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Was der KGB in Belfaux verbarg

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Autor: Carolin Foehr

Am 3. Dezember 1998 entdecken Beamte der Bundes- und Kantonspolizei im Wald bei Belfaux neben einer markierten Steinplatte einen wasserdichten Koffer – und darin eine Spionage-Ausrüstung des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Drei Sprengsätze sollten dafür sorgen, dass die Kurzwellen-Funkanlage, das Kodiergerät sowie Waffen und Geld nicht in falsche, sprich westliche Hände fallen. Über dreissig Jahre lang war dieser Plan aufgegangen – bis ein Geheimagent plauderte.

«Alles an Ort und Stelle»

Fünfzig Schritte links an der Kapelle vorbei, 36 Schritte in den Wald, einen Meter unter der Erde – dort, so schreibt der frühere sowjetische Agent Vasili Mitrokhin 1998 in seinen Erinnerungen*, befände sich der metallene Handkoffer.

Als die Bundespolizei «nach aufwändigen Suchaktionen», wie es im Staatsschutzbericht des Jahres heisst, das Versteck entdeckt, ist sie überrascht: Die Ausrüstung, vermutlich 1966 vergraben, befindet sich in einwandfreiem Zustand und ist voll funktionstüchtig. «Selbst die Konserve, die das Versteck markierte, war noch an Ort und Stelle», erinnert sich Jacques Baud, der damals vor Ort war. Diese und andere Fundstücke zeigt der ehemalige Agent nun in seiner Ausstellung «Der Geheimdienst» an der Freiburger Messe. «Der Fall Belfaux zeigt, dass im Kalten Krieg Geheimdienst-Aktionen quasi vor der Haustür der Menschen stattfanden.»

Spionage, Geheimverhandlungen, Überwachung, Einflussnahme und Beseitigung – die Mittel, die Geheimdienste zumeist illegal einsetzen, kennt der gewöhnliche Bürger nur aus James-Bond-Filmen oder aus den Nachrichten. Er habe die Handlungen in ihrem geschichtlichen Umfeld zeigen wollen, erklärt Baud. Dass die ausgestellten Gegenstände trotzdem meist an Actionfilme erinnern, liege am technologischen Fortschritt: «Die Ausrüstungen im Kalten Krieg waren einfach spektakulärer. Heute arbeiten die Dienste mehr via Internet und im Hintergrund.»

Abhöranlage der Mossad

Spionage-Fans kommen auf ihre Kosten: Waffen und Karten, Radios, Funkgeräte und Tonbänder, falsche Münzen mit integrierter Klinge, tote Briefkästen und falsche Ausweise reihen sich aneinander. Die Raritäten hat der 54-jährige Genfer in monatelanger Recherche- und Überzeugungsarbeit zusammengetragen. Auch der Bund hat ein Stücke beigesteuert. So etwa die Telefonabhöranlage, die fünf Mitglieder des israelischen Mossad im Februar 1998 im Keller eines Könizer Mehrfamilienhauses installieren wollten.

«Die positiven Reaktionen der Besucher zeigen, dass ein Bedürfnis besteht, mehr über die Geheim- und Nachrichtendienste zu erfahren», sagt Baud. Eine Weiterführung der Ausstellung schliesst er nicht aus.

* Christopher Andrew, Vasili Mitrokhin: «The Mitrokhin Archive» (1998).

Messe Freiburg, Forum Freiburg, Granges-Paccot. Vortrag «Der Geheimdienst» (franz.). Fr., 9. Okt., 20 Uhr.

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