas Vaucher glücklichen Umständen zu verdanken. Nach der Erfahrung mit seinen Fantasy-Romanen war ihm klar, wie schwierig es für unbekannte Autoren ist, bei einem Verlag angenommen zu werden. «Durch einen Kollegen habe ich eine Agentin kennengelernt. Ihr gefiel mein Werk, und sie war einverstanden, mich zu vertreten», erklärt er.

Passte genau ins Profil

Inge Hochreutener hatte Kontakte zum Stämpfli-Verlag Bern, dessen Verlagsleitung just genau für das kommende Herbstprogramm noch eine Publikation fehlte. Thomas Vauchers «Löwe von Burgund» kam deshalb wie gerufen. Der Verlag bringt sonst eher Sachbücher und juristische Publikationen heraus. Doch ein kleiner Teil des Programms ist für Berner Themen reserviert. «Und da passte ein Roman über den Kampf der Eidgenossen gegen Karl den Kühnen genau in dieses Profil», führt der Autor aus.

Am Wortschatz gefeilt

Er hat sich gefreut, dass der Verlag mit seinem Vorschlag für das Titelbild – ein Ausschnitt des Murtner Schlachtpanoramas – einverstanden war. Auf Anraten des Lektorats musste er eine Weile am verwendeten Wortschatz feilen. «Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich Wörter verwendet hatte, die es zu der Zeit noch gar nicht gab.» Beispiele sind Infanterie, Invasion, Attacke und Soldat. «Über 100 verschiedene Wörter musste ich nachrecherchieren, teils ersetzen oder zumindest weniger häufig einsetzen», führt er aus.

Auch gerne Lehrer

Er freut sich auf die Reaktionen über sein Buch, ist aber auch gespannt, wie es aufgenommen wird. Das Schreiben hat ihm trotz aller Arbeit viel Spass gemacht. Doch ist er sich bewusst, dass es nicht einfach ist, davon zu leben. «Ich bin auch sehr gerne Lehrer», sagt er. Er habe zwar wieder ein, zwei Ideen für neue Stoffe im Kopf. «Doch momentan ist das Schreiben ein Hobby. Mal sehen, was sich ergibt.»

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