Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Vorher haben wir glücklich gelebt»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kinder erzählen von ihrer Flucht aus dem Kosovo

«Ich habe meine Jacke ausgezogen, um sie einem kleinen Kind zu geben. Doch es bewegte sich nicht mehr», schreibt die 16-jährige Fatlume. Doch sie ist nicht die Einzige, die durch den Krieg mit dem Schrecken des Todes konfrontiert wurde. Die Ausstellung im «Nouveau Monde» in Freiburg ist ein eindrücklicher Beweis dafür, wie Kinder mit dem Krieg und der Flucht umgehen, wie sie ihre Heimat verlassen und ihr Spielzeug nicht mitnehmen dürfen. Wie sie sich an alles klammern, was ihnen noch bleibt und krampfhaft versuchen, einen letzten Funken Hoffnung zu behalten. Fatlume schreibt denn auch weiter: «Bevor der Krieg anfing, haben wir glücklich gelebt.» Und Bledar (13) sagt: «In jenem Moment, als mein Leben hätte schön werden können, hat es auch aufgehört schön zu sein.»

«Mein Haus» heisst die Zeichnung von Adelina (10). «Auf der linken Seite ist mein schönes Haus, rechts steht mein anderes Haus, verbrannt von den Serben», beschreibt sie ihr Bild. Viel gibt es dem nicht mehr anzufügen. Immer wieder kommt das Motiv der Zerstörung, der brennenden Häuser und der angreifenden Soldaten vor. Und doch erzählt jede Zeichnung, jeder Aufsatz eine eigene Geschichte. Auch der Patriotismus und die albanische Mentalität werden thematisiert. So stellen die Kinder die Befreiungskämpfer der UCK als Helden dar, die zu ihrer Rettung herbeieilen. Ideale, die die Kinder von ihren Eltern übernommen haben und zu ihren eigenen machen.

Bald wieder daheim

Aber nicht nur die Flucht aus dem Kosovo und die damit vebundenen Erlebnisse sind auf den Zeichnungen dargestellt, sondern auch die Ankunft in der Schweiz, die Aufnahme und die Rückkehr.

«Sehr bald werde ich wieder bei meinen Freunden sein, im Kosovo, den ich mag, in Freiheit…», so der Schluss von Bledars Text. Er scheint sich darauf zu freuen, wieder in seine Heimat zu gehen. Denn bei seiner Flucht, musste er alles zurücklassen, was ihm früher etwas bedeutete. Doch was er dort antreffen wird, ist nicht derselbe Ort, den er einst verlassen hat.
Einige Kinder drücken sogar ihre Dankbarkeit gegenüber der Schweiz aus, wie zum Beispiel Fatlume in ihrem Aufsatz: «Zum Schluss möchte ich der Schweiz danken, dass sie uns aufgenommen hat.»

Stichwort «Debriefing»

Für das kantonale Rote Kreuz, das die Ausstellung organisiert, war die Aufnahme und der Umgang mit den Flüchtlingen nicht einfach. Um die Geschehnisse zu verarbeiten haben sie die so genannte «Debriefing-Methode» angewandt. Dabei erzählen Leute, die gleichzeitig dasselbe erlebt haben, wie sie die Situation verarbeiten. Während die Erwachsenen sprechen, fertigen die Kinder eine Zeichnung an. Oft entsprechen dann die Darstellungen der Diskussion. Manchmal unterbrechen die Kinder ihre Tätigkeit, hören zu und weinen. Auch diese Zeichnungen sind im «Nouveau Monde» zu sehen. Meistens etwas wirr, aber doch eindeutig widerspiegeln sie die Gedanken, die die Kinder anders nicht ausdrücken könnten.

Die Ausstellung ist heute und morgen, jeweils 14-18 Uhr im «Nouveau Monde» zu sehen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema