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Was in Freiburg anders ist

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Was in Freiburg anders ist

Referat der Stadtplanerin Jacqueline Hadorn

Wohnen in der Stadt oder auf dem Land? Für die Wahl entscheidend sind ganz unterschiedliche Kriterien, sagt Jacqueline Hadorn, Leiterin der Bauplanung des Stadplanungsamts Bern

Mit JACQUELINE HADORN sprach IRMGARD LEHMANN

Als Leiterin der Bauplanung des Stadplanungsamts Bern wohnen Sie aus privaten Gründen in Thun. Würden Sie auch auf dem Land wohnen?

Nein. Denn die Vorteile der Stadt – wie das breite kulturelle Angebot, die Erlebnisdichte und das persönliche Netzwerk – würden mir fehlen. Ich gehe gerne aufs Land. Doch als Dauerzustand lieber nicht.¡

Bern und Freiburg haben Gemeinsamkeiten. Inwiefern?

In beiden Städten hat ab ca. 1970 die Stadtflucht eingesetzt. Damals lag die Wohnbevölkerung in Bern bei 162 000 Einwohnern – heute bei 12 6 000. Auch Freiburg kannte damals mit fast 40 000 Einwohnern das Maximum. Heute sind es etwa 34 000.

Mit der Stadtflucht hat auch die Mobilität und der Pendlerverkehr zugenommen oder auch umgekehrt: erst die gesteigerte und beschleunigte Mobilität haben die Stadtflucht ermöglicht und begünstigt.

Der Rückgang der Wohnbevölkerung hat die Steuereinnahmen der Städte gesenkt, gleichzeitig haben die neuen «Landbewohner» von der städtischen Infrastruktur weiterhin profitiert. Das Thema «Finanzausgleich» ist ein Dauerstreitpunkt zwischen den Kernstädten und den Umlandgemeinden.

Frappante Unterschiede zeigen sich beim Leerwohnungsbestand.

Ja, in der der Stadt Bern liegt dieser bei 0,3 % und in Freiburg bei 3,1 % (Stand 1.6.2002). Ausser Freiburg haben unter den Städten mit 10 000 und mehr Einwohnern nur noch Lugano und Arbon einen Leerwohnungsbestand von über 3 %

In Freiburg wurde auch mehr gebaut. 2001 entstanden 180 neue Wohnungen, in Bern jedoch nur 26.

Warum überhaupt diese Stadtflucht ab den 70er Jahren?

Ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen haben eine fortlaufende Zunahme des Wohnflächenverbrauchs pro Bewohner bewirkt, die noch immer andauert.

Der Ausbau der Infrastruktur für den öffentlichen und privaten Verkehr hat Qualität und Geschwindigkeit der Verkehrsverbindungen drastisch erhöht. Damit haben sich die Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort beziehungsweise Freizeitort deutlich vergrössert. Auch die Art der Fortbewegung hat sich entsprechend verändert: 1990 waren bereits 50 Prozent der Erwerbstätigen Pendler.

Ein breites Angebot an grosszügig eingezontem Bauland in den jetzt gut erreichbaren Umlandgemeinden, das oft auch preisgünstig zur Verfügung stand, hat zum bekannten «Siedlungsbrei» und einem enormen Siedlungsflächenverbrauch geführt.

Wie sieht es heute aus ?

Im letzten Jahr hat Bern die Abwanderung gebremst. Der ausgetrocknete Markt an Wohnungen allgemein lässt befürchten, dass sich die Abwanderung der Wohnbevölkerung wieder verstärken wird, falls kein genügend grosses Wohnungsangebot auch gerade auf Stadtgebiet geschaffen werden kann.

Was tut die Stadt?

Das Stadtentwicklungskonzepts sieht daher vor, die planerischen Grundlagen für den Bau von 250 Neuwohnungen pro Jahr zu schaffen.

Wie muss ein ideales städtisches Wohnungsangebot aussehen?

Das Angebot soll alle Bevölkerungsgruppen und Lifestyles berücksichtigen. Ein Loft im belebten Zentrum und eine günstige Zweizimmerwohnung im ruhigen Wohnquartier, Wohnungen für Wohngemeinschaften, für Betagte, für Gutbetuchte oder weniger Wohlhabende.

Ein wichtiges Thema ist auch die Verbesserung des Wohnumfelds. Dazu gehören alle gestalterischen, verkehrstechnischen und organisatorischen Massnahmen im öffentlichen Aussenraum und im direkten Wohnumfeld.
«Stand der Dinge; – Wohnen in Bern»

Jacqueline Hadorn ist am Montag Gast des «Freiburger Architekturforums» und referiert zum Thema «Stand der Dinge; Wohnen in Bern». Im Herbst fand unter diesem Titel in Bern eine gross angelegte Ausstellung statt. Die Referentin zeigt auf wie künftig Wohnen in der Stadt aussehen könnte.

Die 50-jährige Jacqueline Hadorn hat an der ETH Zürich Architektur studiert und nach dem Abschluss in diversen Ateliers von Basel und Zürich gearbeitet. Sie war ebenfalls als selbständige Architektin tätig. 1986 wurde sie Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt Bern und seit sechs Jahren ist sie Leiterin der Abteilung «Bauplanung». Hadorn ist verheiratet und hat zwei Kinder. il

Freiburger Architekturforum: Montag, 29. März, 18.30 Uhr in der Hochschule für Technik und Architektur, Freiburg: Referat von Jacqueline Hadorn; Eintritt gratis.

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