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Warum das Sensler Museum Quartett spielt

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Sie waren als einfache und lehrreiche Spiele für Kinder gedacht, haben aber zugleich den jeweiligen Zeitgeist eingefangen: die Quartette. Das Sensler Museum in Tafers widmet seine neue Ausstellung der spannenden Geschichte dieser Spielkarten.

Es sind Kindheitserinnerungen, die beim Besuch der neuen Ausstellung im Sensler Museum wach werden. Erinnerungen an Spielnachmittage mit den Eltern, an vergnügliche Runden mit Geschwistern und Nachbarskindern. Neben Ciao Sepp und Schwarzer Peter war das Quartett lange Zeit in vielen Familien ein beliebtes Spiel. Mariann König erklärte an der Medienkonferenz vom Mittwoch:

Quartette waren zum einen günstig, und zum anderen konnte man sie überall mitnehmen.

Die leidenschaftliche Sammlerin aus Zürich hat dem Museum 80 Exponate aus ihrer rund tausend Spiele umfassenden Sammlung zur Verfügung gestellt.

Die klassischen Quartette waren vor allem in Deutschland beliebt – aber auch in England, Italien und Frankreich spielten Familien fleissig. In Deutschland und der Schweiz gab es im Laufe der Jahrzehnte viele Verlage und Hersteller (siehe auch Kasten). Nur einer davon, der 1883 gegründete Ravensburger-Verlag, existiert heute noch.

Alle möglichen Themen

Rückblickend betrachtet ist das Besondere an diesem Spiel nicht das Spiel an sich, sondern der Inhalt der Spielkarten. Mariann König führte aus:

Es gibt kein Thema, welches nicht auf Quartettkarten Einzug gefunden hat.

Angefangen von Dichtern und Komponisten über botanische, zoologische und geschichtliche Sujets bis zu Kinderalltagssituationen, Sportarten – ja sogar ein Fastfood-Quartett findet sich in der Ausstellung. Die Modefirma C&A hat ihre Produkte auf Quartettkarten drucken lassen, und es gab ein Quartett, das sich an Anti-Alkoholiker richtete.

Museumsleiterin Dominique Chappuis Waeber und ihr Team haben zu einigen Kartensujets Gegenstände, ausgestellt, die teils aus dem Museumfundus stammen. So sind etwa alte Handwerksuntensilien zum Handwerk-Quartett sowie ein orangefarbener Kunststoffstuhl des Designers Panton in natura zum Designerstuhl-Quartett zu entdecken.

Sammlerin seit 40 Jahren

Alle Quartette hätten mit Lernen zu tun, erklärte König: «Je mehr die Kinder spielten, desto besser prägten sich die Informationen ein.» Sie selbst verwendete früher als Lehrerin Memory- und Quartettkarten im Unterricht. Mit einem Tierbild-Quartett von 1913, das sie vor 40 Jahren auf einem Flohmarkt entdeckt hatte, begründete sie ihre Sammlung. Damals zahlte sie noch fünf Franken, heute würden diese Karten zu unerschwinglichen Preisen versteigert. Sie ist überzeugt: 

Viele alte Quartettkarten ruhen wohl noch in Kellern und Estrichen.

Geglückter Versuch

1952 erhielt das klassische Quartett Konkurrenz durch das technische Quartett. Ein junger Mitarbeiter eines deutschen Verlags wollte statt Blumen und Tieren mal ein anderes Sujet und wählte Autos. Erstmals wurden diese Bilder dann auch mit technischen Details der Fahrzeuge ergänzt. Der Verlag hatte Bedenken und druckte eine tiefe Auflage – musste dann aber rasch schon nachliefern, weil die 2500 Stücke in kurzer Zeit vergriffen waren.

«Obwohl es nur ein Kinderspiel war, haben die Hersteller jeweils sehr rasch auf neue Trends und Entwicklungen reagiert», so die Sammlerin. Als Auguste Piccard 1931 als erster Mensch in einem Ballon in die Stratosphäre aufstieg, gab es noch im selben Jahr ein Quartett dazu. Auch die Entwicklung von Telegrafen, Telefon und Radio sind auf den Karten festgehalten. «Quartette sind deshalb auch Zeitdokumente.»

Auch Freiburger Sujets haben auf Quartettkarten Platz gefunden, entweder von Schweizer Herstellern oder von deutschen Verlagen. Zu sehen ist darauf unter anderem auch die unverkennbare Sensler Kränzlitracht. Eine Überraschung ist, dass die Quartettmacher bei einer Reihe mit Sehenswürdigkeiten aus dem Kanton Freiburg neben den Schlössern von Murten und Bulle sowie der Stadt Freiburg auch Flamatt auswählten.

Familie Burdel

Als in Freiburg noch Spielkarten hergestellt wurden

Quartette stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Eine Ecke ist der Freiburger Spielkartenfamilie Burdel gewidmet, die ab 1730 ein Jahrhundert lang in Freiburg hochwertige Spielkarten in einem aufwendigen Verfahren herstellte. Am Anfang war dies Claude Burdel, der von Frankreich her eher zufällig in Freiburg landete und die Firma auf ein internationales Niveau brachte. Später übernahmen sein Sohn und sein Enkel. Seine Nachfahren, die Familien Bürdel – nun in eingedeutschter Schreibweise – , sind noch heute im Sensebezirk anzutreffen.

Vom Waldmensch zur Katze

Ein weiteres Kapitel in der Ausstellung ist dem Spiel Schwarzer Peter gewidmet. Den Namen soll das Spiel von einem im Wald lebenden Köhler erhalten haben. So ist die Hauptfigur in den ersten Spielen denn auch als Waldmensch mit Kohlerückständen im Gesicht dargestellt. Während der Kolonisierungszeit in Deutschland wurde aus dieser Figur ein schwarzer Mann. Heute wird diese Spielkarte mit verschiedenen Figuren dargestellt, die «etwas anders sind», wie Museumsleiterin Dominique Chappuis Waeber an der Medienorientierung ausführte. Das kann eine schwarze Katze oder ein schwarzer Hund sein, oder auch ein Schornsteinfeger. im

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