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Warum das Kulturzentrum Château Bohème in Tentlingen zum Politikum wird

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Aus dem alten Herrenhaus in Tentlingen ist das Kulturzentrum Château Bohème geworden.
Charles Ellena

Das neue Kulturzentrum Château Bohème in Tentlingen ist einigen Anwohnern wegen der lauten Musik und dem Verkehr ein Dorn im Auge. Dies führte an der Gemeindeversammlung zu einer emotionsgeladenen Diskussion.

Die Rechnung 2021, Haupttraktandum an der Gemeindeversammlung von Tentlingen, war am Freitag schnell erledigt (siehe Kasten). Mehr Diskussionen gab es an diesem Abend über das Kulturzentrum Château Bohème, das seit einem Jahr in einem alten Herrenhaus mit Park an der Stersmühlestrasse besteht. Kerstin Bohr hat dieses Haus mit einem Künstlerkollektiv gemietet, um es zu einem Kulturtreff zu machen. Letztes Jahr fanden eine Reihe von Veranstaltungen statt, tagsüber, aber auch abends und nachts – sehr zum Ärger der Anwohnerschaft, die auch den Zusatzverkehr sowie den nächtlichen Lärm auf den Strassen in Kauf nehmen muss.

«Mir verleidet es»

«Es nervt mich furchtbar», sagte eine Anwohnerin. «Diese Anlässe haben nichts mit Kultur zu tun. Sie finden in der falschen Zone statt und sind nicht gesetzeskonform.» Sie warf der Gemeinde vor, die Anwohner nicht ernstzunehmen und nichts dagegen unternehmen, sondern das Kulturzentrum gar noch mit Steuergeldern zu unterstützen. Angesichts des aktuellen Programms im Château Bohème befürchte sie, dass es im gleichen Stil weitergehe. Das werde sie nicht hinnehmen. «Wir werden kämpfen. Eine andere Anwohnerin sprach gar vom Wegzug:

Es ist kein Vergnügen mehr, hier zu wohnen. Mir verleidet es.

Gemeinderätin Isabelle Portmann versicherte, dass sie die Anwohner ernst nehme. Es hätten Gespräche zwischen der Gemeinde und den Betreibern stattgefunden. Es seien auch Anfangsfehler passiert, sagte sie. Die Gemeinde unterstützt das Kulturzentrum wie andere Vereine mit einem Beitrag und hat auch ein paar Anlässe wie etwa die 1.-August-Feier im Schloss veranstaltet.

Nicht nur Party

«Wir wollten etwas für die Bevölkerung und nicht gegen sie machen», sagte Château-Bohème-Betreiberin Kerstin Bohr. Aller Anfang sei schwer, und das Kulturzentrum sei dabei, sich anzupassen: 

Wir machen nicht nur Party, sondern auch andere Anlässe.

Sie sagte auch: «Was wir machen, passt vielen, aber einigen wenigen nicht.» Sie wehrte sich zudem gegen den Vorwurf, die Gesetze nicht einzuhalten. Sie habe die Bewilligung für ein Patent K für temporäre Anlässe gehabt. Sie gebe auch zu, dass ein Anlass ausgeartet sei, weil dieser einer der ersten war, der nach Aufhebung gewisser Corona-Massnahmen für Grossveranstaltungen stattgefunden habe. «Es sind viel mehr Leute als erwartet gekommen.» Sie habe mit der Gewerbepolizei abgeklärt, ob eine andere Bewilligung nötig sei, doch von dort das Okay erhalten, dass das Patent K ausreiche.

Syndic Gerhard Liechti erklärte, auch er habe sich über die laute Musik genervt. «Letztes Jahr ist es gar nicht gut gelaufen.» Weiter: 

Laute Musik nachts um zwei Uhr, das geht gar nicht.

Das müsse leiser werden. Der Gemeinderat habe die Bewilligungen an gewisse Bedingungen geknüpft. «Wir stehen hinter der Kultur im Château und wollen mehr Anlässe für die Bevölkerung und ruhigere Veranstaltungen.»

Momentan ist die Patentfrage noch nicht ganz geklärt. ««Ohne Patent kein Anlass», so der Syndic. «Wir hoffen, dass es eine Lösung gibt.» Finde ein lauter Anlass ohne Bewilligung statt, werde die Polizei ihn auflösen, versicherte er. «Wir wollen eine Lösung für alle finden.» Dies sei auch in ihrem Sinne, sagte Kerstin Bohr: «Redet mit uns», so ihr Appell. Der Aufruf eines Bürgers, im Gespräch einen Weg zu finden, erntete Applaus und bildete den Schlusspunkt der Diskussion.

Zahlen und Fakten

Rechnung von Tentlingen schliesst mit Ertragsüberschuss

Die Rechnung 2021 der Gemeinde Tentlingen schliesst mit einem Aufwand von 4,96 Millionen Franken und einem Ertrag von 5,31 Millionen Franken. Die Gemeinde weist einen Ertragsüberschuss von 344‘044 Franken aus, budgetiert waren 14‘700 Franken. Das bessere Ergebnis ist nach den Ausführungen von Syndic Gerhard Liechti unter anderem auf die Abweichungen bei den Rückstellungen für die Pensionskasse und auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. «Sondersteuern sind schwer zu budgetieren», sagte er. Letztes Jahr hat die Gemeinde netto 787‘760 Franken investiert. im

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