Rund um den Greyerzersee soll dereinst ein 45 Kilometer langer Wanderweg führen. Nun haben die Organisatoren vom Kantonsgericht grünes Licht für eine weitere Bauetappe erhalten: In Corbières hatten sich Anwohner eines Quartiers gegen den Weg gewehrt.
Furcht vor Lärm
Die Anwohner kritisierten die Wahl der Route. Die Vereinigung des Wanderwegs um den Greyerzersee legte daraufhin ein neues Baugesuch mit einer anderen Route auf, doch auch gegen diese wehrten sich die Anwohner. Sie fürchteten, die Wanderer brächten Lärm in ihr Quartier und störten ihre Privatsphäre. Zudem liege der Weg zu nahe am See, argumentierten sie. Und der gewählte Übergang bei der Kantonsstrasse sei nicht sicher genug für Fussgängerinnen und Fussgänger.
Das Freiburger Kantonsgericht hat nun entschieden, dass der Wanderwegabschnitt in Corbières gebaut werden kann. Das Gericht betont, dass das öffentliche Interesse am Wanderweg und am Zugang der Bevölkerung an das Seeufer höher zu gewichten sei als das Privatinteresse der Anwohner. Da der Weg rund zwei Meter unterhalb der Grundstücke der Einsprecher durchführe, sei deren Privatsphäre durchaus gewahrt. Zudem dürften nur Wanderer den Weg benutzen, Velofahrer und Pferde nicht; und Hunde müssten an der Leine geführt werden.
Ein Geometer habe den Verlauf des Wanderweges vermessen, schreibt das Gericht in seinem Urteil; nichts weise darauf hin, dass die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten worden seien. Damit gibt das Kantonsgericht grünes Licht für den Bau des Wegabschnitts.
Auch in Villarvassaux
Dies ist nicht der erste Rechtsstreit, den die Vereinigung des Wanderwegs ausfechten muss: Bereits in Villarvassaux hatten Anwohner gegen den Weg gekämpft. Auch dort hatte das Kantonsgericht der Vereinigung des Wanderwegs recht gegeben (die FN berichteten).
Der Weg ist nun offen
Der Weg rund um den Greyerzersee wurde von den Schweizer Wanderwegen mit dem «Prix Rando 2012» ausgezeichnet. Und auch wenn noch nicht alle Teilstücke gebaut sind, steht der Weg Wanderfreudigen bereits zur Verfügung. njb
