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Von null auf hundert

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Plus 10. Michael Ngoy kennt die Zahl. Er freut sich, darauf angesprochen zu werden. «Ja, ich habe es vor kurzem gesehen», antwortet er auf die Frage, ob er wisse, dass er die beste Plus-Minus-Bilanz sämtlicher NLA-Spieler aufweise. «Natürlich habe ich mich darüber gefreut. Für mich als defensiven Verteidiger, den man nicht an Skorerpunkten messen kann, ist es ganz klar die wichtigste Statistik.»

Tatsächlich ist es die wohl wichtigste Statistik im Eishockey, wie auch Gottéron-Trainer Gerd Zenhäusern bestätigt. Sie wiegt die Tore und Gegentore gegeneinander auf, die fallen, während ein Spieler auf dem Eis steht. Selbstverständlich werden nur Treffer bei numerischem Gleichstand gezählt. «Wir arbeiten im Allgemeinen besser defensiv, das hilft den Verteidigern. Zudem spielt Michael bisher sehr konzentriert und ist sehr fleissig, insbesondere auch ohne Puck», erklärt Zenhäusern, weshalb Ngoy bis anhin deutlich öfter bei Toren Freiburgs auf dem Eis stand, als bei Toren des Gegners.

Ein schwieriger Sommer

Der gute Saisonstart des 33-Jährigen überrascht. Nicht bloss weil er, wie so viele im Team Gottérons, letzte Saison überhaupt nicht auf Touren gekommen war. Bei Ngoy kam hinzu, dass er sich Mitte Mai an beiden Knien operieren lassen musste, weil sie sich ständig entzündeten und ihm in den letzten drei Jahren immer wieder Schmerzen bereiteten. Beide Knie gleichzeitig operieren zu lassen, ist nichts Angenehmes. «Aber ich wollte unbedingt so schnell wie möglich zurück sein, deshalb wollte ich nicht zweimal operieren müssen. Ich habe mit den Krücken schnell eine Technik herausgefunden, mit der ich mich trotzdem fortbewegen konnte.» Mühsam sei es vor allem für seine Frau gewesen, da sie kurz nach der Operation ihr zweites gemeinsames Kind auf die Welt brachte. «Somit hatte sie eine Zeit lang halt zwei kleine Kinder und ein grosses Kind zu Hause», sagt Ngoy mit einem Schmunzeln.

Der Verteidiger konnte anschliessend nicht dasselbe Sommertraining absolvieren wie der Rest des Teams. «Ich rechnete persönlich wirklich mit einem schwierigen Saisonstart», gibt der Verteidiger zu. Denn drei, vier Monate vor Saisonstart heisst es im Training immer: Beine, Beine, Beine. Aber ich konnte beim Aufbautraining für die Beine natürlich nicht mitmachen.» Erst im August konnte Ngoy richtig mit dem Aufbautraining für den Unterkörper beginnen. Er stieg auch erst später in das Eistraining ein und verpasste die ersten Testspiele. Ngoy ist deshalb überrascht, dass er sich momentan «so fit wie nie zuvor» fühlt. «Ich habe wohl das Glück, dass ich von Natur aus athletisch bin und während meiner ganzen Karriere stets gerne in Fitnesscenter ging. Das zahlt sich nun aus. Jedenfalls fühle ich mich nicht wie 33, sondern eher wie 20.»

Kein Risiko mehr

Die Fitness helfe ihm dabei, auf dem Eis Leistung zu bringen. «Bisher bilden Jérémie (Kamerzin) und ich ein defensiv solides Duo. Ich denke, wir lassen den Gegnern nicht viele Chancen zu.» Das ist für Ngoy mittlerweile das Wichtigste. Auch wenn sein Trainer Gerd Zenhäusern die Beurteilung des Verteidigers augenzwinkernd mit dem Satz beendet: «Jetzt muss er einfach noch das Spiel mit dem Puck verbessern.»

Tatsächlich war Ngoy noch unter Serge Pelletier eher ein Offensivverteidiger, der immer wieder einmal mit dem Puck bis hinter das gegnerische Tor lief. «Mit Hans Kossmann hat sich das dann geändert. Er hat mir klar gesagt, dass ich eine defensive Rolle habe, und gab mir dafür mehr Verantwortung. Zunächst fühlte ich mich ein wenig verloren, habe mich dann aber schnell umgestellt.»

 Etwas, das auch mit dem Alter zusammenhänge. «Irgendwann wird dir klar, wie du dem Team am besten helfen kannst. Wir haben so gute Offensivspieler. Was bringt es da, wenn ich auch noch nach vorne stürme. Das wäre wohl kaum entscheidend, sondern bloss ein Risiko. Da kann ich für das Team viel entscheidender sein, wenn ich einen Gegner am Schuss hindere.» Heute freue er sich über einen gelungenen Check deshalb genauso wie über ein Tor. «Das war früher anders. Aber das ist wie gesagt eine Frage des Alters. Fragen Sie mal Yannick Rathgeb. Der will bestimmt möglichst oft nach vorne stürmen und Tore schiessen. Das ist normal.»

Grosse Worte

Für Michael Ngoy ist sein guter Saisonstart umso wertvoller, als sein Vertrag Ende Saison ausläuft. Bisher habe er weder mit Gottéron noch mit einem anderen Club gesprochen. «Ich habe mit meinem Agenten vereinbart, dass ich mich sicher einmal bis zur Nationalmannschaftspause im November voll auf das Geschehen auf dem Eis konzentriere und wir anschliessend allmählich zu schauen beginnen.» Er macht aber keinen Hehl daraus, dass er gerne bei Gottéron bleiben würde, dem Team, für das er bereits die elfte Saison bestreitet.

 Und in dieser elften Saison hat er mit den Freiburgern noch so einiges vor, wie Ngoys Antwort auf die Frage zeigt, ob ihn momentan mehr interessiere, wie viele Punkte Vorsprung Gottéron auf den Zweitklassierten hat oder wie viele es auf den Playoffstrich sind? «Ganz ehrlich, mich interessiert nur, wie viele Punkte Vorsprung wir auf den Zweiten oder Dritten haben. Das kann ich Ihnen genau sagen. Der Rest interessiert mich nicht mehr. Ich weiss nicht, ob wir sieben oder 15 Punkte Vorsprung auf den Strich haben. Wir hatten einen super Saisonstart und haben gezeigt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Es ist klar, dass sich dadurch die Ziele ändern.»

Vorschau: Pouliot fehlt auch heute gegen Davos

H eute (19.45) trifft Gottéron im St. Leonhard auf Meister Davos. Keine leichte Aufgabe für die Freiburger, im achten Heimspiel den achten Sieg zu bewerkstelligen. «Davos kommt immer besser in Fahrt», sagt Gottéron-Trainer Gerd Zenhäusern. «Überhaupt ist zu beobachten, dass die grossen Teams, die zu Beginn der Saison oftmals noch nicht ganz auf ihrem gewohnten Niveau spielen, allmählich in die Gänge kommen.» Respekt hat Zenhäusern insbesondere vor dem Speed und dem schnellen Umschaltspiel der Bündner. «Davos hat wohl das beste Transitionsspiel der Schweiz. Ich erwarte deshalb einen sehr schnellen Match, in dem wir im Kopf sehr frisch sein müssen, um bei Puckverlusten sofort auf Defensive umzuschalten.»

Es dürfte ein ganz anderes Spiel werden, als zuletzt die beiden Partien gegen Langnau. Gottéron muss sicher besser spielen, als am Dienstag beim knappen 2:1-Heimsieg gegen das Schlusslicht aus dem Emmental. Auch wenn Zenhäusern relativiert: «Langnau ist eine sehr solide Mannschaft. Sie wird wohl immer noch ein bisschen unterschätzt, aber Langnau wird in dieser Saison noch viele Spiele gewinnen. Es war am Dienstag sicher nicht alles super bei uns, aber auch nicht alles schlecht.»

Comeback von Neukom

Verzichten muss Zenhäusern auch heute Abend auf Marc-Antoine Pouliot. Der kanadische Center ist vom Verband für sein Foul im Spiel am Samstag in Langnau für zwei Spiele gesperrt worden. Pouliot wird also erst morgen in Kloten wieder einsatzberechtigt sein. Fraglich ist zudem John Fritsche. Der Stürmer trainierte gestern nicht mit. «Im Prinzip sollte er jedoch spielen können», sagt Zenhäusern. Mit dabei sind auch Sandro Brügger und Luca Camperchioli, die zuletzt für Partnerteam Martigny in der NLB im Einsatz standen. Sein Comeback gibt zudem Benjamin Neukom. Der Stürmer trainierte gestern voll mit, hätte aber eigentlich erst am nächsten Wochenende zum Einsatz gelangen sollen. Durch die Sperre Pouliots hat sich der Club gestern Abend dann jedoch umentschieden.

Verletzt fehlen werden indes Michaël Loichat, Marc Abplanalp und Pierrick Pivron. fm

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Davos

• Mit 28 Schüssen pro Spiel ist Davos das Team mit den zweitwenigsten Torschüssen. Nur Gottéron (26) hat noch weniger.

• Torhüter Leonardo Genoni ist mit einer Abwehrquote von 90,64 Prozent noch nicht gerade überragend.

• Topskorer ist Perttu Lindgren (3 Tore/11 Assists).

• Die letzten drei Spiele im St. Leonhard hat der HCD gewonnen.fm

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