Das Bild unserer Landwirtschaft hängt je länger desto schiefer an meiner Wand. Subventionen hier, Fördergelder da. Kühe und Ziegen tragen von Natur aus Hörner. Da stellt sich mir die Frage, warum etwas Natürliches subventioniert werden soll. Ich finde, jenen Bauern, die hornlose Tiere besitzen, müssten Gelder gekürzt werden.
Doch alles, was nicht passt, wird passend gemacht. Unsere Mitlebewesen werden den Arbeitsbedingungen angepasst – warum nicht umgekehrt? Perverse Beispiele dafür gibt es ja genug. Kühe werden meistens nicht vom Stier, sondern vom «Onkel Besamer» geschwängert. Milchkühe sind mit Ausnahme weniger Wochen ihres kurzen Lebens «dauerschwanger». Kaum ist ihr Kälbchen auf der Welt, wird es seiner Mutter, die es neun Monate getragen hat, weggenommen. Kühe sind sehr soziale Wesen, sie schreien tage- und nächtelang nach ihrem Kalb, das vielfach alleine aus seiner kleinen Box nach der Mutter schreit. Wenn ich mir die ausgezehrten Milchkühe anschaue, mit Eutern wie nächstens platzende Ballone, kann mir kein Bauer erzählen, so sehe diese Rasse halt aus. Lassen wir uns keine Hörner aufsetzen und stimmen wir für natürliche Kühe.
«Ich finde, jenen Bauern, die hornlose Tiere besitzen, müssten Gelder gekürzt werden.»