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Von der Allgegenwärtigkeit des Schwachsinns

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Aus Meiner Sicht

 

 Was ist eigentlich Schwachsinn? Floskeln zum Beispiel – das sind zumeist sinnentleerte Aussagen, die zwar niemandem etwas bringen, aber doch irgendwie gesagt sein wollen. Bei Abstimmungen hört man immer wieder: «Wir haben einen Achtungserfolg erzielt.» Das ist Schwachsinn. Alle wissen es: der Verfasser des Zeitungsartikels, der Leser auch, und der Urheber der Aussage sowieso. Aber es klingt halt besser als: «Die Stimmbürger haben uns eine Klatsche verpasst.»

 

 Das Lustige am Humbug ist, dass er immer noch mehr Humbug nach sich zieht. Wenn zum Beispiel Roger Köppel – vom «Spiegel» bereits als «Todesstern jeder Talkshow» bezeichnet – im Bundeshaus Simonetta Sommaruga mit abenteuerlichsten Beschuldigungen eindeckt und sie den Saal verlässt mit der Begründung, sie habe nur kurz aufs WC gemusst, dann ist das wieder Humbug, und alle wissen es. Wie man in den Wald ruft …

 

 Diese Art von Blödsinn ist jedoch gewollt. Es gibt ihn aber auch da, wo Fehler passieren, zum Beispiel im Drehbuch. Wenn also die Schweizer Bachelorette vor dem Einsteigen in den Helikopter (in Thailand!) behauptet, sie sei noch nie geflogen, dann soll das dem Ganzen noch einen Schuss Drama hinzufügen, ist aber ungewollt komisch. Diese Art von Seich kommt auch zum Vorschein, wenn man sich Trailer neuer Filme ansieht, zum Beispiel «Gods of Egypt» oder «Stolz und Vorurteil und Zombies». Da möchte man schon fast die Leinwand anschreien: «So ein Bullshit! Kommt euch nichts Besseres in den Sinn?» Da kann man den Bullshit eigentlich schon am Titel riechen – bitte nicht zu sehr über dieses Wortspiel nachdenken.

 

 Aber warum existieren solche Dinge überhaupt? Die Antwort kennen Sie vermutlich schon: Weil wir oft zu faul sind zum Nachdenken! Woher weiss ich zum Beispiel das mit der Bachelorette? Ja, genau! Das hätten Sie sich jetzt vermutlich gar nicht überlegt, oder? Wir lassen uns von den Medien berieseln, und der Inhalt macht in unserem Hirn dann Göschenen–Airolo. Wenn wir also das Wort «Bremain» – das Gegenstück zum «Brexit»–lesen, dann taxiert das kaum jemand als Wischiwaschi, obwohl man sich denken sollte: «Echt jetzt?!»

 

 Und da haben Sie’s: Schwachsinn ist allgegenwärtig. Noch dümmer ist eigentlich nur ein Text darüber. Und gerade fragen sich meine Eltern, ob mein Studium nicht eine Fehlinvestition war. Ich bin stolz.

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