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Wasser ist Gold wert im Seeland

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Wasser ist Gold wert im Seeland

Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen Wasser zum Leben

Mit den beiden grossen Juragewässerkorrekturen im Seeland wurde Kulturland für den Gemüseanbau gewonnen. Neu geschaffene ökologische Ersatz- und Ausgleichsflächen bieten inmitten der landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiete wild lebenden Tieren und selten gewordenen Pflanzen Lebensraum.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Eine Turteltaube sucht nach Futter, ein Grauammer-Paar richtet sich in aller Ruhe seinen Nistplatz ein. Ganz in der Nähe schleicht eine Ringelnatter in der Uferzone des Grossen Kanals über den feuchten Boden, zwei Eidechsen wärmen sich an den wie zufällig platzierten Steinhaufen in der warmen Frühlingssonne. Zugvögel machen auf ihrer Rückreise von Afrika nach Europa Rast an den Wasserflächen. Die Tiere befinden sich nicht in der Provence, sie haben in der neu entstandenen Ökofläche «Chrümmi» im Grossen Moos, nahe des Grossen Kanals ihren Lebensraum oder ihre temporären Aufenthaltsräume gefunden. Zugvögel haben gute Augen. Sie sehen aus grosser Entfernung auf die Wasserflächen hinunter und schalten bei Bedarf einen Halt ein, wenn sie auf der grossen Flugreise Durst haben oder ermüden.

Kantonsübergreifende
Ausgleichsflächen

Durch eine vom Bund erlassene Verordnung werden die Bauern dazu verpflichtet, mindestens sieben Prozent ihrer Anbaufläche extensiv zu nutzen oder brachzulegen. Sie erhalten dafür finanzielle Entschädigungen. Statt dass jeder Bauer kleinste Brachflächen aussondert, legen sie diese Gebiete zusammen. Die Bodenverbesserungskörperschaft (BVK) Kerzers und der Biotopverbund Grosses Moos erstellen unter anderem die neue Ausgleichsfläche «Chrümmi», zwischen der Bahnlinie und dem Grossen Kanal gelegen; es ist eine fünf Hektaren grosse Fläche. Sie liegt auf einem uralten Aarelauf; die Aare lief über Jahrtausende nicht ostwärts, sondern in die Ebene im Grossen Moos. Die Gesamtkosten, Projektierung, Landkauf, Tiefbauarbeiten, Bepflanzung und Begrünung für das Projekt «Chrümmi» betragen rund 400 000 Franken. Die BVK stellte das Land. Nach Fertigstellung der Vertiefungen dringt jetzt langsam das Grundwasser ein und bildet die Weiher.

Die gesamten ökologischen Ersatzmassnahmen im freiburgischen Grossen Moos umfassen rund 18 Hektaren und erstrecken sich über die Gemeindegebiete von Ried, Murten und Kerzers. Sie sind räumlich so angelegt und verknüpft, dass sie mit den bestehenden Linien von Wald (Murtenerle, Windschutz) und kanalisierten Fliesswassern (Neugraben, Bibera, Perretengraben) sowie mit Ökoflächen im angrenzenden Berner Seeland lagemässig eine gute Gesamtwirkung ergeben.

Feldhasen fressen gelegentlich Rüebli ab den Feldern

Gibt es auch gelegentlich Konfliktsituationen zwischen den Ökologen und den Landwirten? Grundsätzlich eigentlich nicht, meint Thomas Imhof, Landschaftsplaner und Verantwortlicher für die Vernetzungsprojekte im Grossen Moos. «Hie und da frisst ein Feldhase Rüebli und Salat von den benachbarten Feldern. Wir konnten aber nachweisen, dass die Ökoflächen auch günstige Auswirkungen auf die Gemüsekulturen haben», erklärt er und ergänzt: «Ein wichtiges Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu erhalten. In einer Menschengeneration sind hier zum Beispiel nachweislich dreissig verschiedene Arten von Brutvögeln verschwunden».

Mit Weideästen wird eine seit Generationen gepflegte Lebendverbauung an den Gewässern vorgenommen. So erhält der Schilfröhricht seinen Lebensraum und offenbar leben wieder überkommene Nutzungsformen auf.

Die neu gestalteten Ökoflächen sind auch beliebte Naherholungsgebiete. Vogelliebhaber beobachten ganze Vogelschwärme und Familien und Schulklassen informieren sich anhand der aufgestellten Plakatwände über die Flora und Fauna der naturnah gestalteten Flächen.
Bewässerungsgenossenschaft Ried-Moos

Der Gemüsebau in der Region Ried-Kerzers entwickelte sich in den 70er Jahren stark. Ohne genügend Wasser konnte er sich aber nicht weiterentwickeln. Die Bewässerungsgenossenschaft Ried-Moos wurde gegründet und die Hochdruck-Bewässerungsanlage zur Beregnung eines Perimeters von 350 Hektaren geplant. Die Genossenschaft setzt sich aus Gemüseproduzenten, Grundeigentümern und Pächtern zusammen.

Studien mit Wasserentnahmen aus dem Murtensee oder dem Zufluss des grossen Broyekanals wurden aus Kostengründen fallen gelassen. Grundwasser war aber ausreichend vorhanden, die Nutzung dieses Wasservorkommens zu Bewässerungszwecken stellte die wirtschaftlichste Lösung dar.

Eine Steuer- und Verteilzentrale und ein Grundwasser-Filterbrunnen und Pumpen wurden installiert. Das Leitungsnetz erstreckt sich über eine Länge von total 19 550 Metern. Die Kosten der Anlage betrugen insgesamt rund 1,8 Millionen Franken. Der Baubeginn war im Winter 1994, die Anlage nahm im Herbst 1995 den Betrieb auf. Jeder Genossenschafter bewässert nach einem geregelten Zeitplan seine Felder, abgerechnet wird mittels eines Wasserzählers. ess

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