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Warum die FN-Wandergruppe mit besonders offenen Ohren durchs Seeland gegangen ist

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Am ersten Tag der FN-Sommerwanderung haben die Wandernden besonders gut die Ohren gespitzt. Denn im dicht bewachsenen Chablais-Wald waren kaum Vögel zu sehen – dafür umso mehr zu hören. Biologe Adrian Aebischer erklärte, welche Rufe zu welchen Vögeln gehören.

Bahnhof Sugiez, Montagmorgen um 9 Uhr: Ein Grüppchen von drei FN-Lesern, einer FN-Leserin, FN-Redaktorin Nadja Sutter und Biologe Adrian Aebischer macht sich auf in den nahe gelegenen Chablais-Wald. Wolken hängen über dem Murtensee, es regnet nicht, aber es weht ein zuweilen auffrischender Wind – perfekte Wanderbedingungen.

Am Broyekanal angekommen, bleiben wir ein erstes Mal stehen und lauschen – so wie wir das noch viele Male tun werden, bis wir am Campingplatz in Muntelier ankommen. Wir hören Spatzen und vor allem Mönchsgrasmücken – eine sehr häufige Vogelart in der Schweiz, die aber kaum jemand kennt. 

Neue Sumpfgebiete

Etwas weiter vorne, beim Eingang zum Chablais-Wald, erklärt Adrian Aebischer, dass dieser noch sehr jung ist. Vor den Juragewässerkorrekturen war das Seeland ein Sumpfgebiet mit regelmässigen, aber unvorhersagbaren Überschwemmungen. Der Wasserpegel schwankte stark – so war eine Nutzung des Landes kaum möglich. Nach den zweiten Korrekturen in den 1940er-Jahren konnte das Wasser besser kontrolliert werden. «Damit hat man das Grosse Moos als Sumpfgebiet verloren und für die Landwirtschaft gewonnen.»

Allerdings seien mit der Absenkung des Seepegels neue Sumpfgebiete entstanden: die Grande Cariçaie am Neuenburgersee und eben auch der Chablais-Wald. Zunächst waren dort Pappeln angepflanzt worden, deren Holz man für Zündhölzer und Erdbeerkörbchen brauchte – doch die Nachfrage nahm bald ab.

Heute sind die Pappelreihen in der Auenlandschaft zwar noch sichtbar, dazwischen aber wuchert es: Laubbäume, einzelne Nadelbäume und vor allem viele Sträucher. Dieses Wuchern ist auch dafür verantwortlich, dass wir jetzt, Anfang Juli, kaum Vögel sehen. «Die beste Zeit, um Vögel zu sehen, ist Ende April, wenn es noch wenig Blätter hat», verrät Adrian Aebischer. Frühmorgens sei das Konzert der singenden Vögel am lautesten.

In der Regel singen die Vogel-Männchen, um Weibchen anzulocken und ihr Revier abzustecken.

Spezielle Technik

Eine ganz spezielle Technik hat dabei der Sumpfrohrsänger, den wir kurze Zeit später hören, als der Weg nahe am Schilf vorbeiführt. Der Zugvogel imitiert nämlich den Gesang vieler anderer Vogelarten und baut dazwischen eigene Elemente ein. Je älter ein Männchen ist, desto mehr andere Vögel hat er gehört und desto grösser ist sein Repertoire. Das finden die Weibchen attraktiv: Denn je länger die Männchen leben, desto erfahrener sind sie – und kennen den Weg nach Afrika.

Weiter vorne hören wir den scheuen Pirol mit seinem flötenartigen Gesang. Doch obwohl er ein leuchtend gelbes Gefieder trägt, sehen wir ihn nicht – er versteckt sich in den Baumkronen und entwischt uns ganz knapp.

Dafür sehen wir einen Gartenbaumläufer einen Baumstamm entlang klettern, ebenso einen Kleiber. Über den Baumkronen flitzen immer wieder Mauersegler hin und her, jene Vögel, die fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen. Und ganz am Schluss der Führung wird der idyllische Vogelgesang durch ein lautes Dröhnen unterbrochen: Kampfflugzeuge brausen über uns hinweg.

Aufdringliche Enten-Teenager

Am Camping Muntelier verabschieden wir Adrian Aebischer. Nun geht es weiter entlang dem Seeufer bis nach Murten. An der Pantschau legen wir eine Rast ein, und die Vögel lassen uns auch hier nicht los. Einige Enten-Teenager bedrängen uns: Sie sind zwar noch nicht ganz ausgewachsen, haben aber offensichtlich bereits sehr gut verstanden, dass von Sandwichs ab und an ein paar Leckerbissen herunterfallen.

Die Enten zeigen keine Scheu.
nas

Nach einem Bummel durchs Städtchen geht es sanft bergauf in Richtung Münchenwiler. Wir machen einen kleinen Umweg zu einer Feuerstelle im Schlosspark und legen eine zweite Rast ein. Der Platz ist umgeben von alten Baumriesen; die Blätter rascheln im Wind. Über uns kreist ein Rotmilan, dessen hohe Rufe wir jetzt sofort erkennen. Die Ohren bleiben gespitzt.

Weizenähren im Wind

Mitwanderer Kurt Wasserfallen, langjähriger Förster im Galmwald, hat bis hierher ein paar Äste gesammelt. Er fordert uns heraus: Wenn wir alle Äste erkennen, zahlt er uns ein Abendessen. Leider scheitern wir schon beim ersten Zweig, den wir für eine Hasel halten, der in Wirklichkeit aber eine Ulme ist. Aus dem Znacht wird nichts, doch es ist trotzdem spannend, den Ausführungen Wasserfallens zu lauschen.

Von welchem Baum stammt dieser Zweig? Ratespiel mit Mitwanderer Kurt Wasserfallen.
nas

Weiter geht es am Recycling-Center Bühlmann vorbei in Richtung Salvenach. Das Dröhnen und Knirschen der Anlage tut unseren nun so sensiblen Ohren fast weh. Nur wenige Hundert Meter weiter aber wieder ein ganz feines Geräusch: Weizenähren wiegen sich im Wind und machen ein klackerndes Geräusch. Wenig später erreichen wir Salvenach, unser Tagesziel für heute – und erspähen das Fernziel für die Woche: die Freiburger Voralpen.

Programm

Die FN-Sommerwanderung

Wir wandern in dieser Woche quer durchs Einzugsgebiet der «Freiburger Nachrichten»: vom Murtensee an den Schwarzsee. Mit dabei ist jeweils eine Redaktorin sowie Leserinnen und Leser der FN. Die erste Etappe führte von Sugiez nach Salvenach. Am Dienstag wandern wir von Salvenach nach Düdingen; der Bericht darüber wird in der Zeitung vom Mittwoch erscheinen. nas

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