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Von Drachen, Kobolden und Hexen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Von Drachen, Kobolden und Hexen

Autor: Imelda Ruffieux (Text), Charles Ellena (Bilder)

Der Berg hatte sich gespalten, und ein Teil desselben war mit Schloss und Jäger zu Tale gerutscht, Hütten, Wälder und Vieh mit sich reissend. Noch immer goss der Regen nieder. Immer mächtiger schwollen die wilden Ströme an. Die Erd- und Gesteinsmassen des Bergsturzes versperrten im Tale drunten dem Wasser den Weg. Es stieg und stieg immer höher und wurde zu einem tiefen, dunklen See – dem Schwarzsee.»

Sieben Geschichten

Diese dramatische Beschreibung über die Entstehung des Schwarzsees stammt aus der Sagensammlung von German Kolly. Sie und andere Geschichten aus dieser Sammlung dienten als Inspiration für die sieben Posten des «Häxewääg». Der Themenweg wird morgen eröffnet. Neben dem Mönch, der Schlangen und einen Drachen vertreibt, sind auch dem Hutätä, der Ankehäx, dem Muggi, der schwarzen Kuh sowie der Riesenkröte im Goldloch ein Denkmal gesetzt worden.

Mit Liebe zum Detail

Und zwar nicht irgendein billiges, kitschiges oder nachgemachtes Denkmal. Vielmehr besticht die Einrichtung und Ausstattung der Installationen durch viel Liebe zum Detail und durch einzigartige Figuren und Bauten. Die kleinen Holzhütten, die Ernest Kolly, Mitglied der Arbeitsgruppe für den Hexenweg, erstellt hat, sind ebenso rustikal wie herzig.

Der mächtige Drachen, den der Metallgestalter Walter Feyer in vielen Stunden gebaut hat, thront über dem See. Von Holzschnitzer Ernest Ruffieux stammen die lebensgrossen Figuren des frommen Einsiedlers und des Muggi, der zusammengekauert an der Feuerstelle hockt. Alfons Zbinden hat für die Wände der Ankehäx-Hütte Bilder gemalt, und Stefan Raemy hat die schwarze Kuh geschnitzt.

Spielen und herumtoben

Der Themenweg richtet sich vor allem an Kinder. An jedem der Posten wartet eine spielerische Überraschung auf sie. Sie können über ein Rutsche gleiten, durch Röhren klettern, über eine Hängebrücke balancieren, den Hutätä mit der Wasserpistole abschiessen, Nägel einschlagen, klettern oder nach Gold graben. Und fast überall ist Wasser in Form des Sees oder eines Bachs in der Nähe zum «Sodle» oder Abkühlen. Picknick- und Grillplätze laden zum Verweilen ein. So kann die reine Wanderzeit von rund zwei Stunden bald einmal zu einem Halbtagesausflug werden.

Richtig ausgerüstet

25 Wegweiser rund um den See und beim Wasserfall führen zu den Posten. Auf einer Informationstafel ist die jeweilige Sage in Versen kurz zusammengefasst. Darauf ist auch ein kleines Rätsel versteckt, dessen Anfangsbuchstaben ein Lösungswort ergeben. Dieses steht immer im Zusammenhang mit der Geschichte. Damit die Kinder für den Parcours richtig ausgerüstet sind, können ihre Eltern beim Tourismusbüro oder in der Hostellerie ein Hexenset erwerben (16 Franken). Im Segeltuchrucksack sind neben Verpflegung, Süssigkeiten und Spielsachen auch eine Schaufel zum Graben beim Goldloch sowie Nägel zum Einschlagen beim Muggi und ein Bon für eine Glace. Der Erlös aus dem Verkauf dieser Sets wird für den Unterhalt des Hexenwegs eingesetzt.

Drei Zusatzangebote

Die Idee, rund um den Schwarzsee einen Themenweg zu erstellen, besteht schon seit längerem. Als die Sensler Gemeinden vor rund sieben Jahren 300 000 Franken für drei touristische Zusatzangebote am Schwarzsee sprachen, war klar, dass ein Teil dieses Geldes in ein familienfreundliches Projekt fliessen soll. Schliesslich hatte die Tourismusregion gerade das Qualitätsgütesiegel «Familien willkommen» erhalten. Die beiden anderen Projekte – der Höhenweg und die Gestaltung des Seeufers – sind mittlerweile umgesetzt. Ab morgen ist mit dem «Häxewääg» auch der dritte Teil abgeschlossen.

An der Finanzierung des Themenwegs, der rund 170 000 Franken kostet, hat sich auch die Gemeinde Plaffeien beteiligt. Eigenleistungen von Schwarzsee Tourismus und der Einsatz von OS-Schülern während einer Landschulwoche, einer Equipe des Arbeitslosenprojekts VAM sowie viele freiwillige Helfer trugen dazu bei, dass der Kostenrahmen eingehalten werden konnte, wie Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus und Leiter der Arbeitsgruppe Hexenweg, erklärt.

Hürden überwunden

Leicht war die Umsetzung nicht, wie er weiter ausführt. «Das Ganze musste zuerst reifen, bis klar war, wie wir unsere Ideen umsetzen können.»

Neben der kreativen Seite war auch der administrative Weg steinig. Mit jedem Landbesitzer mussten Baurechtsverträge ausgehandelt werden. Ausserdem gab es Bedenken seitens kantonaler Ämter, weil alle Posten nahe von Wasser und im Wald stehen. «Wir haben Kompromisse gefunden», erklärt Adolf Kaeser.

Ausbaumöglichkeiten

«Das Angebot kann erweitert werden», führt er aus. Möglich wäre zum Beispiel, dass einzelne Posten in Anlässe eingebunden und Souvenirs als bleibende Erinnerung an den Hexenweg kreiert werden. Der Drache soll zudem noch beleuchtet und zum Fauchen und Brüllen gebracht werden. Möglich wäre auch, dass andere Tourismusanbieter den Faden weiterspinnen und zum Beispiel einen Hexen-Coupe anbieten.

Eröffnung Häxewääg: Sa., 28. August, 13.30 Uhr beim Posten «Der Muggi» (Parkplatz nach dem Hotel Bad, signalisiert). Der Hexenweg ist von Mai bis Oktober offen.

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