Von Curry über Origami bis Yoga
Asien-Projektewoche an der Primarschule Schmitten
Asien liegt geografisch weit weg von Schmitten und unterscheidet sich auch sonst recht stark vom Sensler Alltag. In einer Projektwoche haben die Schmittner Schulkinder einen kleinen Einblick in das Leben in Fernost erhalten.
Von IMELDA RUFFIEUX
Wie kann ein Aussenstehender all die Aktivitäten und Eindrücke einer intensiven Projektwoche, die vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse alle Stufen miteinbezog, am besten erfassen? Ganz einfach: Man trifft sich am Freitag mit der Projektgruppe Presse und lässt sich informieren. Christian Jelk, Stefan Müller und Tanja Bächler haben zusammen mit anderen «Pressefritzen» die Aufgabe gehabt, das Geschehen der letzten fünf Tage genauestens zu beobachten und konnten deshalb kompetent Auskunft geben. Ihre Aufgabe wird es sein, die Asien-Woche für die Schulzeitung «Punkto» in Bild und Text festzuhalten.
Wo Zungeherausstrecken
ein Gruss ist
Mit der Geschichte des Schlangenjungen und einem asiatischen Lied fing die Projektwoche am Montag an. Die Bilder, die ein Asienkenner in seiner Diashow zeigte, gab den Kindern einen ersten Einblick in diese fremden Kulturen: das einfache Leben, oftmals verbunden mit Armut, die weite Landschaft, aber auch Alltag und Bräuche lernten sie kennen: z.B,. dass ein Kilo Reis an gewissen Orten lediglich acht bis zehn Rappen kostet, dass aber eine Familie in einigen Gebieten nur mit 300 Franken im Jahr auskommen muss und dass das Herausstrecken der Zunge anderswo als Gruss gilt.
Von Curry bis Yoga
An zwei Tagen der Woche konnten sich die über 300 Teilnehmer in Ateliers eintragen. Das Angebot in den Bereichen Basteln und Malen, Theater und Musik, Mensch und Natur, Kochen und Esskultur, Geschichten und Spiel sowie Bewegung und Körper reichte von Origami, Mandalas und asiatische Kampfkunst über Seidenmalerei, Shiatsu, Yoga, Papierschöpfen bis zum Geheimnis des Curry – insgesamt über 30 Möglichkeiten.
Eltern einbezogen
Neben den Lehrpersonen waren auch einige Eltern im Einsatz. Sie halfen bei einem der Ateliers mit oder konnten sogar – durch ihre Herkunft – eins zu eins von ihrer ursprünglichen Heimat in Asien berichten.
Stufenweise sind die Kinder auch einmal in dieser Woche über den Mittag in der Schule geblieben und haben die asiatische Küche ausprobiert. Das Curry war vielen geläufig; mit anderen – etwas schärferen – Saucen haben einige überraschende Erfahrungen gemacht.
Am Mittwoch war eine Klassenarbeit angesagt. Ziel war es, etwas Bleibendes zu schaffen. Eine Klasse hat zum Beispiel den Brunnen im Schulhof mit so genannten Tangrann-Motiven neu verziert. Andere haben sich eine Henna-Tätowierung machen lassen. Wieder andere haben Begriffe wie Weisser Tiger in chinesischen Zeichen auf Papier gemalt und so eine neue Dekoration für das Treppenhaus hergestellt. Und auch die Treppenränder erhielten ein neues Aussehen.
Ein Drachenumzug zum Abschied
Am Donnerstag wurde in den Klassen fleissig an Drachen gebastelt: aus Papiermaché und Kleister entstanden entweder grosse Tiere, bei denen zum Beispiel jeder Zacken ein Kind darstellt, oder kleinere, die jedes selber tragen konnte. Das Resultat konnte dann am Freitag zum Abschluss der Woche in Form eines grossen Umzuges bestaunt werden. An diesem Tag waren auch die Eltern eingeladen, ihre Kinder in einigen Ateliers zu besuchen. Da konnte es dann schon mal sein, dass sie ihre Tochter in einem traditionell koreanischen Kostüm antrafen oder die Umrisse ihres Sohnes in einem selbstgeschriebenen Schattentheater wieder erkannten.
Die Bilanz der Projektwoche fiel sehr positiv aus. Die drei Reporterkinder berichteten, dass die Schüler viel Neues gelernt haben über eine ganz andere Welt und dass alle diese Art von Schule verständlicherweise dem normalen Unterricht vorziehen.