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Warum auch weisse Farbe grün sein kann

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Spricht man einen Farbhersteller auf «grüne Farbe» an, denkt er im ersten Moment an eine ökologische Farbe, nicht an den Farbton Grün. Das mit gutem Grund: Umweltfreundliche Innenfarben boomen seit einiger Zeit.

«Grüne Farbe ist für mich in erster Linie besonders ökologische oder umweltfreundliche Farbe», sagt Hans Fillistorf und lacht. Er sitzt in seinem Büro am Hauptsitz des bekannten Familienunternehmens in der Stersmühle in Tentlingen. Er und sein Bruder Kurt leiten das Farbengeschäft Fillistorf in zweiter Generation. Sein Vater gründete den Betrieb im Jahr 1975.

Dass der Farben-Profi immer öfter an ökologische Farbe denkt, hat gute Gründe. «Die Nachfrage nimmt seit einiger Zeit immer stärker zu – die Leute wollen wissen, was sie an ihre Wände streichen und wie umweltfreundlich die Stoffe sind.» Aber nicht nur Privatpersonen setzten immer öfter auf «grüne» Farbe, sondern vor allem auch Berufsleute. Laut Angaben von Eco Swiss haben im professionellen Sektor Farben mit einem Umwelt-Etikett einen Marktanteil von rund 90 Prozent.

Während früher dunklere Grüntöne besonders beliebt waren, verkauft Hans Fillistorf heute eher hellgrüne Farben.
Sarah Neuhaus

Kein Umwelt-Etikett für eigene Farben

Auch Hans Fillistorf und sein Team verkaufen Farben mit solchen Umwelt-Etiketten. Sie sind aber allesamt eingekauft. Selber herstellen könne das KMU diese Farben nicht. «Ich sage den Leuten jeweils, dass unsere Farbe auf Wasser aus der Ärgera basiert – man könnte sie beinahe essen. Aber ein Zertifikat haben wir dafür nicht.» Es sei für sein Unternehmen zu aufwendig, solche als ökologisch zertifizierte Farbe herzustellen. «Alles spezialisiert sich immer stärker – da ist es schwierig für uns, all die verschiedenen Bereiche kompetent abzudecken.» Er empfehle seinen Kunden aber, grundsätzlich immer auf Farbe zu setzen, die auf Wasserbasis hergestellt wurde. Die Nachfrage nach lösungsmittelhaltiger Farbe im Innenbereich sei stark zurückgegangen. Auch wenn sein Unternehmen diese zertifizierten Farben nicht selber herstellt, begrüsst er diese Entwicklung. «Es ist sehr viel passiert in den letzten Jahren», betont Hans Fillistorf. Er stelle das besonders dann fest, wenn Kundinnen oder Kunden mit einem Rest alter Farbe zu ihm kämen. «Die Farbe ist 20 oder 30 Jahre alt und immer noch streichbar – das ist heute unvorstellbar. Weil die Farbe weniger schädliche Stoffe enthält, ist sie auch weniger lange haltbar.»

Das Farbengeschäft Fillistorf stellt seit 1975 Farben in Tentlingen her.
Sarah Neuhaus

Rund 20 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen mit Farben, die in Tentlingen hergestellt werden. Dabei handelt es sich in erster Linie um Wand- und Deckenfarben, die auf Wasserbasis hergestellt werden. Zum Wasser kommt ein Bindemittel, das auf einem Kunststoff basiert. Die festen Stoffe bilden entweder Steinmehl, Kalk oder Talg. Neben verschiedenen Zusatzstoffen kommen schliesslich je nach Farbe auch noch Pigmente dazu.

Im Gegensatz zu ökologischer Farbe verkauft Hans Fillistorf nur noch selten grüne Farbe. «Früher hat man dieses dunkle Tannengrün oft gesehen. Gartenzäune oder Fensterläden wurden oft dunkelgrün gestrichen.» Heute würden die Kundinnen und Kunden eher hellere, frischere Grüntöne bevorzugen.

Renovierboom während Corona

Das Farbengeschäft zählt Baumaler, Künstlerinnen und Industriebetriebe zu seinen Kunden. Je nach Standort finden auch Privatpersonen den Weg zu Fillistorf. Mit diesem Kundensegment erlebte das Sensler Unternehmen während der letzten zwei Jahre starke Schwankungen. «Wir haben gemerkt, dass die Leute während der Corona-Zeit oft zu Hause waren, und einige haben die Zeit genutzt, um ihre Wohnung umzugestalten oder zu renovieren», erzählt der Farben-Profi. Entsprechend stark sei die Nachfrage nach Wand- und Deckenfarben in dieser Zeit gestiegen.

«Wir konnten zeitweise unseren Zahlen kaum glauben und hatten viel mehr private Klientel als zu normalen Zeiten», erinnert sich Hans Fillistorf. Dieser Trend endete aber relativ abrupt. «Das war keine nachhaltige Entwicklung – mittlerweile entscheidet wieder in erster Linie der Preis, nicht die Beratung», sagt Fillistorf und wirkt dabei nicht etwa bitter oder enttäuscht. Er schmunzelt. «Das ist eben das Business – das geht nicht nur uns so.»

Farb-Tipps

Grün am besten ins Kinderzimmer

Die Murtner Kunsttherapeutin Nicole Viviane Chuard kennt sich mit Farben aus. Sie befasst sich weniger mit der Herstellung, dafür umso mehr mit der Wirkung und Bedeutung von Farben. «In Mittel- und Nordeuropa steht die Farbe Grün für Wachstum und Hoffnung», sagt Chuard. Je nach Farbton könne Grün eine sehr unterschiedliche Wirkung auf Menschen und Tiere haben. «Grün kann die psychische, seelische und geistige Heilung fördern – darum trifft man die Farbe in der Apotheke oder im Spital regelmässig an.» Grün wird aber auch mit Unerfahrenheit (Grünschnabel, grün hinter den Ohren) oder giftigen Stoffen in Verbindung gebracht. In Sachen Einrichtung rät die Kunsttherapeutin zur Zurückhaltung. «Ein warmes, helleres Grün würde gut in ein Kinderzimmer passen – der Farbton fördert schliesslich das Wachstum.» Auch in eine Küche würden bestimmte Grüntöne gut passen, denn: «Grün gilt als appetitanregend und kommunikationsfördernd – bei kalten Grüntönen würde ich aber sehr zurückhaltend sein. Bei gewissen Leuten können kalte Grüntöne zu Depressionen führen.» Laut Feng-Shui – der daoistischen Harmonielehre aus China – sollte bei der Inneneinrichtung eher auf die Farbe verzichtet werden. «Schlussendlich ist es aber eine Frage des Geschmacks», betont Nicole Chuard. «Wenn jemand die Farbe überhaupt nicht mag, kann man der Person noch lange erzählen, dass sie eine entspannende Wirkung hat», sagt die Farb-Expertin und schmunzelt.

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