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«Was war unter dem Schiffenensee?»

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«Was war unter dem Schiffenensee?»

Autor: arthur zurkinden

Ab September 1963 begann das Wasser nach dem Bau der Staumauer Schiffenen eine einmalige Landschaft (vier Quadratkilometer) mit grünen Wiesen, Wäldern und Sträuchern zu überfluten. Acht Häuser fielen dem Wasser zum Opfer, darunter der Kurort Bad Bonn (vgl. Kasten).

Auf der ganzen Welt fündig geworden

Schon vor rund 30 Jahren fing Louis Aebischer an, alte Fotos, Ansichtskarten und Stiche der Gegend zu sammeln. Auf dem Flohmarkt, bei Freunden, Verwandten, Anwohnern und bei andern Sammlern wurde er fündig. Später wurde auch das Internet für das Sammeln interessant. «Ja, dank Internet habe ich alte Fotos ersteigert, deren Besitzer in England, Frankreich, Deutschland, Ungarn, ja in der ganzen Welt wohnen», hält er fest. Je weiter entfernt, desto preisgünstiger konnte er die Fotos ergattern. «Im Ausland ist man sich meist des Werts dieser Fotos nicht bewusst», fügt er bei.

So hat er ein Buch mit über 200 Fotos zusammengestellt. Dabei hat er sich nicht nur auf Bad Bonn und sein berühmtes Brücklein konzentriert, das man damals nur gegen Entrichtung eines Brückenzolls von 20 Rappen überqueren konnte und das Anfang der 60er-Jahre einstürzte. «Fotos vom alten Bad Bonn sind keine Rarität. Ich will vor allem auch Fotos von andern Weilern und Landschaften zeigen, die heute unter Wasser liegen», fährt er fort. Er besitzt aber auch Fotos von der Grandfey-Brücke, als sie noch ganz aus Eisen bestand. Ein alter Stich zeigt gar, wie die Brücke zwischen 1858 bis 1862 entstanden ist. Ausführlich dokumentiert ist die Verstärkung der Brücke im Jahre 1925 bis 1927 mit Beton.

Zu kurz kommt aber das alte Bad Bonn nicht. Bilder zeigen auch dessen Zerstörung am 17. Februar 1964 durch das Militär. Sehr präzise war dieser Einsatz offenbar nicht. Wie er berichtet, mussten zwei Soldaten, die in einem naheliegenden Bunker Wache standen, diesen fluchtartig verlassen, weil in unmittelbarer Nähe Geschosse einschlugen. «Sie waren total verängstigt», zitiert er Zeugen von damals.

Dank dem Buch kann auch der Bau der 47 m hohen und 417 langen Staumauer und die offizielle Einweihung mitverfolgt werden.

Gestern und heute

Louis Aebischer hat sich auch selber als Fotograf betätigt. «Ich habe versucht, mich an den gleichen Standort zu begeben, an welchen die alten Fotos gemacht wurden», erklärt er. So stellt er im Buch auch Fotos gegenüber, um zu zeigen, wie sich die Landschaft vor dem See präsentiert hat und wie sie heute aussieht.

Auf Begeisterung gestossen

Er ist sich bewusst, dass er «nur» ein Amateur ist, was seine Tätigkeit als Schriftsteller und Buchmacher betrifft. All jenen Personen, denen er sein Fotobuch gezeigt hat, waren aber begeistert. «Ja, die jüngere Generation gerät ins Staunen, wenn sie diese Fotos sieht. Sie hat ja keine Ahnung, wie die Landschaft vor 1964 ausgesehen hat, als es noch keinen See gab», betont er. «Schade, was da verloren ging. Dieser See würde heute nie mehr entstehen», lauten die Echos der älteren Generation, die sich noch gut an die Zeiten vor dem See erinnern mag. Der naturverbundene Louis Aebischer wäre sicher auch einer der vielen, die sich heute gegen den Bau der Staumauer wehren würden.

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