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Warum Groupe E Mühe hat abzuheben

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Groupe E wollte 2020 wachsen, es blieb aber bei einer Stagnation.
Corinne Aeberhard/a

Auf dem Weg zum führenden Energieanbieter in der Westschweiz musste Groupe E im Jahr 2020 eine Stagnation im Wachstum in Kauf nehmen. Grund war unter anderem die Pandemie – aber nicht nur.

Der Stromproduzent Groupe E hat 2020 mit 698 Millionen Franken exakt den gleichen Umsatz erzielt wie im Vorjahr. «Wir hatten ein Wachstum erwartet, stattdessen hat sich die Entwicklung stabilisiert», sagte Generaldirektor Jacques Mauron gestern an der Bilanz-Medienkonferenz des Unternehmens.

«Es ist nur eine scheinbare Stabilität», ergänzte Finanzdirektor Willy Zeller. «Wir haben Mühe abzuheben.» Der Umsatz sei zwar insgesamt gleich gross geblieben, in seiner Zusammensetzung habe es aber Verschiebungen gegeben. Zeller erwähnte drei Haupttendenzen. Groupe E spüre, dass es immer mehr Selbstproduzenten gebe, beispielsweise durch Fotovoltaikanlagen. Das führe bei Groupe E zu einer Erosion des Stromverkaufs und auch des Transports. Beides wären für Groupe E profitable Sektoren. Kompensiert würden diese Verluste durch Marktkunden, so Zeller.

Eine weitere Entwicklung sei der vermehrte Übergang von Gas zu Fernwärme. Das sei ein erwünschter Effekt, und Groupe E mache auch viel Werbung dafür. «Es gehört zur Energiewende», so Zeller. Schliesslich werde der Bereich der Gebäudetechnik für Groupe E immer wichtiger. «Wir haben dort aber nicht die gleichen Margen wie bei der Elektrizität.»

Mehr Strom zu Hause verbraucht

Dass Groupe E den Umsatz nicht steigern konnte, liegt für Jacques Mauron hauptsächlich an zwei Faktoren: an Covid und relativ milden Temperaturen.

Bezüglich Energielieferung habe Covid nur wenig Auswirkungen gehabt, so der Generaldirektor. «Was in den Firmen nicht an Energie konsumiert wurde, haben die Leute zu Hause verbraucht.» Mauron erinnerte aber an eine etwa vierwöchige Phase im letzten Jahr, als die Firmen plötzlich aufhörten, Rechnungen zu bezahlen. «Da war die Liquidität plötzlich ein Problem», so Mauron. Als dann die Hilfskredite eingeführt worden seien, habe sich die Situation schnell verbessert. Über das ganze Jahr habe es deswegen keine Verluste gegeben.

Einen grossen Einfluss hatte Covid auf Baustellen, an denen Groupe E beteiligt ist. Dazu gehört etwa das neue Lausanner Fussballstadion oder der Bahnhof Eaux-Vives in Genf. Im Kanton Freiburg seien etwa ein Drittel der Baustellen geschlossen worden, in Neuenburg die Hälfte und in Genf zeitweise gar alle. «Das machte die Sache kompliziert», so Mauron.

Wenn nun das Stromunternehmen ein solides Ergebnis vorweisen kann, gibt es für Mauron eine Erklärung: «Die Diversifikation unserer Aktivitäten hat vieles aufgefangen. Andere haben mehr unter Covid gelitten.» Finanzchef Willy Zeller sagte gar: 

Aus Sicht von Groupe E liegt die Pandemie hinter uns.

Gestützt wird diese Einschätzung durch die Entwicklung seit Beginn dieses Jahres. Das erste Quartal entspreche wieder voll den Erwartungen. Die Temperaturen waren dieses Jahr bisher eher tief, es gab viel Wasser und entsprechend auch viel Strom. «Das Wetter war ideal für uns», so Zeller. 

Entsprechend ist Groupe E nun wieder optimistisch für die Zukunft. Insbesondere für die Energiewende ist das Unternehmen bereit, immer mehr zu investieren. Betrugen die Investitionen 2020 total 97 Millionen Franken, sollen sie dieses Jahr auf 108 Millionen, 2022 auf 163 Millionen und 2023 gar auf 183 Millionen Franken steigen. Insgesamt umfasst das Investitionsprogramm 2021 bis 2023 also 439 Millionen Franken.

Wachstum jetzt

Ein grosser Teil dieser Investitionen ist für Fernwärmenetze vorgesehen. Neben dem immer grösser werdenden Fernwärmenetz in Grossfreiburg verfolgt Groupe E unter anderem auch ein Fernwärmeprojekt zwischen dem Neuenburgersee und dem Bielersee rund um die Raffinerie bei Cornaux. Dauerthema sind auch die Windparks, die für Mauron wichtig sind zur Versorgung während des Winterhalbjahrs, insbesondere weil Nachbarländer im Winter immer weniger Strom exportieren. Für den Kanton Freiburg rechnet Mauron nicht mit einer Realisierung innert zehn Jahren, aber oberhalb des Neuenburgersees könnten schon in drei Jahren neue Projekte in Angriff genommen werden.

Schliesslich ist es das erklärte Ziel von Groupe E, die Präsenz in der ganzen Westschweiz auszubauen und auf dem Weg zur Energiewende in dieser Region gar führender Energieanbieter zu werden.

Zahlen und Fakten

Kaum mehr Schulden im Verhältnis zur Bilanzsumme

698 Millionen Franken 2019 und 698 Millionen Franken 2020: Es scheint, als habe das Covid-Jahr kaum Auswirkungen auf den Rechnungsabschluss von Groupe E gehabt. Trotzdem blieb der Konzern hinter den Erwartungen zurück. So ist das Betriebsergebnis Ebit von 69 auf 49 Millionen Franken zurückgegangen, und zwar vor allem wegen des rückläufigen Strom-, Wärme- und Gasverbrauchs. 2020 produzierte Groupe E 1312 Gigawattstunden, gegenüber 1599 im Jahr zuvor. Das Nettoergebnis schliesst mit 81 Millionen Franken, etwas weniger als die 94 Millionen aus dem Vorjahr. Da spielen auch die Beteiligungen an den Bernischen Kraftwerken und der Holding Energie Ouest Suisse mit. Wichtig ist für Finanzchef Willy Zeller aber auch der Rückgang der Netto-Verschuldung von 33 auf 10 Millionen Franken. Angesichts der Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Franken kommt Zeller zum Schluss: «Wir sind sozusagen entschuldet.» Die Eigenkapitalquote beträgt 78 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt 2400 Mitarbeitende, darunter 280 Lernende. Diese Zahl blieb während der Covid-Zeit unverändert. uh

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