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Von Kleingeist und Krämerseelen

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Aufregend schrecklich, was kürzlich in der französischsprachigen Presse zu lesen war. Da verdient der Direktor des städtischen Theaters Equilibre und Nuithonie offenbar rund 208000 Franken pro Jahr. Und dieser Betrag ist mehr, als dem Oberamtmann, dem Freiburger Stadtpräsidenten und anderen Honoratioren zukommt.

Selbst wenn es zutreffen sollte, dass Thierry Loup mit dieser Entschädigung an der Spitze der Westschweizer Theaterdirektoren steht, darf doch behauptet werden, dass für so einen für die Kultur wichtigen Posten die Summe absolut betrachtet nicht zu hoch ist. Die Arbeit stellt an unternehmerisches Können und Führungsqualitäten grosse Anforderungen. Wer viel zu leisten hat, dem steht auch ein Anspruch auf korrekte Entlöhnung zu. Die Tätigkeit eines Theaterdirektors und die diejenige eines Politikers gleich welcher Couleur lassen sich schwerlich vergleichen.

Was aber an der Diskussion um das Salär von Loup zu denken gibt, ist die Offenbarung des Freiburger Kleingeistes. Es darf ja nichts kosten. Lieber amateurhaft und billig, als qualitativ top und kapitalintensiv. Mit dieser mangelnden Grandezza versperrt sich Freiburg wirtschaftlich interessante Optionen. Krämergeist ist der Wirtschaft fremd; sie verlangt für Leistungen ihren Preis, und wer nicht gewillt ist, ihn auf den Tisch zu legen, geht leer aus. Es geht hier keineswegs darum, übertriebenen Lohnexzessen das Wort zu reden. Aber Leistung kostet.

Was sagte doch Augustin Keller über Freiburg anlässlich der Gründungsphase der Schweiz vor über 160 Jahren. «Sie beten viel, um zu vergessen, dass sie arm sind.» Gebetet wird heute im Üchtland nicht mehr so viel. Aber arm sind wir geblieben, mindestens in der Mentalität.

Autor: Markus Escher, Corminboeuf

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