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Was gedenkt der Bund zu tun?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unser Land braucht Entwicklung, Innovation, Veränderung, kurz: gesamtheitliches Wachstum. Und was braucht es dazu? Noch mehr Bildung? Noch mehr Staatsgelder? Mich interessiert, was unter der Politik verborgen liegt. Mich interessiert die Mentalität der CH-Sippe. Sind wir nicht längst satt und fett geworden, therapiebedürftig? Immerhin kommen auf einen Ingenieur zwölf Therapeuten und hinter jeder Strassenecke lauert ein Care Team. Und täglich eine Dosis Weltuntergang. Die Drohgebärden der todkranken EU, die Forderungen des weltweit grössten Geldwäschers nach einer Schweizer Weissgeldstrategie, Federer verliert gegen Nadal, die neuen Militärvelos, die nicht kriegstauglich sind. Das schlägt aufs Schweizer Gemüt. Umfassendes Wachstum braucht aber Gemüt. Wer Mut hat und vergnügt ist, riskiert mehr, und wer mehr riskiert, schafft und kreiert mehr. Sind Schweizer vergnügt? Der Dichter Hugo Lötscher meinte, dass sie prinzipiell «muff» sind. Zum Vornherein beleidigt. Wenn das stimmt, dann sind alle staatlichen Bemühungen um Wachstum für die Katz. Weil muffe Schweizer gar nicht wachsen und sich entwickeln wollen.

 Neulich las ich eine prächtige Schlagzeile: «Immer mehr Esskrankheiten – was gedenkt der Bund zu tun»? Na, prima. Was soll der Bund schon tun? Zu Dicke aushungern und zu Dünne vollstopfen? Das unverbesserliche Volk unter Quarantäne stellen? Eine Fettsteuer einführen? «Was gedenkt der Bund zu tun?» Das Stossgebet der Unmündigen. Der Staat als Amme und der Bürger als Patient. Was gedenkt der Bund zu tun, wenn wir muff sind und null Bock auf Entwicklung haben?

Ist er am Ende schuld, dass wir so sind? Immerhin hat er uns schon viele Lebensfreuden ausgetrieben, das Rauchen vermiest, gutes Essen madiggemacht, das Salz portioniert, uns ein schlechtes Gewissen eingeimpft, wenn wir nicht täglich ein paar Kilometer herumrennen und demnächst wird wohl das Fett rationiert. Natürlich ist das alles gut gemeint. Wir sollen vor den Übeln irdischen Lebens geschützt werden. Bis wir nur noch an staatlichen Krücken gehen und nur noch Spitäler und Therapiezentren wachsen. Damit wir doch noch gesund sterben.

Freiheit oder Sicherheit, das ist die Frage. Es beginnt bereits bei der Erziehung. Wir können unsere Kinder zur Freiheit stärken oder sie zur Sicherheit schützen. Meist entscheiden wir uns für Sicherheit. Freiheit finden zwar alle ganz toll –, solange sie Spass macht. Freiheit als Wellness. Als Fun. Aber Freiheit als Verpflichtung, als Lebensweg, als Verantwortung? Ne, danke. Da setzen wir doch lieber auf Sicherheit, da weiss man, was man hat.

«Was gedenkt der Bund zu tun»? Ausdruck einer alternden, senilen Wohlstandsgesellschaft? Eines Auslaufmodells mit den einzigen Traktanden: Besitzstandwahrung und Sicherheit? Aber wie sollen so Entwicklung und Wachstum passieren? Wachstum ist riskant. Und wir können nicht Entwicklung wollen und am «Schärm» bleiben. Kein Risikomanagement schützt vor Risiken. «Vom Wägen wird die Sau nicht fett.» Ja, die Sau muss raus ins Freie, auch wenn sie nicht weiss, was sie dort erwartet. Es braucht Action, Fantasie, Kreativität. Unsere Nati-Kicker haben die beste Ausbildung, einen super Trainer, tolle Saläre – nur Tore schiessen sie nicht. Es braucht halt mehr als Wissen, es braucht Risikofreude, Frechheit, Unkonventionalität, Inspiration und die Verrücktheit, den Ball mal dorthin zu dreschen, wo keiner steht. So beginnt Siegen, so beginnt Wachstum und Entwicklung: den Ball mal in den leeren Raum spielen. Da, wo der Raum leer ist, da kann die Zukunft sein.

 Beat Brülhartist Unternehmensberater und Coach für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

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