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Von vermeintlich sicheren Anlagen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Staatsanleihen sind in der heutigen Welt alles andere als sicher. Gerade auch für Schweizer Anleger, die wesentliche Teile ihres Vermögens in Anleihen der Eidgenossenschaft halten – womöglich in solchen mit langen Restlaufzeiten – gilt diese Aussage mehr denn je. Haben Staatsanleihen früher eine praktisch risikolose Rendite garantiert, so gilt heute eher das Gegenteil: Sie sind in Ihrem Portfolio ein renditeloses Risiko.

Renditelos deshalb, weil heute selbst eine zehn Jahre laufende Anleihe der Eidgenossenschaft eine Verfallrendite von nur noch rund 0,5 Prozent abwirft. Bei Bundesobligationen mit kürzerer Restlaufzeit liegen die Renditen noch tiefer – und das vor Steuern. Bei Anleihen mit Restlaufzeit unter vier Jahren waren die Anleger bis vor kurzen bereit, eine negative Verfallrendite in Kauf zu nehmen, also eine Prämie zu bezahlen, nur um ihre Gelder beim Schweizerischen Staat parkieren zu können.

Risiko Bundesobligation

Das Risiko bei einer länger laufenden Bundesobligation liegt beim möglichen Preiszerfall im Falle eines Zinsanstiegs. Wer heute eine zehnjährige Bundesobligation mit einemvordergründig attraktiven Coupon von 4 Prozent ins Portfolio legt, zahlt dafür einen stolzen Preis von 131 Franken, was bei einem Rückzahlungsbetrag von 100 Franken in der erwähnt mageren Verfallrendite von nur 0,7 Prozent resultiert. Wenn nun in den nächsten Jahren die Zinsen aufgrund steigender Inflationserwartungen um beispielsweise zwei Prozentpunkte ansteigen, fällt der Preis dieser Anleihe von 131 auf 109 Franken, also um 17 Prozent. Die vermeintlich sicheren Staatsanleihen weisen daher bei praktisch null Verzinsung ein erhebliches Preisrückschlagsrisiko auf.

Verschiedene Beobachter sprechen daher auch schon von einer eigentlichen Preisblase an den Anleihenmärkten.

Diversifikation suchen

Wer heute noch hohe Anteile seines Portfolios in genau solchen Staatsanleihen investiert hat, ist einem hohenKonzentrationsrisiko ausgesetztund sollte sich nach Alternativen umsehen. Seit längerer Zeit empfehlen wir nun schon, Engagements in Staatsanleihen zumindest teilweise in Unternehmensanleihen umzuschichten. Und wenn schon Staatsanleihen, dann solcheaus Schwellenländern, die heute finanziell oft besser dastehen als viele Industrieländer und dennoch vergleichswei- se attraktive Renditen bieten. Noch attraktiver als Schwellenländer-Staatsanleihen sind nach unserer Einschätzung zurzeit Unternehmensanleihen aus Schwellenländern. Wer breit diversifiziert in diese schnell wachsenden Segmente des Anleihenmarktes investiert, erzielt attraktive Rendi- ten bei insgesamt vertretba- ren Risiken.

Und wenn alles doch anders kommt? Es gibt im Grunde ein Szenario, in dem sich Staatsanleihen letztlich doch als sicherere Anlage erweisen würden als die eben genannten Alternativen. Falls die Welt – entgegen unseren Erwartungen – ähnlich wie schon 2008/09 erneut einen Beinahe-Zusammenbruch des Wirtschafts- und Finanzsystems erleben sollte, würde wohl eine dramatische Flucht aus den risikobehafteten Anlagen wie Ak- tien und hochverzinslichen Anleihen einsetzen und in die sicheren Häfen «Cash» und Staatsanleihen fliessen. Wer also auf vielen Staatsanleihen und Liquidität sitzt, muss zwangsläufig ein sehr düste- res Szenario vor Augen haben und sieht nur Staatsanleihen als sicheren Hafen.

Wer jedoch davon ausgeht, dass in den Schuldenkrisen in Europa wie auch in den USA weiterhin auf Zeit gespielt wird, die Weltwirtschaft allmählich wieder Tritt fasst und die enorme Geldschwemme der Notenbanken früher oder später in einem deutlichen Inflationsanstieg endet, betrachtet Staatsanleihen eher als «renditeloses Risiko» in seinem Portfolio, das es gezielt abzubauen gilt.

Der Autor

Olivier Schmutzist Vizedirektor und Kundenberater bei der UBS Freiburg im Bereich Wealth Management.

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