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Von Gerüchten, Trainern und Lockouts

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Von Gerüchten, Trainern und Lockouts

Gottérons TK-Direktor Roland von Mentlen über die Situation seines Clubs

Genau vor 25 Jahren ist Gottéron in die Nationalliga A aufgestiegen. Jetzt bangt es um den Liga-Erhalt. In der ersten Playout-Runde gegen Langnau verlor Gottéron. Nun folgt die zweite Runde gegen Lausanne. Der Verlierer muss gegen den NLB-Meister um den Liga-Erhalt kämpfen. TK-Direktor Roland von Mentlen im FN-Interview.

Mit ROLAND von MENTLEN
sprach GUIDO BIELMANN

Roland von Mentlen, nach der Playout-Niederlage gegen Langnau ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Warum lief es diese Saison bei Ihrer Mannschaft nicht?

Für eine Zwischenbilanz ist es nicht die Zeit. Wir befinden uns in einer Phase, in der wir unser Team neu motivieren und gegen Lausanne einstellen müssen. Über eine Bilanz sprechen wir Ende der Saison.

Gottéron besteht aus individuell guten Spielern wie Rhodin und Hentunen, aber auch aus ausländischen Spielern zweiter Wahl wie Lintner und Letowski. Hinzu kommen alte Spieler sowie B-klassige wie Schümperli, Schneider und Plüss, die anderswo nicht unterkamen. Da müssen Sie sich als derjenige, der die Spieler engagiert hat, einen Vorwurf gefallen lassen.

Das stimmt nicht, und überhaupt können wir erst darüber reden, wenn die Saison abgeschlossen ist. Das Einzige, das mir zurzeit Sorgen bereitet, ist, wie wir es schaffen, die Spieler, die einmal Ja zu Gottéron gesagt haben, zusammenbringen und vorwärts in die nächste Runde pushen.

Also ist das Team doch keine Einheit, weil Sie von einem Zusammenbringen sprechen?

Nein. Wenn ein Team eine Serie wie die Playouts gegen Langnau verliert, ist es zunächst desorientiert. Es geht darum, dass die Spieler in ihren Köpfen wieder die richtige Wende finden.

Ein Thema sind immer wieder die Neuzuzüge. Da werden Spieler wie Letowski oder Lintner aus der Ferne in Amerika oder Skandinavien unter Vertrag genommen, und Sie haben diese noch nie spielen sehen.

Das Thema haben wir schon hundertmal besprochen. Und ausserdem: Ich war es nicht, der vergangene Saison geschrieben hat, dass wir die besten Ausländer hätten – und jetzt sind sie es nicht mehr. Abgesehen davon: Auf diese Saison hin haben wir nur kleine Retouchen am Kader vorgenommen, wir sagten, dass unsere Stärke die Kontinuität sein sollte. Die Realität ist nun, dass wir viele Verletzte und Ausfälle hatten. Deshalb mussten wir Spieler aus La Chaux-de-Fonds holen, die keine Erfahrung hatten.

Es ist im Leistungssport aber bekannt, dass Verletzungen, gerade wenn sie sich wie bei Gottéron häufen, auch Indizien für mangelnde Fitness sind.

Ach was! Wenn in der gleichen Serie wie gegen Langnau gleich fünf Spieler ausfallen – durch Rippenbruch oder das Ausrenken der Schulter – dann hat das doch nichts mit Fitness zu tun.

Warum nicht? Wenn die Spieler eine bessere Fitness haben, besitzen sie in kritischen Situationen auch die besseren Reflexe.

Da kann ich nur sagen, dass alle diese Verletzungen gegen Langnau als Fouls bestraft wurden.

Aber trotzdem ist eine Verletzungsserie immer ein Indiz für den Zustand des Teams. Abgesehen davon, müssen Sie als TK-Direktor von Gottéron akzeptieren, dass die Öffentlichkeit sich zurzeit brennend für die Situation ihres Clubs interessiert, die Fans allenfalls verärgert über den Misserfolg sind und Antworten erwarten.

Ich kann die Verärgerung der Zuschauer verstehen. Aber ich kann nicht akzeptieren, dass man unserer Mannschaft mit derartigen Behauptungen von fehlender Fitness in den Rücken fällt, wenn der Sachverhalt so klar ist. Was wir in Freiburg jetzt brauchen, ist der sechste Mann, und das sind die Zuschauer.

Aber gerade die Zuschauer, die Öffentlichkeit ist immer hinter Gottéron gestanden, das beweisen die Zuschauerzahlen diese Saison, das beweisen die Rettungsaktionen für den Club in der Vergangenheit.

Ich behaupte ja gar nicht, die Zuschauer würden nicht hinter dem Team stehen. Ich sage nur, dass es jetzt umso wichtiger sei.

Ein Thema ist auch Ex-Trainer Popichin, der ganz offensichtlich das Coaching während den Spielen nicht im Griff hatte und grosse Fehler beging. Sie kannten Popichin und engagierten ihn trotzdem.

Das stimmt so nicht. Es war der Verwaltungsrat, der ihn wollte, gegen meinen Willen.

Aber das technische Wissen im Club bringen Sie ein und nicht der Verwaltungsrat.

Ja sicher, aber ich habe meine Loyalität gegenüber dem Club bewahrt.

Sie standen in den letzten Spielen immer mehr an der Bande. Was wollten Sie damit bezwecken? Es sah nach Entmündigung von Trainer McParland aus, wie die Boulevard-Presse schrieb.

Sie sollten nicht die Boulevard-Presse lesen, fragen Sie mich.

Ich frage Sie …

Es ist da etwas thematisiert worden, das in einer kritischen Situation ganz selbstverständlich ist. Der ganze Staff kann immer antreten, um das Team anzuspornen, mal im Hintergrund, mal im Vordergrund. Der Direktor dirigiert und der Coach coacht. Wir haben eine saubere Arbeitsteilung. Aber für die Motivation der Spieler kann jeder Mitarbeiter mithelfen, da spielen alle eine wichtige Rolle.

Sie sind also nicht an die Bande gestanden und haben McParland gesagt, was er zu tun hat?

Das ist völliger Unsinn! Ich stand die ganze Saison dort, mal mehr links, mal mehr rechts.

Jedenfalls fiel Ihr Benehmen an der Bande auf. Kommen wir zum Nachwuchs. Es wurden in dieser Saison zu wenig junge Spieler integriert.

Auch das ist falsch. In den vergangenen Jahren haben wir Düdingen kräftig geholfen. Wenn wir keine jungen Spieler nachgezogen hätten, hätten wir nicht sechs Spieler in den Junioren-Nati-Teams. Ich beschreibe es so: Der Weg zur Konzertreife dauert zehn Jahre. Die Jungen brauchen noch zwei Jahre, bis sie im ersten Team spielen können.

Die Spielertransfers aufgrund des so genannten Lockouts in der amerikanischen NHL haben die Schweizer Meisterschaft verfälscht. Die hiesigen Spieler müssen sich verschaukelt vorgekommen sein, wenn sie ihren Platz an diese Temporärspieler verloren haben. Waren Sie selber für die Lockouts?

Das Lockout bewirkte, dass ich die skandalöseste Saison während meinen 33 Jahren im Eishockeysport erlebt habe. Bisher war der Spitzensport immer auf Erfahrung, Know-how und visionäre Kraft aufgebaut. Diese Saison war nur vom Geldbeutel geprägt. Das können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten, denn das werden sich unsere wichtigsten Unterstützer, die Zuschauer, nicht lange bieten lassen. Es ist eine Revolution nötig.

In welche Richtung?

Das wird die Versammlung der Nationalliga im April beschliessen. Dort wird besprochen, wie die Struktur des Eishockeys, nach welchen Gesetzen die Verschiebungen unter den Ligen, wie das Transferreglement nächste Saison auszusehen hat.

Könnte die Revolution ein Aufstocken der NLA sein?

Das ist

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