Die heisse Phase des Wahlkampfs hat in Freiburg begonnen. Am Montag endete die Frist für die Einreichung der Listen. 141 Freiburgerinnen und Freiburger wollen in den Nationalrat, sieben in den Ständerat.
Die eidgenössischen Wahlen waren in Freiburg bislang von einer Konstante geprägt. Während 20 Jahren konnte jedes Mal ein neuer Kandidierendenrekord vermeldet werden – bis zu diesem Montagmittag. Nach Ablauf der Frist für das Einreichen der Listen war klar, dass es erstmals einen Rückgang gibt: 141 Kandidatinnen und Kandidaten auf 22 Listen wollen in diesem Herbst in den Nationalrat, meldet die Staatskanzlei. Im Vergleich zu den Wahlen von vor vier Jahren ist das ein Minus um 13 Kandidierende. Damals waren es 154 Kandidatinnen und Kandidaten. 2015 waren es 132 Personen, 2011 kandidierten 99, 2007 gab es 80 Kandidierende und 2003 sogar nur 61 Personen.
Denselben Rückgang gibt es auch im Rennen für die zwei Ständeratssitze. In diesem Herbst treten sieben Bewerberinnen und Bewerber an. Vor vier Jahren waren es noch zehn Personen, die Stimmen erhielten.
Frauenanteil geht zurück
Der Frauenanteil nimmt auf den Nationalratslisten ab. Kandidierten 2019 noch 61 Frauen beziehungsweise 40 Prozent, sind es nun 51 Frauen beziehungsweise 36 Prozent. Am höchsten ist der Frauenanteil auf den Listen der SP und der Jungsozialisten. Sie kommen zusammen auf einen Anteil von rund 64 Prozent. Den neun Frauen stehen fünf Männer gegenüber. Am anderen Ende befinden sich die SVP und die Unterlisten der Jungen SVP. Für sie kandidieren vier Frauen und 23 Männer. Der Frauenanteil liegt somit bei fast 15 Prozent. Mit reinen Männerlisten treten die Eidgenössisch-Demokratische Union, die Liste «Im Dienst der Bürgerinnen und Bürger» sowie die Liste «Bürgerpakt» an.
Anders ist das Bild auf den Listen für den Ständerat. Hier legt der Frauenanteil gegenüber 2019 zu. Damals wollte nur eine Frau in die kleine Kammer, heute sind es drei: für die FDP, die Mitte und die SP.
Zwei unabhängige Listen
In puncto Listen sinkt die Anzahl von 25 auf 22. Die meisten Nationalratslisten hat die Mitte-Partei eingereicht. Neben ihrer Hauptliste tritt sie mit vier regionalen Listen an für Deutschfreiburg, die Stadt Freiburg, Saane-Land mit Broye sowie den Süden. Total hat die Partei darum 35 Kandidierende – genauso viel wie vor vier Jahren. Es folgt die SVP mit 27 Kandidierenden auf vier Listen: eine Hauptliste sowie drei Unterlisten der Jungen SVP für Sense-See, Zentrum-West und den Greyerzbezirk. Die SP, die Grünen, die GLP und die FDP schicken neben ihrer Hauptliste nur je eine Unterliste ihrer Jungparteien ins Rennen. Für die SP ist das ein Strategiewechsel. Trat die Partei doch 2019 mit mehreren Unterlisten an: Juso, 60+, Integration und International.
Ebenfalls um Stimmen kämpfen zwei unabhängige Listen, zwei weniger im Vergleich zu den letzten eidgenössischen Wahlen. Zwei Kandidaten gehen auf der Liste «Im Dienst der Bürgerinnen und Bürger» ins Rennen. Einen Kandidaten zählt die Liste «Bürgerpakt». Dieser tritt sowohl für den National- als auch für den Ständerat an. Aus dem Rennen hat sich Claudio Rugo von der Künstlerpartei genommen. Er sei ein fiktiver Kandidat gewesen, teilte er am Montag mit, nachdem er im Frühjahr noch seinen Hut in den Ring geworfen hatte.
Ein Sitz wird frei
Gewählt wird am 22. Oktober. Sechs der sieben Freiburger Nationalrätinnen und Nationalräte wollen eine weitere Legislatur im Bundeshaus übernehmen. Frei wird der Sitz des nicht mehr antretenden Jacques Bourgeois (FDP). Im Ständerat wollen die bisherigen Freiburger Vertreterinnen Isabelle Chassot (Die Mitte) und Johanna Gapany (FDP) ihre Sitze verteidigen.
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