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Warum sind wir untätig im Klimaschutz?

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Während Klimaforscher bis vor kurzem noch die Hoffnung verbreiteten, dass wir den Klimawandel zumindest abbremsen können, warnen sie heute davor, dass der Zeitpunkt, an dem die Folgen der Erderwärmung nicht mehr rückgängig zu machen sind, schneller komme als bisher gedacht. Und eigentlich sollte man meinen, dass jeder Einzelne nun seine Lebensweise radikal verändert. Aber wir tun es nicht – oder nur zögerlich. Warum ist das so? Antworten auf diese Fragen gaben der Neurowissenschaftler Jeremy Grivel und der Psychologe Yves François anlässlich des dritten Klimalunchs vom Donnerstag.

Biologisch gesehen, sei eine Region des Grosshirns für die Untätigkeit des Menschen verantwortlich, das sogenannte Striatum, erklärte Grivel. Das ist der Ort, wo das Überleben des Menschen organisiert wird, wo Lernprozesse in Gang gebracht werden. In diesem Teil des Gehirns habe sich der Grundsatz eingebrannt: je mehr, desto besser. Je mehr Nahrungsaufnahme, desto besser für magere Zeiten, je mehr Sex, desto besser für den Erhalt der Spezies Mensch, je höher der soziale Status, umso besser für die Selbstbehauptung, je weniger man sich anstrengt, umso besser für den Energiehaushalt. Und dann werden im Striatum noch die für das Überleben notwendigen Informationen verarbeitet.

Diese Jahrmillionen alten Codierungen stimmten aber mit der heutigen Lebenswirklichkeit nicht mehr überein, sagte Jeremy Grivel weiter. «Essen ist allzeit verfügbar, weshalb es immer mehr Übergewichtige gibt.» Insgesamt konsumieren wir viel mehr, als der Planet liefern kann. Im Jahr 2019 haben die Schweizerinnen und Schweizer schon Ende April alles von der Natur aufgebraucht, was ihnen fürs ganze Jahr zustehen würde. «Der Pakt des Überlebens ist zum Pakt mit dem Teufel geworden», sagte Yves François. Und nun? Weil das Striatum mittels des Neurotransmitters Dopamin nur umprogrammiert werde, wenn etwas sehr Unerwartetes eintritt, übernehme vorerst die Intuition das Zepter, erklärte der Psychologe. Nach dem Motto: «Ich spüre, dass etwas nicht stimmt.» An diesem Punkt gebe es zwei rational motivierte Verhaltensmöglichkeiten: Entweder ich tue, was mir möglich ist, um Schlimmeres zu verhindern, oder ich passe mich an. Doch auch im Striatum könnte langsam das Prinzip «Weniger ist mehr» greifen, wie die beiden Gastredner sagten. Die Jugendlichen bevorzugen Qualität vor Quantität, zum ersten Mal nimmt die Weltbevölkerung weniger stark zu als bisher und so weiter. «Das ist ein gutes Zeichen», sagte François. «Denn Studien haben gezeigt: Wenn sich fünf Prozent der Menschen anders verhalten, kann die neue Verhaltensweise zur Norm werden.»

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