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«Von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt»

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Wäre sie im Stile der Dietrich gekleidet gewesen, so hätte man fast geglaubt, die leibhafte Dietrich vor sich zu haben. Mit wohlklingenden sonorer Stimme sang die Schauspielerin Anne Hodler, am Flügel subtil begleitet von der Pianistin Annina Demenga, den Welthit «Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt».

Neues erfahren

Das Schauspieler-Ehepaar Frank Demenga und Karin Wirthner haben die Lebensgeschichte der Dietrich in geschickter Rollenteilung aufleben lassen: Die Lesung mit Chansons der Dietrich begeisterte die rund 50 Zuschauer. «Ich habe sehr viel Neues erfahren über den gefeierten Hollywoodstar», kommentierte eine Zuhörerin den spannenden Abend.

En famille

Initiant des Projektes «Genie und Wahn» in Wort und Ton ist der Berner Frank Demenga, Bruder der bekannten Cellisten Patrick und Thomas Demenga wie auch der Pianistin des Abends. Demenga hat das Projekt 2007 ins Leben gerufen und mittlerweile über 40 Lesungen geschrieben.

Doch was steckt hinter der Idee? «Die Künstlerpersönlichkeiten vergangener Zeiten sind Wegbereiter der heutigen Kultur, und die möchte ich den Menschen näher bringen», erklärte Demenga. Und dabei wolle er nicht nur das sagen, was die Leute schon wissen, sondern auch Unbekanntes: Wusste man etwa, dass der Hollywoodstar (1901–1992) aus preussisch gutbürgerlichem Hause in den USA Flüchtlinge versorgte und mit der Kunst gegen die Nazis kämpfte? Wusste man, dass sie ein Musterbeispiel an Gründlichkeit und Verlässlichkeit war? Wusste man, dass sie Violine studierte und der hollywoodschen Kleptomanie verfiel, indem sie als junge Frau Theaterkostüme klaute, um damit bei neuen Rollen vorzusprechen. Wusste man, dass sie die letzten 11 Jahre ihres Lebens das Bett nicht mehr verliess?

Marlene Dietrich war 50 Jahre mit dem Regisseur Rudolf Sieber verheiratet, und das einzige Kind, Tochter Maria Riva, sah sich «als Produkt der unbefleckten Empfängnis».

Fleissarbeit

Um so eine Lesung attraktiv zu gestalten, muss sich Demenga recht ins Zeug legen. Recherchieren, Bücher, Schriften lesen, Archive durchstöbern, nach der Wahrheit suchen. «Ich stosse dabei auf viel Widersprüchliches und muss heraussuchen, was wahr ist und was nicht.» Wenn drei Mal das Gleiche steht, könne man glauben. «Das Auswählen der Texte für die Lesung ist dabei die anspruchsvollste Arbeit.»

Bei der Lesung «Marlene Dietrich» stützte sich Demenga auf das Tagebuch des Stars, auf Aussagen von Zeitgenossen und auf die Biografie, welche Tochter Maria Riva über ihre Mutter geschrieben hatte. Mittlerweile schreibt Demenga drei Lesungen pro Jahr. Chap­lin, Rousseau und Dietrich waren es 2016. Nächstes Jahr kann das Publikum am Leben von Picasso, Einstein und der Malerin Sophie Täuber-Arp (erste Frau auf der Banknote) teilnehmen. Christine und Theo Studer haben die Lesungen nach Murten gebracht und finanzieren diese mit Gönnerbeiträgen und Kollekte.

Im nächsten Jahr steht in der Reihe «Genie und Wahn» im Rathaus Murten der Künstler Pablo Picasso auf dem Programm: Konzertsaal Rathaus, Rathausgasse 17, Murten: So., 26. März, 17 Uhr.

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