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Warten auf Go(do)tt?

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Warten ist nicht immer angenehm, um ehrlich zu sein, ist es meistens unangenehm. Doch irgendwie gehört es zum Menschsein dazu. Das weltbekannte Bühnenstück von Samuel Beckett «Warten auf Godot» versucht, diese Einsicht in einer Geschichte einzufangen. Die beiden Landstreicher Estragon und Wladimir warten mehrere Tage auf die Antwort von einem gewissen Godot. Wer das genau ist und wieso sie auf ihn warten, weiss dabei eigentlich niemand so richtig. Nach einiger Zeit taucht ein Junge auf, der den beiden eine Botschaft überbringt: Godot werde zwar heute nicht kommen, aber ganz bestimmt am nächsten Tag. Und so warten sie weiter, ohne zu wissen, warum und worauf. Ergeht es vielen Menschen heute nicht ähnlich? Das Leben wird gelebt, aber häufig scheint es in eine vage Wolke des Wartens eingehüllt zu sein. Etwas soll passieren, aber was? Wir warten auf Godot.

Im Zyklus des Kirchenjahrs befinden wir uns momentan auch in einer Zeit des Wartens. Anders als bei Estragon und Wladimir wird hier aber nicht auf jemanden gewartet, dessen Ankunft konstant hinausgeschoben wird, sondern auf jemanden, der bereits angekommen ist. Laut der christlichen Tradition soll in dieser Zeit im eigenen Leben nachvollzogen werden, was bereits Wirklichkeit ist. Wie der Gründer der Taizé-Bewegung Frère Roger es einmal ausdrückte, lautet der wartende Ruf im Advent: «Komm für die Menschen! Komm für uns alle! Komm für mich selbst!»

Und hier kann sich das Warten plötzlich umkehren. Im adventlich erfüllten Warten sind es nicht mehr einfach wir, die warten. Nein, plötzlich wird auf uns gewartet. Wenn im Menschen ankommt, was an Weihnachten in die Welt gekommen ist – Gott selbst als Hoffnung für die Welt –, dann soll diese Ankunft sich nicht nur im Menschen vollziehen, sondern sich auch durch ihn ausdrücken. Dann kann der Ruf «Komm für die Menschen» nicht mehr nur wartend erhofft, sondern durch das eigene Leben anfanghaft Wirklichkeit werden.

Erfüllt heisst diese Form des Wartens also nicht nur deshalb, weil der Weihnachtstag kommen wird, sondern weil die Ankunft Gottes wartend mitvollzogen werden soll, damit der Mensch selbst zu einem Boten werden kann, der Hoffnung in die Welt bringt. Hoffnung für die Welt; das mag im Angesicht der Kriege, Hungersnöte, Pandemien und politischen Grabenkämpfe, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind, utopisch klingen. Und doch haben wir kaum etwas anderes so dringend nötig.

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