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Warum Gemeinden auch dieses Jahr 1.-August-Feiern organisieren: «Uns sind Traditionen wichtig»

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In einigen Gemeinden wird der Nationalfeiertag nach dem Motto «Lieber ein kleiner Anlass als gar keiner» gefeiert. Andere haben die 1.-August-Feier abgesagt, weil es zu aufwendig ist, die geltenden Corona-Schutzmassnahmen durchzusetzen. Die FN haben nachgefragt, welche Überlegungen hinter diesen Entscheiden sind.

Plaffeien 

«Es wäre schade gewesen, wenn die 1.-August-Feier ein zweites Mal abgesagt hätte werden müssen», sagt Daniel Bürdel, Syndic von Plaffeien. Die Feier in der Sense-Oberland-Gemeinde findet traditionsgemäss am Schwarzsee statt. «Dort hat es auch viele Gäste, die es schätzen, wenn zum Nationalfeiertag eine Veranstaltung mit ­Unterhaltungsprogramm und ein Feuerwerk stattfinden.» Das Konzept der Gemeinde Plaffeien sieht vor, dass die Bundesfeier unter freiem Himmel stattfindet, dass also kein Festzelt aufgestellt wird.

Das Gelände beim Restaurant Gypsera am See wird mit Schranken abgetrennt werden, damit die Organisatoren eine Zutrittskontrolle durchführen können. Denn die Teilnehmerzahl ist auf 500 Personen beschränkt, wie dies die kantonalen Richtlinien vorsehen. «Wir werden Tische für 500 Personen parat machen. Wenn diese besetzt sind, ist die Zahl erreicht», führt er aus. «Mit diesen Massnahmen gehen wir kein ­Risiko ein.» Wie viele kommen, sei schwer einzuschätzen: «Die einen werden kommen, weil sie es geniessen, wieder einmal an eine Veranstaltung gehen zu dürfen.» Die anderen würden fern bleiben, weil sie solche Anlässen bewusst meiden.

Wünnewil-Flamatt

Bis vor kurzer Zeit hat die Gemeinde Wünnewil-Flamatt die 1.-August-Feier mit einer Anmeldepflicht geplant. Es seien etwa 40 Anmeldungen gekommen, sagt Syndic Andreas Freiburghaus auf Anfrage. Diese Bedingung hat die Gemeinde noch festgelegt, bevor die letzten Lockerungen erfolgten. «Deshalb haben wir letzte Woche die Leute informiert, dass die Anmeldepflicht nicht mehr gilt.»

Die Feier findet in Wünnewil auf dem Fussballplatz statt. «Da hat es Platz genug, damit sich die Leute verteilen können», so der Syndic. Deshalb habe man darauf verzichtet, eine Oberbegrenzung festzulegen. «Es sind früher in guten Jahren zwischen 400 und 500 Personen gekommen.» Er nehme aber an, dass es dieses Jahr weniger sein werden, weil doch noch viele Menschen sich bei solchen Veranstaltungen nicht wohlfühlen. «Doch wir wollten es jenen, die gerne dabei sein wollen, ermöglichen.»

Andreas Freiburghaus nimmt auch nicht an, dass die Feier in seiner Gemeinde wegen der Absagen in den Nachbargemeinden Schmitten und Bösingen mehr Besucher verzeichnet. Er hofft eher, dass viele Flamatter nach Wünnewil kommen. «Die beiden Dörfer sind in den letzten zehn Jahren zusammengewachsen. Das hat wohl auch mit der Einführung des Generalrats zu tun.»

Düdingen

Aus ähnlichen ­Überlegungen hat auch der Gemeinderat von Düdingen entschieden, eine 1.-August-Feier zu erlauben. Sie wird vom Verein Freunde der Feuerwehr organisiert und findet auf dem Leimacker-Areal statt. Der Gemeinderat habe sich dafür entschieden, auch wenn dies mit gewissen Einschränkungen verbunden sei, wie Ammann Urs Hauswirth erklärte. So müssen die Besucher etwa an den Tischen sitzen und ansonsten Masken tragen. «Es wird sicher Leute geben, die sich in einer grösseren Menschenmenge gefährdet fühlen und nicht kommen», sagt er. «Wir wollten aber jenen Leuten, die dabei sein wollen, eine Feier ermöglichen», sagt Syndic Urs Hauswirth.

St. Ursen

Für den Gemeinderat von St.  Ursen war klar, dass eine 1.-August-Feier stattfindet. «Weil wir genug Platz haben und in unserer kleinen Gemeinde sowieso nicht so viele Leute teilnehmen», sagt Gemeindepräsidentin Marie-Theres Piller Mahler auf Anfrage. Die Feier wird vor der Mehrzweckhalle stattfinden. Sollte das Wetter schlecht sein, könnten die Besucher auf den Werkhof und die Halle ausweichen. «So können die Abstände gewahrt werden.» Die Gemeinde verzichtet allerdings darauf, ein 1.-August-Feuer anzuzünden, um zu verhindern, dass sich rundherum unkontrolliert Menschen versammeln. Stattdessen wird eine Feuerschale für etwas Ambiente sorgen. «Wir wollten die Feier auch durchführen, um der Bevölkerung etwas bieten zu können, nachdem so viele andere Veranstaltungen abgesagt worden sind», sagt Marie-Theres Piller Mahler.

Gurmels

In zehn Gemeinden des Seebezirks gibt es am Nationalfeiertag ein Fest für die Bevölkerung. Die Feier von Gurmels findet auf der Fineta in Cordast statt. «Das Bedürfnis ist da, deshalb machen wir es», sagt Gemeindepräsident Markus Wüstefeld. Es sei der Jugendverein Cordast, welcher den Anlass durchführe. Die Anzahl Personen sei auf 500 beschränkt. Er rechne nicht damit, dass die Obergrenze erreicht wird: «In den letzten Jahren nahmen jeweils rund 200 Personen an der Feier teil, es werden dieses Jahr kaum mehr sein.» Wüstefeld wird seine erste Bundesfeier-Rede halten als Syndic von Gurmels. «Nach den Wahlen, in meiner neuen Rolle, ist es der richtige Moment, das zu machen», sagt er dazu. Er werde in seiner Ansprache auf die letzten 16 Monate zurückblicken und das Positive hervorheben: «Es geht darum, das Gute mitzunehmen.»

Gempenach

Für Gempenach ist es die letzte Bundesfeier als eigenständige Gemeinde, ab dem nächsten Jahr bildet das Dorf einen Ortsteil von Murten. «Wir werden beim Schulhaus Bräteln und ein kleines Feuer entfachen», sagt Hansueli Möri, Vizeammann von Gempenach. Schluss mit dem Bräteln sei es auch nach der Fusion nicht: «Das wird der Dorfverein übernehmen, wie in Büchslen.»

Galmiz

Auch für die Galmizer bricht 2022 eine neue Ära an, und es ist die letzte 1.-August-Feier, welche Galmiz als eigenständige Gemeinde durchführt. Das Fest findet beim Schulhaus mit Festwirtschaft und dem Trio «fröhliche Surnible» statt. Thomas Wyssa wird seine letzte Bundesfeierrede als Gemeindeammann halten, etwas Spezielles habe er dazu jedoch nicht vorgesehen: «Ich werde nur zwei bis drei Worte zur Fusion mit Murten sagen, jetzt ist es halt so.» Ein Feuer wird in Galmiz nicht entfacht, das Ablassen von Feuerwerkskörpern ist untersagt.

Kleinbösingen

In der Gemeinde Kleinbösingen mit ihren 700 Einwohnerinnen und Einwohnern hält Staatsratspräsident Jean-François Steiert die Festansprache. «Er hat bei uns angefragt, ob er als Festredner auftreten darf», sagt Gemeindepräsident ­Pascal Udry. Verwundern tut ihn dies nicht: «Festredner kommen gerne nach Kleinbösingen, das haben mir schon viele gesagt.» Denn die Einwohner des kleinen Dorfes hören laut dem Gemeindepräsident richtig zu. «Es ist sehr angenehm bei uns.» Er rechne mit 100 bis 120 Personen. Das sei überschaubar, gerade auch unter dem Corona-Regime. Für die Bevölkerung sei es in der schwierigen Zeit wichtig, den Tag feiern zu können, ist der Gemeindepräsident überzeugt.

Murten

Auch Murten will nicht auf ein Fest verzichten: «Der Nationalfeiertag ist nach der Solennität einer der wichtigsten Anlässe für Murten», sagt Gemeinderat Rudolf Herren-Rutschi. Der Aufwand sei zwar gross, «aber das Bedürfnis in der Bevölkerung ist gross und wir sind ein touristischer Ort.» Der gesamte Gemeinderat habe sich nach einer Diskussion für die Durchführung ausgesprochen. «Uns sind Traditionen wichtig.» Die Murtner Theaterfrau Gerti Haymoz werde zudem eine Fest­rede halten zum Frauenstimmrechts-Jubiläum. «Es wäre sehr schade gewesen, dies abzusagen.» Es werde Sitzgelegenheiten und eine Festwirtschaft geben auf der Säulimarktwiese beim Hafen Murten, «es steht genug Platz zur Verfügung», sagt Herren-Rutschi. Die Stadtmusik Murten wie auch der Tambourenverein werden den Anlass musikalisch begleiten. Den Abschluss bildet das Feuerwerk auf dem Murtensee.

Bulle

Die Stadt Bulle verzichtet auf das traditionelle Feuerwerk. Zum einen, weil es an einem geeigneten Platz fehlt, von dem aus das Feuerwerk gezündet werden kann, damit es gut sichtbar ist. Zum anderen vor allem aber auch aus ökologischen Gründen. Der Gemeinderat habe viele Rückmeldungen erhalten, dass so ein Feuerwerk Geldverschwendung, Luft- und Lichtverschmutzung sei, sagt Jacques Morand, Syndic von Bulle gegenüber der Zeitung «La Liberté».

Freiburg

Solche Überlegungen wie in Bulle macht man sich in Freiburg (noch) nicht. Dort gibt es am 1. August aus Pandemie-Gründen kein Volksfest wie früher. Auf dem Programm steht nur eins: ein grosses Feuerwerk. Der Gemeinderat begründet das Festhalten daran als eine Art Kompensation für alle Entbehrungen, welche die Bürgerinnen und Bürger wegen der Corona-Krise hinnehmen mussten, sagt Syndic Thierry Steiert gegenüber der «La Liberté».

1.-August-Feier

«Kontrolle unter freiem Himmel ist schwierig»

Die Bundesfeiern ­finden unter unterschiedlichen Corona-Massnahmen statt. Einige Gemeinden haben sie komplett abgesagt mit Verweis auf die Pandemie und die Vorschriften. Laut Staatsrat Didier Castella erteilen die Oberämter die Bewilligungen für die Bundesfeiern. Die Vorgaben des Bundes würden dabei einheitlich angewendet. Ohne die Verpflichtung, ein Covid-Zertifikat vorweisen zu müssen, seien die Vorschriften relativ restriktiv. Dennoch gebe es nur wenige Bundesfeiern im Kanton, bei denen ein Covid-Zertifikat verlangt werde. Den Grund dafür sieht Castella in der praktischen Umsetzung: Eine systematische Kontrolle sei unter freiem Himmel schwierig, wenn nicht unmöglich. Währenddem nun die einen Gemeinden und Vereine nach wie vor eine Feier organisieren, lassen es die anderen sein, «weil sie die Massnahmen als zu restriktiv empfinden», vermutet Castella. «Aus meiner Sicht hat es schlicht mit einem unterschiedlichen Ermessen der Veranstalter zu tun, dass manche Gemeinden je nach Infrastruktur und Platzangebot die Massnahmen akzeptieren, andere hingegen lieber auf eine Bundesfeier verzichten.» emu

Die 1.-August-Feiern werden überall anders gehandhabt. 
Charles Ellena/a

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