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Warum es in Gstaad immer noch Kühe gibt

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Autor: Irmgard Lehmann

Gstaad Viele Berggemeinden könnten neidisch werden. Wie hat es Gstaad, der Ort weit hinten im Saanental, wohl geschafft, so prominent zu werden? Und dabei war es doch vor 100 Jahren genauso ein verschlafenes Nest wie viele andere auch.

Die Gemeinde Saanen – dazu gehört auch Gstaad – hat die Armut abgestreift und ist trotzdem der Verführung des Reichtums nicht verfallen. Einen Bauboom wie in Zermatt etwa hat es nie gegeben. Im Saanenland hat die Natur das Sagen. Das organische Wachsen bleibt im Visier.

Die weise Voraussicht macht sich bezahlt. Reiche und Prominente haben sich angesiedelt. Denn hier im Saanenland, wo ab und zu noch Bauern den Mist ausfahren, schweift der Blick über Grünland. 200 Landwirte leben in der Region.

Die Gemeinde Saanen – mit Gstaad, Schönried, Saanenmöser und Turbach – zählt 7200 Einwohner. «7200 Einwohner und ebenso viele Kühe», sagt Leonz Blunschi schmunzelnd. Der 67-Jährige, der in Einsiedeln aufgewachsen ist und in Gstaad im Bernerhof Hotelier war, stand Saanen von 1993 bis 2000 als Gemeinderatspräsident vor. Seit 18 Jahren ist er Präsident des Festivals. Blunschi kennt das Erfolgsrezept des Nobelortes Gstaad.

Leonz Blunschi, Sie mögen es gar nicht, dass Gstaad das Image eines Nobelortes einfach nicht los wird.

Weil das einfach nicht stimmt. Nebst den drei Fünfsternhotels gibt es auch viele Vier- und Dreisternhotels. Und die Konzerte am Festival sind für viele erschwinglich. Liegen die Preise doch zwischen 30 und 160 Franken. Das Lucerne Festival hat da einen ganz andern Massstab.

Was hat der Gemeinde zum Durchbruch verholfen?

Wesentlich war die Eröffnung der Eisenbahnlinie von Montreux über Montbovon nach Zweisimmen im Jahre 1906. Da haben sich die Gstaader für einen Anschluss vehement gewehrt. Denn eine Bahnschleife von Saanen nach Gstaad war nicht vorgesehen.

Eine wichtige Rolle haben auch die einheimischen Familien gespielt. Sie waren Pioniere und haben die ersten Hotels gebaut. Das Palace z. B. ist heute noch in den Händen der Familie Scherz. Auch der Bernerhof wurde 1904 von einer einheimischen Familie gebaut.

Der dritte Aspekt: Wir halten uns streng an den Zonenplan. Vorwiegend dürfen nur Baulücken gefüllt werden. Keine Zonenplanänderung geht über den Tisch, ohne dass die Bevölkerung ihre Meinung dazu sagt. Vermögende, die sich hier niederlassen, schauen den Zonenplan genau an.

Und was ist der Prominenz wichtig?

Der autofreie Ortskern und der einheitliche Baustil. Hier steht kein einziges Hochhaus wie etwa in Montana. Es gibt reine Hotelzonen und reine Landwirtschaftszonen.

Wir haben auch kaum kalte Betten. Trotzdem hat sich der Ort entwickelt: Seit über 60 Jahren findet in Gstaad das internationale Tennisturnier statt, seit 53 Jahren das Menuhinfestival und seit 20 Jahren die Country Night. In den letzten 50 Jahren ist die Anzahl Hotelbetten (2200) auch gleich geblieben. An einem unkontrollierten Wachstum sind wir nicht interessiert.

Sie waren 12 Jahre im Gemeinderat – davon acht Jahre als Präsident. Warum nicht länger?

Weil wir eine Amtszeitbeschränkung haben, was ich auch gut finde.

Und den Bernerhof, wo sie Mehrheitsaktionär waren, haben sie verkauft, warum?

Weil meine Frau gesundheitliche Probleme hatte und wir kinderlos sind und demzufolge auch keine direkten Nachfolger da sind. Kontakt zu den Gästen habe ich aber immer noch. Ich führe sie in die Berge.

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