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Fronleichnamsfest: Von der pompösen Schau zur einfacheren Feier

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Fronleichnam ist ein Hochfest der katholischen Kirche. Doch was genau feiern die Christen an diesem Tag und seit wann wird er besonders gefeiert? Die FN haben mit dem pensionierten Pfarrer Winfried Baechler über das Fronleichnamsfest gesprochen. 

Für die katholischen Gemeinden im Kanton Freiburg und der Schweiz ist dieser Donnerstag ein Feiertag. Fronleichnam wird gefeiert. Ein kirchliches Hochfest, an dem die bleibende Gegenwart von Jesus zelebriert wird. Der Fronleichnamsgottesdienst und die anschliessende Prozession haben in der Stadt Freiburg eine lange Tradition. 

Von prunkvoll…

«In Freiburg war Fronleichnam noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine riesige Sache. Man hat sich mit allem gezeigt, was man hat», sagt der pensionierte Pfarrer und Domherr Winfried Baechler. Es sei damals ein hochgeachteter Feiertag gewesen. Alle politischen und universitären Obrigkeiten bis hin zum Militär waren aufgeboten und anwesend. Sehr viele Kinder, Schulklassen, Vereine, Fahnenträger und Schüler des Kollegiums marschierten mit. «Zu dieser Zeit war es ein bisschen extrem. Es war eigentlich mehr ein Umzug als eine Prozession, und die Messe war zweitrangig.» Damals machte der Umzug an mehreren Stationen in der Stadt halt, wo aus dem Evangelium vorgelesen und Segnungen durchgeführt wurden.

… zu einfach

«Das hat sich alles gegen Ende des 20. Jahrhunderts verändert», sagt Baechler. Der Umzug wurde einfacher, viele Bräuche und Traditionen weggelassen oder gestrafft. «Es ist immer noch ein Grossereignis. Es ist sogar auf der Tourismusseite von Freiburg zu finden. Aber es ist nicht mehr so prunkvoll, wie es früher war», sagt Baechler. Seiner Meinung nach sei das gut so. Es gehe wieder mehr um den eigentlichen Sinn des Feiertages – die Feier der bleibenden Gegenwart Jesu Christi. Das eigentliche Abendmahl gewinne an Bedeutung. «Ich finde, das Fest ist sinnvoller geworden und der Akzent liegt mehr auf der Messfeier im Hof des Kollegiums», sagt er. Verbesserungsmöglichkeiten sieht er persönlich in der Prozession. «Ich finde, sie könnte mehr Inhalt haben, der mit dem Auftrag und der Sendung der Messe verbunden ist: Teilen, Helfen, Caritas, Solidarität für alle. Das könnte man in der Prozession auch zeigen.»

Die wenigsten kennen sie

«Die Feiertage sind wichtige Glaubensinhalte der Kirche», sagt Baechler. Teilweise werden sie verschieden ausgelegt und gefeiert, doch der Kern bleibe derselbe. «Ich finde jedoch, dass die Inhalte von Feiertagen an Bedeutung verlieren.» Vielen Menschen gehe es mittlerweile lediglich um den freien Tag. «Ich denke, dass vielleicht rund zehn Prozent der Katholiken ihre Feiertage wirklich kennen und erklären könnten.» Das mache sie jedoch nicht zu schlechten Gläubigen: «Es gibt einen Unterschied zwischen Religiosität und Spiritualität.» 

Nonne hat Vision

Zu einem richtigen Feiertag wurde der Fronleichnam erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts. Die Augustiner-Nonne Juliana von Lüttich hatte eine Vision, wonach der Kirche ein Fest zur Verehrung von Brot und Wein fehlte. Das schlug sie dem damaligen Papst, Urban IV., vor, der das Fest im Jahr 1264 einführte. Gefeiert wird das Fronleichnamsfest am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, der jeweils der Sonntag nach Pfingsten ist. «Das Wort Fronleichnam stammt übrigens aus dem Mittelalter», führt Baechler aus. Es leite sich vom Althochdeutschen ab. «Fron» heisst so viel wie «Herr», und «Leichnam» bedeutet «lebendiger Leib» – also «des lebendigen Herren Leib». 

«An Fronleichnam feiert man die Gegenwart von Jesus in Gestalt von Brot und Wein.» Brot und Wein – das komme vom letzten Abendmahl. An diesem brach Jesus, der menschgewordene Gott, das Brot, reichte es seinen Jüngern und sagte: «Das ist mein Leib.» Er überreichte ihnen danach Wein – der sein Blut symbolisiert. Jesus rief die Menschen auf, dieses Mahl zu wiederholen: «Tut dies zu meinem Gedächtnis», sagte er. «Aus diesem Abendmahl entstand die sogenannte Eucharistiefeier, die heute in der Umgangssprache öfter ‹Messe› oder ‹Messfeier› genannt wird», sagt Baechler. Diese ist mittlerweile fester Bestandteil des Sonntags in der katholischen Kirche.

«Das Gedächtnis Jesus wird mit dem Fronleichnamsfest verbunden. Wenn man das Brot isst, dann ist man mit ihm verbunden. Man glaubt, dass er im Brot geistig gegenwärtig ist», sagt Baechler. Das sei ein symbolischer Akt. So spüren ihn die Gläubigen.

Informationen

Fronleichnamsumzug in der Stadt Freiburg

Um 9 Uhr beginnt am Donnerstag, dem 8. Juni, die Messe im Hof des Kollegiums St. Michael in der Stadt Freiburg. Die Prozession beginnt gegen 10.30 Uhr und führt über die Joseph-Piller-Strasse, die Spitalgasse und den Georges-Python-Platz, wo beim Altar eine Segnung durchgeführt wird. Danach geht es über die Alpenstrasse und die Steinbrückengasse zu der Kathedrale. Dort gibt es den Schlusssegen. Acht Kanonenschüsse werden während der gesamten Zeremonie abgefeuert. Diese markieren die verschiedenen Etappen des Festes. km

Wirtschaft

Feiertage schaden nicht

«Feiertage gehören zum Jahreskalender, und diese gilt es zu respektieren», sagt Reto Julmy, Direktor des Freiburger Arbeitgeberverbandes, gegenüber den FN. Im Kanton Freiburg können Arbeitgeber sogar auswählen, ob sie ihren Feiertagskalender nach den reformierten, den katholischen oder allen Feiertagen ausrichten möchten. Mindestens neun Feiertage haben Arbeitnehmende im Kanton Freiburg jedenfalls. Diese Tage seien eine Gelegenheit, die Arbeitswelt und das Familienleben in Einklang zu bringen. 

Doch nicht alle Arbeitsbranchen können an den Feiertagen ihre Türen schliessen und frei machen: «An Feiertagen wird auch gearbeitet. Beispielsweise in der Gesundheitsbranche, in der Hotellerie, im Eventbereich und natürlich im öffentlichen Verkehr», sagt Julmy. Gewisse Bereiche müssen arbeiten, sie dürfen die Feiertage jedoch kompensieren, stellt Julmy klar. Auf die Frage, ob Feiertage der Wirtschaft schaden würden, antwortet Julmy: «Feiertage sind nicht entscheidend für die Wirtschaft.» Diese seien ein relativ kleiner Faktor, um Einfluss auf die Wirtschaft zu haben. Mehr Feiertage sollte es in Freiburg jedoch nicht haben: «Der Kanton Freiburg hat eine vernünftige Anzahl Feiertage», sagt er. Die Wirtschaft sei durch die Folgen der Coronapandemie und des Ukrainekrieges unter Druck. Für die Arbeitgeber steigen dadurch die Kosten in allen Bereichen. Durch zusätzliche Feiertage könnte sich dies verschlimmern. «Man hat sich an die jetzigen Feiertage gewöhnt und kann mit diesen planen», sagt Julmy. Das solle so bleiben. km

Feiertage

Das sind die Feiertage im Kanton Freiburg

«In der Schweiz werden die gesetzlichen Feiertage und die Tage, die wie gesetzliche Feiertage behandelt werden, mit Ausnahme des 1. August, durch die Kantone bestimmt.» So beschreibt der Bund die gesetzlichen Feiertage der Schweiz. Diese werden mit Sonntagen gleichgestellt. Nebst dem 1. August, der als Bundesfeiertag in der Bundesverfassung verankert ist, sind zudem der Neujahrstag, die Auffahrt und der Weihnachtstag in allen 26 Kantonen als Feiertage anerkannt.

Die anderen Feiertage variieren je nach Kanton. Im Kanton Freiburg wird zudem zwischen den katholischen und reformierten Gemeinden unterschieden. So feiern erstere den Neujahrstag am 1. Januar, Karfreitag am 7. April, Auffahrt am 18. Mai, Fronleichnam am 8. Juni, Bundesfeier am 1. August, Maria Himmelfahrt am 15. August, Allerheiligen am 1. November, Maria Empfängnis am 8. Dezember und den Weihnachtstag am 25. Dezember. Die reformierten Gemeinden im Kanton – Courgevaux, Fräschels, Greng, Kerzers, Meyriez, Muntelier, Murten, Ried bei Kerzers, Ulmiz, Mont-Vully sowie die Orte Flamatt und Sensebrügg der Gemeinde Wünnewil-Flamatt – haben ebenfalls neun gesetzliche Feiertage. Dies wären der Neujahrstag am 1. Januar, Berchtoldstag am 2. Januar, Karfreitag am 7. April, Ostermontag am 10. April, Auffahrt am 18. Mai, Pfingstmontag am 29. Mai, die Bundesfeier am 1. August, Weihnachtstag am 25. Dezember und den Stephanstag am 26. Dezember. Daneben gibt es noch lokale und regionale Feiertage. km

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