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Von Narren, Henkern und Monarchen

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Seit Tagen schlägt einem die beissende Bise ins Gesicht, wenn man vor die Tür tritt. Kalt ist es, ungemütlich, der Himmel mit schweren Wolken verhangen. Doch exakt eine Stunde, bevor der Startschuss für den Kinderumzug durch Courtepin hallt, geschieht das kleine Fasnachts-Wunder: Die Wolkendecke öffnet sich, so dass der bunte Zug um 16.35 Uhr in das goldene Licht der winterlichen Abendsonne getaucht ist. Der Wacoucou hat somit seinen Dienst getan und den Winter schon vertrieben, bevor er am Sonntagnachmittag verbrannt wird. Dieses Jahr hatte der Wacoucou übrigens die Gestalt eines Henkers – wenn das nicht ausgleichende Gerechtigkeit ist.

Ein Dutzend Schichten

Henker sind eines der traurigeren Kapitel des Mittelalters, also des Themas, unter dem der Karneval in Courtepin dieses Jahr läuft. Solch makabre Kostüme meiden die Kinder. Stattdessen reihen sich so vie- le Prinzessinnen und Ritter, Burgherren und -damen aneinander, dass man sich glatt an einem königlichen Hof wähnt. Zu wärmen vermag die Sonne nun doch nicht, und die Zuschauer sind froh, dass ihnen die vielen Guggenmusiken einen Grund zum Tanzen geben. «Selbstverständlich habe ich meine Kinder viel wärmer angezogen als die vergangenen Jahre», sagt etwa Christelle Siffert. «Für mich ist Fasnacht aber nicht vom Wetter abhängig–die Stimmung zählt», so die dreifache Mutter.

Viele Kinder tragen flauschige Tieranzüge und darunter ein Dutzend Schichten Kleidung. Ihnen machen die niederen Temperaturen nichts oder kaum etwas aus. Fröh- lich reihen sie sich in die Polonaise ein, angeführt von Pif, dem lustigen Clown, einem Spassmacher auf Stelzen mit Dompteur-Oberteil.

Einzigartig an diesem Umzug sind auch die Guggenmusiken: Die Mitglieder der Bieler Gruppe etwa sehen eher aus wie Hardrocker – sie alle tragen Masken wie Paul «The Starchild» Stanley, Sänger der Band Kiss. Nicht zuletzt fallen auch die Freiburger Les Canetons auf, eine Guggen für Jugendliche. Doch nicht nur die Musikgruppen haben ihren grossen Auftritt am Samstagnachmittag. In der Turnhalle Courtepin, die als Festsaal fungiert, kürt eine dreiköpfige Jury das schönste Kinderkostüm. In drei Gruppen eingeteilt mussten die Kleinen über einen improvisierten Mini-Laufsteg gehen. Im Hintergrund lassen zwei junge DJs mit umgedrehten Mützen Pharrell William laufen – nicht gerade traditionell, aber mal was anderes.

Kostüme selber gemacht

Für den Wettbewerb ist Pif in sein Showmaster-Kostüm gestiegen: eine Hose aus tausend farbigen Flicken und Rollschuhe. Nun kurvt er um die Jungen und Mädchen herum, die sich grosse Mühe mit ihren Kostümen gegeben haben. «Jedes Jahr gibt es mehr selbst gemachte Kostüme», sagt Pif ins Mikrofon. Ob Eigenkomposition oder aus dem Supermarkt um die Ecke – stolz sind die jungen Fasnächtler und Fasnächtlerinnen allemal, als sie über den Laufsteg schreiten.

Fasnacht 2015: Der Guide für die Narren

E chte Narren lassen sich keine Möglichkeit entgehen, das Tanzbein zu schwingen. Hier eine kleine Auswahl: Am kommenden Wochenende startet der Karneval gleich an mehreren Orten. Plaffeien lockt die Globetrotter an – die Oberländer Fasnacht läuft unter dem Thema «Rund um die Welt». Wer in Broc feiert, darf Bierhumpen und Dirndl nicht vergessen. Die Greyerzer vertreiben den Winter unter dem Motto «Broctoberfest». Der städtische Carnaval des Bolz in der Unterstadt macht dem Valentinstag Konkurrenz und dauert vom 13. bis 17. Januar. Wer den Kampf zwischen Gut und Böse weiterführen möchte, sollte nächstes Wochenende nach Châtel-St-Denis gehen: Dort läuft der Karneval unter «Ange et Démon». Wer will, kann vom 20. bis 23. Februar in Payerne zum Thema «Ice Age» frieren. Die Seeländer müssen sich noch etwas länger gedulden: In Murten startet die Fastnacht erst am 7. März. kf

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