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Was Halloween, Allerheiligen und der Día de los Muertos gemein haben

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Ende Oktober, Anfang November gedenken die Menschen ihrer Verstorbenen. Allerheiligen, Halloween und der Día de los Muertos sind drei Feste, die in diesem Rahmen gefeiert werden.

Allerheiligen und Halloween – wer kennt diese Feiertage nicht? Beides sind traditionelle Feste, die Ende Oktober, Anfang November gefeiert werden. Es ist eine dunkle und schwermütige Jahreszeit, somit ist es kein Wunder, dass die Feste zum Andenken der Verstorbenen dann ihren Platz einnehmen. Ein hierzulande eher unbekanntes Fest in dieser Jahreszeit ist der mexikanische Feiertag Día de los Muertos (der Tag der Toten). Doch obwohl sich alle drei Feste um das Thema Tod drehen, könnten sie nicht unterschiedlicher sein.

Das liturgische Fest Allerheiligen

Die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen haben einen ernsten und stillen Charakter. 
Aldo Ellena/

«Das Fest Allerheiligen wurde im frühen siebten Jahrhundert vom damaligen Papst Bonifazius in Rom eingeführt», erklärt Joachim Negel, Professor und Dekan der theologischen Fakultät an der Universität Freiburg. Allerheiligen wird von der liturgischen Kirche am 1. November gefeiert. Es ist ein Hochfest, das die Farbe Weiss zugeschrieben bekommen hat. Negel erklärt:

Allerheiligen ist also merkwürdigerweise eigentlich kein Totenfest, sondern ein Auferstehungsfest. 

Wird von Allerheiligen gesprochen, so kommt einem zwangsläufig auch der Tag Allerseelen in den Sinn. An diesem Feiertag, jeweils dem 2. November, wurde ursprünglich der Toten gedacht. In vielen europäischen Ländern verhält es sich aber so, dass Allerheiligen der offizielle Feiertag ist und Allerseelen eher ein privater Feiertag. «Diese beiden Feiertage haben sich erneut vermischt, und so ist der Allerheiligen-Tag für viele eigentlich der Allerseelen-Tag», erklärt Negel. Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag und wird dementsprechend auch in katholischen Teilen von gemischtkonfessionellen Kantonen gefeiert, etwa in Freiburg, Solothurn, Graubünden oder Aargau.

Das Fest Allerheiligen wird ebenfalls von verschiedenen Bräuchen und Traditionen begleitet. In den Tagen vor Allerheiligen und Allerseelen, die sich volkstümlich überlappen, gehen die Menschen in vielen europäischen Ländern beichten. Vor Allerheiligen werden auch die Gräber auf den Friedhöfen hergerichtet, erklärt Negel:

Dann geht man je nach Region am Vortag oder an Allerheiligen selbst auf die Friedhöfe und stellt auf den zurechtgemachten Gräbern rote Lichter auf.

Diese roten Lichter werden auch «Seelenlichter» genannt. «Nach dem Friedhofsbesuch geht man nach Hause, und dann wird gegessen und getrunken», sagt Negel. 

«An Allerheiligen wird im Grunde der Toten gedacht, die schon bei Gott sind, und auch derer Seelen, die noch nicht bei Gott sind», erklärt Negel. In diesem Sinne haben Allerheiligen und Allerseelen einen ernsten und stillen Charakter. «In vielen Ländern ist an diesem Tag auch laute Musik und Tanz verboten.»

Das irische Fest Halloween

«Halloween ist heutzutage nur noch eine kommerzialisierte Gruselgeschichte», sagt Negel. Der Feiertag kommt eigentlich aus Irland und ist der Vorabend von Allerheiligen. «Halloween heisst nichts anderes als All hallows eve.» «Hallows» sind im Altenglischen «die Heiligen», «eve» ist der Abend, so Negel:

All hallows eve, das dann zu Halloween wurde, bedeutet also nichts anderes als der Abend vor Allerheiligen.

Der Feiertag Halloween wird immer wieder mit keltischen Ursprüngen in Verbindung gebracht. Dies sei jedoch falsch, sagt Negel. «Das ist eine Theorie, die im 19. Jahrhundert im Zuge der Romantik aufgestellt wurde, welche die Kelten als etwas Besonderes und Mystisches sah.» Halloween sei ein urchristliches Fest.

Dass es an Halloween Umzüge gibt mit Masken oder ausgehöhlten Kürbissen, sind Volksbräuche aus der frühen Neuzeit, sagt Negel:

Halloween hat in gewissen Gegenden einen folkloristischen Charakter angenommen.

So wird das Fest beispielsweise mit Geisteraustreibung verbunden, erläutert Negel. Das seien aber sehr späte Bräuche. Das, was heute als Halloween gefeiert wird, ist ursprünglich jedoch ein irisches Fest der Katholiken, das von den Iren im 19. Jahrhundert bei der grossen Auswanderungswelle nach Amerika gebracht wurde. Dort feierten die Iren ihren Brauch von All hallows eve ebenfalls. «Daraus haben sich die amerikanischen Halloween-Bräuche entwickelt, die wieder zu uns zurückschwappen.» Der Theologieprofessor sieht die heutigen Bräuche an Halloween jedoch eher als Klamauk, die mit dem ursprünglichen Fest nichts mehr zu tun haben.

Mexikanischer Día de los Muertos

Neben den beiden anderen Festen gibt es auch den mexikanischen Día de los Muertos oder auch «Tag der Toten» genannt. «Der Día de los Muertos wird traditionell am ersten und zweiten November gefeiert», erklärt die mexikanische Soziologin Mariana González Abundes. Dieser Feiertag beziehungsweise diese Tage seien sehr wichtig für die mexikanische Gesellschaft. Auch in der Schweiz wird der ausländische Feiertag gefeiert – jeweils in Zürich, Basel und Bern. In der Bundesstadt organisiert das Bernische Historische Museum zusammen mit der mexikanischen Botschaft in der Schweiz zum Día de los Muertos ein Themenwochenende.

Die Mexikanerinnen und Mexikaner teilen eine gemeinsame Idee, sagt González Abundes:

Sie betrachten diese Tage als eine Feier des Lebens.

Diese Feier des Lebens begehen sie, indem sie sich an ihre verstorbenen Verwandten oder Freunde erinnern und sie ehren. Es sei jedoch nichts, wovor sie Angst hätten:

Es ist ein Moment der Nostalgie, Freude und Zuneigung.

An diesen Tagen wird für die Verstorbenen ein Altar mit Opfergaben aufgestellt. «Die wichtigsten Opfergaben sind Blumen, Lieblingsspeisen und -getränke der oder des Verstorbenen, Kerzen und ein Porträt», erklärt González Abundes. Jede Familie könne jedoch entscheiden, was auf dem Altar platziert wird. Der Día de los Muertos wird in der mexikanischen Kultur eher als freudiger Tag angesehen, so Lucrecia Almarez, Assistentin bei der mexikanischen Botschaft in der Schweiz:

Es wird viel gefeiert, getrunken, gespeist und gesungen.

Dies tun die Mexikanerinnen und Mexikaner auch auf den Gräbern im Friedhof. Der Tag wird jedoch in jeder Region anders gefeiert, sagt González Abundes. Der Tag der Toten hat noch ganz andere neuere Bräuche: Die Menschen verkleiden sich als Skelette mit farbenfrohen Blumenkränzen oder lassen sich das Gesicht als Totenschädel bemalen. Dies sei jedoch eine neuere Praxis, sagt González Abundes:

Sie soll dem Tag der Toten eine spielerische und lustige Komponente hinzufügen.

Die Ursprünge des «Tag der Toten» gehen auf die Zeit der Ankunft der Spanier zurück, sagt Lucrecia Almarez. González Abundes erklärt: «Der Tag der Toten vermischt die katholische Religion der Spanier, die indigene Religion und den Glauben der ursprünglichen Völker Mesoamerikas.»

Einflüsse der katholischen Religion sind zum Beispiel die Verwendung von Figuren wie der Jungfrau von Guadalupe oder den Kreuzen. «Seitens der indigenen Weltanschauung ist es die Vorstellung, dass die Seelen unserer Lieben zurückkehren und mit uns feiern können», sagt González Abundes und fügt hinzu: «Der grösste Unterschied zu anderen Kulturen und Religionen ist der Glaube an das, was nach dem Tod passiert.» 

Daten 

Veranstaltungen rund um Allerheiligen

Vom 29. Oktober bis 2. November finden sich verschiedene Anlässe zu den drei Feiertagen in der Agenda: 

  • Sa., 29. Oktober, und So., 30. Oktober, von 10 bis 17 Uhr: Themenwochenende «Día de los Muertos» im Bernischen Historischen Museum.
  • 31. Oktober ab 18 Uhr: Traditionelle irische Musik zu Samhain im Schloss Laupen mit Kaminfeuer im Rittersaal.
  • 31. Oktober ab 23 Uhr: Halloween «Scary Monday» im Mythic Club Freiburg.
  • 1. November um 11 Uhr: Gottesdienst zu Allerheiligen mit Totengedenken in der Kirche St. Theres. 

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