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Warum der Widerstand gegen den Bärenpark im Gantrisch nicht abbricht

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Im Naturpark Gantrisch soll bald ein Bärenpark entstehen. Die Initianten haben kürzlich bekannt gegeben, auf die Zucht von Jungbären zu verzichten. Dennoch fordern Tierschutzverbände, dass das Projekt zurückgezogen wird.

Im Dorfwald bei Schwarzenburg sollen sich bald Bären tummeln. Dies sieht ein Projekt der Gantrisch Plus AG in Zusammenarbeit mit dem Tierpark Bern und dem Naturpark Gantrisch vor. Die Verantwortlichen haben unlängst aber bekannt gegeben, dass der Bärenpark Gantrisch anders aussehen soll als geplant: Ursprünglich war vorgesehen, dass der Tierpark Bern vergrössert wird und er wieder eigene Bären züchten wird. Damit die Tiere später nicht ins Ausland weggegeben werden müssen, wollte man mehr Platz schaffen und einige Bären im Naturpark Gantrisch unterbringen.

Die Kehrtwende

Dieses Vorhaben stiess bei Tierschützerinnen und Tierschützern, aber auch bei Anwohnerinnen und Anwohnern auf Widerstand. Nun haben die Initianten eine Kehrtwende vollzogen. So sollen sich dereinst keine Bären aus dem Dählhölzli in Schwarzenburg tummeln, sondern Tiere von internationalen Organisationen, wie dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.

Dass sich die Pläne geändert haben, hat laut Ruedi Flückiger, Präsident von Gantrisch Plus, mehrere Gründe: Einerseits habe der Bärenpark Gantrisch ein anderes Tempo als der Bärenpark Bern. Die Verantwortlichen möchten das Projekt so schnell wie möglich realisieren, in Bern kommt es beim Ausbauprojekt aber zu Verzögerungen. Andererseits würden die Berner Bären momentan gar keinen Nachwuchs zeugen können, da die männlichen Mutzen kastriert sind.

Darüber hinaus sei man innerhalb der Projektteams zum Schluss gekommen, dass man in Schwarzenburg den Fokus in Richtung Artenschutz legen wolle. Dazu wolle man sich besser vernetzen und mit anderen europäischen Tierparks zusammenarbeiten, um bei Artenschutz-Projekten mitzumachen. Der Bärenpark Gantrisch soll also kein Zuchtprogramm mehr beinhalten, stattdessen soll ein komplett neuer Zoo geschaffen werden, sagen die Verantwortlichen des Projekts, Ruedi Flückiger und Tierpark-Direktor Bernd Schildger.

Widerstand bleibt ungebrochen

Obwohl dieses Umdenken auf den ersten Blick positiv zu deuten sei, trüge der Schein, schreibt die Natur- und Tierschutzorganisation Stiftung Franz Weber. Die Verantwortlichen würden zwar vorerst planen, keine Bären in Bern zu züchten. «Sie haben aber nicht explizit ausgeschlossen, dass eines Tages doch junge Bären für den Tourismus gezüchtet werden», sagt die Biologin Monica Biondo von der Stiftung Franz Weber. Darüber hinaus würde der Bau eines neuen Zoos keinen Nutzen für den Natur- und Artenschutz bringen, ist sie überzeugt. «Bären in Gefangenschaft zu halten und das als Naturschutz zu bezeichnen, ist reine Augenwischerei.» Denn halte man Bären einmal in Gefangenschaft, sei es unmöglich, sie eines Tages wieder auszuwildern. Zudem würden Bären Dutzende von Kilometern als natürliches Habitat benötigen. Dies sei weder in Bern garantiert noch könne es in Schwarzenburg gewährleistet werden. Ferner mache es keinen Sinn, Bären in Gefangenschaft zu halten, weil diese gar nicht gefährdet seien.

Schliesslich raube der Bärenpark Gantrisch der einheimischen Fauna fünf Hektare gesunden Schweizer Wald. «Mit diesem Projekt zerschneidet man den Lebensraum der Wildtiere, wenn man einen Zaun hinstellt», sagt Biondo.

Flückiger wehrt sich

Flückiger kennt die Kritik von Tierschutzorganisationen und Anwohnerinnen und Anwohnern zur Genüge. Das Wichtigste sei nun, die Menschen in den nächsten Monaten zu informieren und sie von den Vorteilen des Projekts zu überzeugen, sagt er. So sei beispielsweise auch eine Begehung des Dorfwalds mit der Dorfburgerkorporation als Waldeigentümerin und dem Tierpark Bern vorgesehen. Zudem wolle man das Projekt weiterentwickeln und zusammen mit Naturschutzorganisationen verbessern.

Ziel des Bärenparks in Schwarzenburg sei es, der Naturentfremdung der Gesellschaft entgegenzuwirken und die Menschen mehr für seltene Tierarten zu sensibilisieren. «Wir sind überzeugt, dass man ein besseres Verständnis für eine Tierart entwickelt und sich ein Zusammenleben mit ihr besser vorstellen kann, je besser man eine Tierart kennt.»

Seltene Bärenarten

Was für Bären dereinst im Dorfwald leben werden, wissen die Projektverantwortlichen noch nicht genau. Laut Flückiger sollen jedoch nicht klassische Braunbären kommen, sondern seltene Bärenarten, die in Europa als gefährdet gelten. Um die Gehege werde es zwar Zäune geben, diese seien aber für Kleintiere nach wie vor problemlos passierbar. Einzig das Rotwild könne an diesen Stellen nicht durch. Die Bedenken von einigen Bürgerinnen und Bürgern, der Dorfwald sei dann für die Bevölkerung nicht mehr begehbar, lässt Flückiger auch nicht gelten. «Es werden nur zwei Prozent der Fläche des Dorfwalds für die Gehege der Bären benutzt.» Insgesamt sei man überzeugt, mit diesem Projekt einen Beitrag für den Artenerhalt und die Sensibilisierung zu leisten, so Flückiger.

Monica Biondo überzeugt diese Argumentation nicht. «Es gäbe noch viele andere Möglichkeiten, die Menschen zu sensibilisieren. Dafür müssen keine Bären oder andere Wildtiere eingesperrt und wertvoller Lebensraum für die lokale Fauna und Flora zerstört werden.»

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