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Vorbehaltlose Unterstützung der Kantone

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«Wir sind überzeugt, dass die geplante ARA eine gute Lösung ist für den Gewässerschutz.» Das sagte Tabea Schutter vom Amt für Umwelt des Kantons Freiburg an einer Informationsveranstaltung der ARA Seeland Süd am Mittwochabend in Kerzers. Die ARA Seeland Süd ist ein Zusammenschluss der Verbände ARA Region Murten und ARA Region Kerzers und plant einen Um- und Ausbau der bestehenden Abwasserreinigungsanlage in Muntelier. Zu dem Gemeindeverband gehören zwölf Freiburger und fünf Berner Gemeinden.

Teil des Projekts sind Massnahmen gegen Mikroverunreinigung, was in dem geplanten Bauvorhaben eine zusätzliche Reinigungsstufe darstellt. «Die geplante ARA garantiert einen ökologisch und volkswirtschaftlich sinnvollen Gewässerschutz», sagte Reto Battaglia vom Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern.

Pipeline nach Biel

Kurz nahm Battaglia auch Bezug auf den Vorschlag zweier Aktionsgruppen, die das Abwasser der Regionen Murten und Kerzers nach Biel pumpen und in der dortigen ARA reinigen lassen wollen. Die Aktionsgruppe Sauberer Murtensee und die Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers hatten an je einer Medienkonferenz mit tieferen Kosten und einem besseren Schutz der Umwelt für diese Lösung argumentiert (die FN berichteten). «Eine Ableitung in Richtung Biel ist aus Kostengründen und energetischen Gründen nicht sinnvoll», sagte Battaglia. Zudem seien die Risiken und der Zeitbedarf der Realisierung zu gross.

«Die Einleitbewilligung für den Erligraben in Kerzers läuft aus», sagte Tabea Schutter dazu. Zudem stosse die ARA in Kerzers an ihre Kapazitätsgrenze. «Mit dem Anschluss an die neue ARA in Muntelier ist eine wirtschaftliche Entwicklung erneut möglich», sagte Schutter. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin nahm auch zum Phosphor-Problem im Murtensee Stellung: «Auch wenn wir alle Abwasserreinigungsanlagen entfernen würden, hätten wir das Phosphor-Problem im Murtensee nicht gelöst.» Denn die allermeisten Einträge stammten nicht von den Kläranlagen, sondern von der Landwirtschaft.

Abstimmung im Februar

Die Präsidentin des Verbands ARA Seeland Süd, Ursula Schneider Schüttel, informierte über die Abstimmungen zum ARA-Projekt: «In den Freiburger Gemeinden gibt es eine Urnenabstimmung, in den Berner Gemeinden eine Abstimmung an den Gemeindeversammlungen.» In allen 17 Gemeinden werde über das Kreditbegehren von 62,9  Millionen Franken für den Um- und Neubau der ARA Seeland Süd am heutigen Standort der ARA Region Murten befunden. In den Berner und Freiburger Gemeinden, welche heute an die ARA Kerzers angeschlossen sind, werden weitere Abstimmungsfragen vorgelegt: Dabei geht es, wie den Projektunterlagen zu entnehmen ist, um den Umbau der Kläranlage Kerzers zu einem Pumpwerk und um eine Abwassertransportleitung von Kerzers nach Galmiz für 7,94  Millionen Franken, um den Um- und Rückbau der ARA Kerzers für 2,965  Millionen Franken sowie um die Einkaufssumme der ARA Region Kerzers in die ARA Seeland Süd von 6,355  Millionen Franken.

Für die Leitung von Galmiz nach Muntelier für 3,89  Millionen Franken ist der Verband ARA Seeland Süd besorgt. Die Delegierten hatten der Finanzierung dieser Leitung im November bereits zugestimmt. Diese Summe untersteht lediglich dem fakultativen Referendum.

Gegner hinterfragen Kosten

Der Informationsanlass war gut besucht: Interessierte und Vertreter von Freiburger und Berner Gemeinden waren anwesend, so wie auch Vertreter der beiden Aktionsgruppen. Fredi Schwab von der Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers meldete sich direkt im Anschluss an die Präsentation zu Wort: «Sind für euch über 80  Millionen Franken Investitionen für das Gesamtpaket ökonomisch, wenn das gleiche Ziel mit 35  Millionen für eine Pipeline nach Biel erreicht werden kann?», fragte er in die Runde und machte einen Vergleich: «Warum wollt ihr einen kleinen Fiat Panda in Luxusausführung kaufen, der viel mehr kostet als ein Rolls-Royce?»

«Zwei Mitgliederkategorien»

Fredi Schwab sprach auch die Mehrkosten für die Gemeinden des Verbands ARA Region Kerzers an: «Warum habt ihr zwei Mitgliederkategorien?» Den Leuten in der Region Kerzers fehlten 16 bis 17  Millionen im Portemonnaie, sagte Schwab und bezog sich damit auf die Kosten für den Umbau der Kläranlage Kerzers zu einem Pumpwerk, die Abwassertransportleitung von Kerzers nach Galmiz, den Rückbau der Anlage in Kerzers sowie die Einkaufssumme der ARA Region Kerzers in die ARA Seeland Süd. Insgesamt belaufen sich diese Kosten auf 17,26  Millionen Franken.

«Die von Murten erhalten für die total abgeschriebene ARA sechs Millionen geschenkt» sagte Fredi Schwab. Doch seine Worte kamen nicht überall gut an. Sowohl Ursula Schneider Schüttel als auch Anwesende an der Versammlung unterbrachen Fredi Schwabs Rede. «Es reicht, Fredi Schwab», sagte ein Bürger mehrmals laut und deutlich. «Fertig mit diesem ‹Gschtürm›», sagte ein anderer. Ein Votant machte geltend, dass über die Kerzerser Einkaufssumme von rund sechs Millionen Franken bereits mit den Statuten der ARA Seeland Süd befunden worden sei, «da kommt ihr ein bisschen spät». Ursula Schneider Schüttel nahm zur Einkaufssumme ebenfalls Stellung: «Die heutige Anlage in Muntelier hat noch einen Wert, und das haben die Bürgerinnen und Bürger der Region Murten bezahlt.» Frank Steiner aus Kerzers, der bei beiden Aktionsgruppen dabei ist, sagte: «Ich sehe nicht ein, warum sich Kerzers einkaufen muss.»

Subventionen des Bundes

Ein anderer Bürger fragte nach, wie viele der Nanopartikel mit der neuen Reinigungsstufe herausgefiltert werden könnten. «Man kann rund 90  Prozent eliminieren», antwortete Andreas Schaffner, Projektleiter der Firma Holinger  AG, die mit dem Vorhaben betraut ist. Das Ziel sei es, «mit der neuen Stufe für Mikroverunreinigungen 80  Prozent der zwölf definierten Leitstoffe herauszuholen». Die Resultate dieser Reinigungsstufe würden ständig überwacht. Das Bundesamt für Umwelt habe sich in einer Anhörung positiv zu der geplanten technischen Lösung geäussert und zugesichert, dass der Bund 75  Prozent der Kosten für die Eliminierung von Mikroverunreinigungen «unter Vorbehalt der Erreichung des Wertes von 24 000 angeschlossenen Einwohnern» übernehme.

«Wie sieht es mit der Lebensdauer der Anlage aus?», fragte ein Bürger. «Diese beläuft sich auf 40 bis 50  Jahre», sagte Schaffner. «Hat man noch Platz für notwendige Erweiterungen?», war eine weitere Frage aus der Runde. «Es gibt Platzmöglichkeiten für einen Ausbau der Anlage», antwortete Schaffner.

Gegnerkomitee

Widerstand aus Muntelier

Peter Halbherr, Präsident der Aktionsgruppe Sauberer Murtensee, war nicht anwesend an der Informationsveranstaltung, meldete sich jedoch am Mittwoch kurz vor Mitternacht mit einer Medienmitteilung zu Wort. Darin bringt er die Argumente vor, welche die Gruppe bereits an ihrer Medienkonferenz im November präsentierte: «Die ARA Seeland Süd ist ökonomisch und ökologisch nicht die beste Lösung.» Zudem sorge die ARA Seeland Süd «eben nicht für eine bessere Wasserqualität im Murtensee». Auch habe es der Verband bisher unterlassen, einen Business-Plan vorzulegen. Nur mit einem Nein an der Abstimmung zum Baukredit am 10. Februar «können die Abstimmenden dieses unverantwortliche und verschwenderische Projekt stoppen», so die Medienmitteilung.

emu

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