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Warum die Jagdausbildung im Kanton Freiburg eine der besten in der Schweiz ist

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Mit der praktischen Schiessprüfung haben 48 neue Jägerinnen und Jäger die mehrmonatige Ausbildung abgeschlossen. Diese ist in Freiburg umfassender als in anderen Kantonen, weil sie sehr praxisnahe ist.

«Der Kanton Freiburg hat eine der besten Jagdausbildungen in der Schweiz», sagt Elias Pesenti. Der Bereichsleiter terrestrische Fauna und Jagdverwalter im Amt für Wald und Natur ist Präsident der Prüfungskommission der Freiburger Jägerinnen und Jäger. 48 Männer und Frauen haben den aktuellen Lehrgang bestanden und sind nun fit, um im Herbst auf die Jagd zu gehen.

Sehr praxisorientiert

Die Freiburger Ausbildung sei besonders gut, weil sie umfassend sei, führt Elias Pesenti aus. Dies bestätigt auch Yolande Brünisholz, Präsidentin der Ausbildungskommission des kantonalen Jagdverbandes. Sie sagt:

Die angehenden Jägerinnen und Jäger lernen in diesen anderthalb Jahren bei weitem mehr, als nur Tiere zu erlegen. Die Ausbildung ist sehr breit gefächert und praxisorientiert.

Allein, um zur praktischen Grundprüfung antreten zu können, müssen die Anwärterinnen und Anwärter 50 Hegestunden in verschiedenen Bereichen geleistet haben. Das geht von der Erhaltung und Pflege von Lebensräumen zum Artenschutz, der Waldpflege sowie dem Schutz von seltenen oder gefährdeten Arten wie Amphibien und Fledermäusen bis zur Rettung von Jungtieren, Verhütung von Wildunfällen, Prävention und Behebung von Wildschäden und der Nachsuche von verletztem Wild.

Für jeden dieser Bereiche wird eine Mindestanzahl zu leistender Stunden festgelegt. Einige der Jagdkandidierenden leisten genau die geforderte Anzahl Stunden. «Viele sind aber sehr motiviert und machen weit mehr», erklärt Elias Pesenti.

Prüfungen verschoben 

Wegen der Corona-Pandemie geht der Lehrgang ein Jahr später zu Ende als geplant. Die Theorieprüfungen konnten letzten Frühling noch planmässig durchgeführt werden. Die praktischen Prüfungen sind aber von Mai/Juni 2020 auf Mai/Juni 2021 verschoben worden. Die Zusatzprüfung für die Büchse findet am 17. und 18. Juni statt.

Andere Kantone nehmen die Prüfungen für die Jagd mit der Büchse in einem Jagdschiessstand ab. Im Kanton Freiburg finden diese im Gelände selbst, nämlich auf dem Militärschiessplatz Geissalp statt. «Es wird aber mehr geprüft als nur die Treffsicherheit», erklärt die Präsidentin der Ausbildungskommission des kantonalen Jagdverbandes.

Auf einem Jagdparcours

Für die praktische Grundprüfung müssen die Kandidierenden nebst der Schiessprüfung mit der Flinte einen Jagdparcours absolvieren, der die verschiedenen Disziplinen wie Distanzen schätzen, Tiererkennung, Ansprechen des Wildes, Gesetz sowie Sicherheit und Waffenhandhabung umfasst. «Zum Beispiel, dass man ein Gewehr sichert und entlädt, wenn man auf der Jagd ein Hindernis überquert», erklärt sie.

Hohe Erfolgsquote

71 Personen, davon sieben Frauen, haben den Lehrgang im Januar 2019 angetreten, um sich zur Jägerin oder zum Jäger ausbilden zu lassen. «Einige haben die Ausbildung abgebrochen», sagt Yolande Brünisholz. Sie hätten den zeitlichen Aufwand unterschätzt und unterwegs aufgehört. Andere haben die einzelnen Prüfungen und Anforderungen nicht bestanden.

Jene, die aber drangeblieben und zu den Teilprüfungen angetreten sind, haben sehr erfolgreich abgeschlossen. Die Erfolgsquote für die Theorieprüfung beträgt 92,3 Prozent, diejenige für die praktische Grundprüfung 94 Prozent. Die Jungjägerinnen und Jungjäger erhalten am 2. Juli ihr Diplom und reihen sich dann in die rund 700 aktiven Freiburger Jägerinnen und Jäger ein.

Komplexe Disziplin

«Was die Jägerinnen und Jäger gelernt haben, wird dem nachhaltigen Wildtiermanagement langfristig zugutekommen» , sagt Elias Pesenti. Das Amt für Wald und Natur ist unter anderem für dieses Wildtiermanagement zuständig. «Das ist eine komplexe Disziplin im Umweltbereich an der Schnittstelle zwischen Mensch, Lebensraum und Wildtieren und bezieht viele andere Bereiche wie Artenschutz, Waldwirtschaft, Jagd, Schutz der Lebensräume, Landwirtschaft, Wildtierbiologie, Artenökologie, Veterinärmedizin usw. mit ein», erklärt er. 

Um diesbezüglich ein gutes Gleichgewicht zu finden, verfolge das Wildtiermanagement zwei Hauptziele: die Erhaltung und Förderung der Nachhaltigkeit und Biodiversität der einheimischen Wildtiere (ökologische Nachhaltigkeit) sowie die Begrenzung von wildtierbedingten Konflikten mit der Land- und Forstwirtschaft (wirtschaftliche Nachhaltigkeit). «Um diese beiden Ziele zu erreichen, ist die Jagd eines der wichtigsten Instrumente für ein nachhaltiges Management», führt er aus. «Es ist daher sehr wichtig zu betonen, dass es bei der Jagd nicht nur darum geht, Tiere zu erlegen, vielmehr werden bei der Entscheidung über die Jagdpraxis sehr viele Überlegungen angestellt, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.»

Das ganze Jahr über

Yolande Brünisholz sagt auch: 

Jäger ist man nicht nur während der Jagdsaison, sondern das ganze Jahr.

Die Jägerschaft trage eine grosse Verantwortung und bereite sich nebst dem Hegen und Pflegen das ganze Jahr an regelmässigen Übungsschiessen im Jagdschiessstand und beim alljährlichen praxisnahen Gebirgsschiessen auf der Geissalp auf die Jagd vor. «Die Freiburger Jägerinnen und Jäger müssen periodisch einen Treffsicherheitsnachweis erbringen, um überhaupt ein Jagdpatent lösen zu können.»

Zahlen und Fakten

Ein eher junger Jahrgang

Die Zahl der neuen Jägerinnen und Jäger entspreche etwa dem Durchschnitt anderer Lehrgänge. Der jüngste Kandidat ist 20 Jahre alt, der älteste über 60 Jahre. «Generell kann man aber sagen, dass es ein eher jüngerer Jahrgang ist», sagt Yolande Brünisholz. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 35 Jahren. Der Ausbildungslehrgang wird zweisprachig abgehalten. Von den 48 neuen Jägern und Jägerinnen sind 35 französischsprachig und 13 deutschsprachig, zwei sind Frauen. Das Datum des nächsten Lehrgangs ist bereits bekannt. Er beginnt am 16. Dezember 2021 und dauert dann bis Juni 2023. Um die Prüfungen ablegen zu können, müssen die Auszubildenden 18 Jahre alt sein. Die Anmeldung läuft über das Amt für Wald und Natur. im

Im Schweizer Vergleich

Jagdausbildung soll harmonisiert werden

Wie Elias Pesenti ausführt, gibt es Diskussionen, die Jagdausbildung schweizweit anzugleichen. «Eine Schwierigkeit dabei ist, dass nicht alle Kantone so weit sind wie wir im Kanton Freiburg.» Für ihn sei es deshalb wichtig, dass Freiburg bei einer allfälligen Harmonisierung den heutigen Qualitätsstandard nicht verliere. Das Freiburger Modell habe sich im Verlauf der letzten Jahre entwickelt, erklärt der Bereichsleiter terrestrische Fauna und Jagdverwalter im Amt für Wald und Natur. Es seien immer mehr Bereiche dazugekommen, die als wichtig für die umfassende Ausbildung erachtet worden seien und die auch dazu beitragen würden, die Jagd sicherer zu machen. Im Kanton Freiburg ist das Prüfungsreglement gerade revidiert worden. Die nächsten Jagdanwärterinnen und -anwärter werden im Sinn des Tierwohls und der Sicherheit noch höhere Anforderungen für die Schiessprüfung erfüllen müssen. im

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