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Warum in Heitenried an einem Tag 45 Katzen kastriert worden sind

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In Heitenried hat am Samstag eine Kastrationsaktion für Katzen stattgefunden. Rund 45 Tiere wurden dabei kastriert. Dahinter steckt eine nationale Tierschutzorganisation, die zugleich die Situation im Kanton Freiburg anprangert: Das Veterinäramt tue zu wenig, um das Elend der Katzen zu mildern.

Der Reihe nach sind am Samstag rund 47 Katzen in der Turnhalle von Heitenried von Tierärzten kastriert worden. Dass die Aktion von Network for Animal Protection (NetAP) gerade in Heitenried stattgefunden hat, ist kein Zufall. Die international tätige Organisation mit Sitz in der Schweiz ist nicht das erste Mal in dieser Gemeinde beziehungsweise im Kanton Freiburg aktiv. «Es ist ein Hotspot des Katzenelends», fasst Esther Geisser, Präsidentin und Gründerin des Vereins NetAP zusammen. «Wir bekommen immer wieder Meldungen von Landwirtschaftsbetrieben, auf denen die Katzenpopulation überhandgenommen hat, weil sich die Tiere laufend vermehren und niemand etwas dagegen tut.»

Kranke Tiere

Dies hat für die Tiere oft schwerwiegende Folgen, vor allem wenn auch noch das Futter knapp wird. Es kommt zu Kämpfen untereinander, zu Verletzungen, Krankheiten und zu inzestuösen Verbindungen. Die Informationen, die NetAP von den freiwilligen Helferinnen und Helfern des Vereins, aber auch von anderen Tierfreunden erhalte, seien haarsträubend, sagt Esther Geisser. Diese sähen abgemagerte, kranke und verletzte Tiere, die von den Haltern nicht behandelt würden. Krankheiten wie Caliciviren und Herpes seien sehr verbreitet, da kaum ein Katzenbesitzer seine Tiere vorbeugend dagegen impfe. Verklebte, eitrige Augen seien oft die Folge davon; manche Katzen erblinden.

Zuerst das Gespräch

«Wir versuchen mit den betroffenen Landwirten das Gespräch aufzunehmen», erklärt sie. «Doch das ist nicht immer einfach.» Wenige goutierten es, auf einen Missstand aufmerksam gemacht zu werden.

Wenn alles nicht helfe, mache die Organisation eine Anzeige, so Esther Geisser. «Vernachlässigung ist Tierquälerei, und diese verstösst gegen unsere Tierschutzverordnung. Das könnte theoretisch mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden» erklärt die Juristin. «Als Halter wären diese Landwirte verpflichtet, den Katzen die notwendige veterinärmedizinische Hilfe zukommen zu lassen.»

Kritik an Behörden

Die Anzeige macht der Verein beim zuständigen Veterinäramt. «Wir machen unterschiedliche Erfahrungen mit den Behörden. Nicht immer wird gehandelt, und leider geben viele Behörden kaum Rückmeldung und berufen sich auf den Datenschutz.»

Einen möglichen Grund für die Untätigkeit sieht sie darin, dass bei einer Kontrolle die Katzen oft nicht zu sehen sind. «Die Tiere, die für die Lebensmittelgewinnung gehalten werden, sind registriert. Ein Blick in den Stall genügt in der Regel, um allfällige Mängel festzustellen. Bei Katzen ist es anders.» Diese seien zum Zeitpunkt der Kontrolle irgendwo unterwegs. «Es ist ein Zufall, wie viele Tiere die Kontrolleure zu einer bestimmten Stunde antreffen.» Das sagt das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zur Situation im Kanton.

Weniger Tierärzte

«In der Westschweiz ist das Katzenelend noch grösser als in der Deutschschweiz», sagt Esther Geisser weiter. In der Deutschschweiz verzeichnet NetAP viel mehr Tierarztpraxen, die sich im Tierschutz engagieren und den Tierschutzorganisationen beispielsweise spezielle Tarife für Kastrationen anbieten. Die Kosten für die Sterilisierung einer Katze liegen für den Halter je nach Tierarzt zwischen 180 und 250 Franken, jene für die Kastration eines Katers zwischen 80 und 130 Franken. «Bei einer grossen Katzenpopulation ist das viel Geld für einen Halter», hält sie fest.

Auch gute Beispiele

Esther Geisser betont im Gespräch mit den FN mehrfach, dass es nicht allen Katzen auf den Bauernhöfen schlecht gehe. «Es gibt viele Landwirte, die sehr gut zu ihren Katzen schauen», sagt sie. Oft könnten die Betriebsleiter auch nichts dafür, dass die Populationen ständig wachsen, weil immer wieder neue Katzen zulaufen oder sogar aktiv vor Ort von privaten Haltern ausgesetzt würden.

«Es gibt sogar Landwirte, die haben Katzen so gern, dass sie uns erlauben, einige verwilderte Katzen zusätzlich auf ihrem Hof anzusiedeln, und für sie sorgen. Davon müsste es viel mehr geben», sagt sie, denn zurzeit habe NetAP eine Warteliste von fast 70 verwilderten Katzen, die in ihrem angestammten Revier nicht mehr willkommen seien.

Nachhaltige Hilfe

Landwirten, die tiergerecht und nachhaltig gegen eine Überpopulation vorgehen wollen, helfe die Tierschutzorganisation gerne, sagt sie. Dabei schliesst NetAP mit den Landwirten eine Vereinbarung ab. «Uns geht es um Nachhaltigkeit», erklärt Esther Geisser. «Wir wollen nicht hier ein wenig helfen und dort einmal eingreifen, sondern wollen dauerhaft einen kastrierten und gesunden Katzenbestand.»

Darin verpflichtet sich der Landwirt, dass er alle Katzen auf seinem Hof kastrieren lässt, er sich meldet, falls neue Katzen dazukommen, er die Tiere füttert und keine Tiere aus Gründen der Populationskontrolle tötet. Im Gegenzug organisiert NetAP das Einfangen und Kastrieren der Katzen. Bei sehr vielen Katzen geschieht dies manchmal auch im «Feldlazarett». Die Tierschutzorganisation richtet dieses in geeigneten Räumlichkeiten, wie zum Beispiel in der Turnhalle Heitenried, ein und untersucht, behandelt und kastriert mit den eigenen Tierärzten und geschulten Helferinnen so bis zu 100 Katzen an einem Tag.

Informationen

Ein Verein, der Nutz- und Strassentieren hilft

Network for Animal Protection (NetAP) ist 2008 gegründet worden. Die Organisation setzt sich für Nutz- und Strassentiere ein. Schwerpunkte sind Kastrationsprogramme, Krankheitsprävention, Tierheimhilfe, Wissensvermittlung und Aufklärung sowie Tierschutz in Recht und Politik, wie Präsidentin Esther Geisser erzählt. NetAP zählt auf ein grosses Freiwilligennetz und verzichtet auf einen grossen Verwaltungsapparat. «Dadurch können Spenden gezielt und direkt für die Tiere eingesetzt werden.» im

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