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Warum Freiburger Frauen wütend sind

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Warum Freiburger Frauen wütend sind

Heute wird überall in der Schweiz für Frauenanliegen demonstriert – auch in Freiburg

Zum internationalen Tag der Frau findet heute Montag in zahlreichen Schweizer Städten ein Aktionstag statt. Auch in Freiburg sind unter dem Motto «Wir Frauen sind wütend!» Protestanlässe angesagt. Aber haben die Freiburgerinnen überhaupt Grund zur Wut? Die FN haben nachgefragt.

Von CAROLE SCHNEUWLY

50,4 Prozent der Freiburger Bevölkerung sind weiblich. Immerhin 43,5 Prozent der Erwerbspersonen waren im Jahr 2000 gemäss eidgenössischer Volkszählung Frauen. Mehr junge Frauen als junge Männer erlangen ein Maturitätsdiplom, jedes Jahr seit 1994 und mit teils deutlichem Vorsprung. An der Universität Freiburg studierten im vergangenen Jahr 5306 Frauen, aber nur 4345 Männer. Eine Studie über die Chancengleichheit von Frau und Mann in der Kantonsverwaltung Freiburg hat Ende der Neunzigerjahre einen Frauenanteil von 50,6 Prozent ergeben.

Alles paletti also an der Frauenfront? Regula Kuhn Hammer, Co-Leiterin des kantonalen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau, winkt ab: «In Sachen Gleichberechtigung tut sich im Moment wenig. Im Jahr 2000 war ein gewisser Elan zu spüren; inzwischen ist es aber wieder ruhiger geworden. Der wirtschaftliche Einbruch hat hier sehr gebremst.»

Haushalt in Frauenhand

Eines der Hauptprobleme liegt laut Kuhn Hammer darin, dass es immer noch die Frauen sind, die in erster Linie zuständig sind für Haushalt und Kindererziehung. Diese Feststellung wird belegt durch die Zahlen, die das eidgenössische Gleichstellungsbüro im Hinblick auf den internationalen Frauentag zusammengetragen hat: Bei Paaren mit Kindern unter 15 Jahren war es im Jahr 2000 in 87 Prozent der Fälle, die Frau, welche die Hauptverantwortung für den Haushalt trug.

In engem Zusammenhang mit diesen häuslichen und familiären Verpflichtungen steht die Tatsache, dass wesentlich mehr Frauen als Männer keiner oder einer teilzeitlichen Erwerbstätigkeit nachgehen. Dies wiederum schlägt sich, nebst anderen Faktoren, in teilweise massiven Lohndifferenzen nieder. Die schweizerische Lohnstrukturerhebung 2002 hat für den Espace Mittelland, zu dem auch der Kanton Freiburg gehört, einen mittleren Verdienst von 5641 Franken für die Männer und von 4372 Franken für die Frauen errechnet.

«Sowohl in den Betrieben als auch in der Gesellschaft muss in dieser Hinsicht eine Sensibilisierung und ein Umdenken stattfinden», sagt Regula Kuhn Hammer. Dazu gehöre auch, gegen Vorurteile anzugehen, auf die jene Männer stiessen, die bereit seien, für die Familienarbeit beruflich zurückzustecken. «Wünschenswert wäre eine Art Familienauszeit für beide Elternteile.» Ein positives Zeichen sei das flexible Arbeitszeitmodell, das derzeit für die Kantonsverwaltung ausgearbeitet werde, so Kuhn Hammer.

Frauenkräfte mobilisieren

Am heutigen Aktionstag ist das Gleichstellungsbüro zwar nicht direkt beteiligt. Die Anliegen hätten aber ihre volle Unterstützung, betont Kuhn Hammer. «Wir hoffen auf eine Mobilisierung der Frauenkräfte, die ein bisschen eingeschlafen sind. Wenn die Frauen politisch hellhöriger werden, können sie verhindern, dass auf ihrem Buckel gespart wird.»

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