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Von Menschen und Computern

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«Schul-Informatiksystem mit Kinderkrankheiten» FN vom 28. März

 Namen sind bekanntlich Schall und Rauch, aber im vorliegenden Fall soll eine Ausnahme gemacht werden dürfen: Escada heisst der Übeltäter und nicht Secada – wie die FN berichteten. Aber das macht die Sache leider auch nicht besser.

Dass vor einem Jahr Schüler einer Mittelschule Noten manipulieren konnten, lag einzig und allein an einer, Pardon, dämlichen Lehrperson – ja, die gibt es –, und das wird auch Escada in Zukunft nicht verhindern können. Im Gegenteil: Die Noten können neu online eingesehen und auch verändert werden, was für mich als Lehrperson am Kollegium Heilig Kreuz zwar bequem, sicherheitsmässig aber ein Graus ist. Escada wurde nicht etwa aufgrund dieses Vorfalls eingeführt, nein, die Harmonisierung der elektronischen Schulsysteme war schon länger als Ziel formuliert. Die diesbezügliche «Evaluation» war allerdings mehr als bedenklich, auf einen Testlauf, im Normalfall sind es mehrere, hat man offensichtlich gänzlich verzichtet. Bemerkenswert ist auch, dass es sich im vorliegenden Fall um eine kommerzielle Software handelt – ich weiss leider, wie viel das Teil kostet –, welche nicht in der Lage ist, in bestimmten Fällen die Notendurchschnitte korrekt zu berechnen. Obszön.

Zu–milde ausgedrückt–Kopfschütteln bei den Lehrpersonen führt ausserdem, dass Escada mindestens am Kollegium Heilig Kreuz ein perfekt funktionierendes, notabene kostenloses, System abgelöst hat. Und: Eine solche Harmonisierung führt zwangsläufig zu einer Zentralisierung von sensiblen Daten. Wenn hier ein menschlicher oder maschineller Fehler auftritt, ganz zu schweigen von Hackern, Würmern und anderem Ungeziefer, dann wird es richtig interessant. Ein vergleichsweise harmloses Beispiel: Erst im letzten Moment und eher durch Zufall wurde verhindert, dass falsche Zeugnisse verschickt wurden: Die Namen stimmten nicht mit den Noten überein; das ist allerdings nur ein Beispiel zahlreicher Pannen.

Dass Escada keineswegs nur an Kinderkrankheiten leidet, ist unter anderem daran ersichtlich, dass es mittlerweile T-Shirts zu kaufen gibt, auf welchen man unmissverständlich seine Meinung bezüglich Escada zu Markte tragen kann, und das, obwohl die Lehrpersonen nur mit einem Teil des Programms arbeiten müssen. Ob ich mir eines bestellt habe? Was denken Sie denn?

«Dass vor einem Jahr Schüler einer Mittelschule Noten manipulieren konnten, lag einzig an einer, Pardon, dämlichen Lehrperson.»

 

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