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Warum am Hohberg der Hang wieder rutscht

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Der Hang am Hohberg bewegt sich wieder. Doch anders als 2018 rutscht er vor allem im oberen Teil. Das Quartier Gerendacherli unterhalb des Hohbergs ist kaum betroffen. Naturgefahrenberater Franz Thalmann erklärt die Hintergründe.

Das Strässchen zur Alp Lengmoos ist komplett verformt. Es windet sich um einen Hang, der in den letzten Jahren nicht zur Ruhe gekommen ist. «Letzten Herbst war das Strässchen noch problemlos mit dem Auto passierbar», sagt Naturgefahrenberater Franz Thalmann. Jetzt wäre es höchstens ein Fall für Motocrossfahrer.

Das verbogene Strässchen ist der beste Beweis dafür: Der Hohberg rutscht wieder. Rund sechs Meter Bewegung hat Franz Thalmann seit November gemessen. Das ist sogar mehr als im Frühjahr 2018, als der Rutsch unten im Quartier Gerendacherli Gartentürchen verschob. Doch anders als damals rutscht es nun vor allem im oberen Bereich. Unten im Quartier wurden keine Bewegungen gemessen. 

Nie beruhigt

Franz Thalmann sagt:

Wir sind hier in einem Gebiet, das sich seit dem letzten Gletscherrückzug nicht beruhigt hat. 100’000 Jahre mögen für uns Menschen eine unglaublich lange Zeit sein, für die Natur ist es nicht so lange.

Er erklärt, warum es überhaupt rutscht: In den höheren, steileren Lagen besteht der Boden aus Kalkstein. Dieser lässt das Wasser in den Boden versickern. Es läuft einige Meter unter der Oberfläche den Hang hinunter, wo es auf eine lehmige, instabile Flyschschicht trifft. Und diese setzt sich dann in Bewegung.

Im Bereich des Strässchens wird der instabile Bereich schmaler; rechts und links davon liegt stabileres Gelände. Die rutschenden Schichten im Boden drücken sich zusammen wie eine Handorgel, und Wulste bilden sich an der Oberfläche, die ober- und unterhalb des Strässchens gut sichtbar sind. «Früher ging es hier einfach mehr oder weniger eben den Hang hinauf», sagt Franz Thalmann. 

Regen und Schneeschmelze

Dass es gerade diesen Winter zu massiven Bewegungen gekommen ist, erklärt sich Franz Thalmann mit der Witterung. Es schneite viel, in den Wintermonaten gab es aber auch immer wieder wärmere Perioden, die dazu geführt haben, dass der Schnee auch mitten im Winter weit oben geschmolzen ist. Dazu kamen Regenfälle im Februar bis auf fast 2000 Meter über Meer. Das viele Wasser hat den Boden dazu gebracht, sich zu bewegen. 

Franz Thalmann hat im Februar bereits grosse Risse im Schnee festgestellt, was auf die Rutschung hindeutete. «Wir kontrollierten die Lage daraufhin regelmässig und haben eine grosse Aktivität festgestellt.» Begleitet wurde er dabei von Pascal Jungo. Jungo wird ab Anfang Juli das Amt des Naturgefahrenberaters von Thalmann übernehmen, der in Pension geht. 

Thalmann und Jungo informierten nicht nur den Forstkreis und die Gemeinde, sondern auch die Alpgenossenschaft Alterswil, welche die Alp Lengmoos nutzt. In den nächsten Wochen muss nun die Strasse dahin so weit instand gestellt werden, dass sie wieder befahrbar ist und so die Alp im Frühsommer bestossen werden kann. «Für die Alpbetreiber ist die Situation natürlich mühsam», sagt Thalmann und zeigt auf die Spuren eines älteren Weges, die unterhalb der aktuellen Strasse sichtbar sind. Es ist nicht das erste Mal, dass die Strasse geflickt werden muss.

Stoppen ist unmöglich

Den Rutsch zu stoppen, ist unmöglich. Aber es gibt Massnahmen, um ihn zu verlangsamen. Bereits in früheren Jahren sind am Hohberg Gräben angelegt worden, die das Wasser abfliessen lassen. Der Bach oberhalb des Rutschgebietes wird so umgeleitet, dass er rechts und links davon abfliesst. So kommt nicht noch mehr Wasser in das Rutschgebiet hinein.

Franz Thalmann betont, dass es am Hohberg nicht zu so einem fatalen Rutsch kommen wird wie 1994 in Falli Hölli, als eine ganze Ferienhaussiedlung in die Tiefe sauste. «Bei Falli Hölli war das Gelände viel steiler, und der Rutsch ging ungebremst in Richtung Höllbach.» Am Hohberg werde der Hang zum Tal hin, wo sich die Häuser befinden, aber immer flacher. Das flache Gelände bremse die Bewegung der Erdschichten aus. Wie es mit den Rutschungen am Hohberg weitergeht, kann niemand sagen. «Es kann sein, dass es jetzt 20 Jahre ruhig bleibt. Aber es kann auch sein, dass es 20 Jahre lang jedes Jahr rutscht.»

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