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Wasser löscht gut, Schaum löscht besser

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Was tun, wenn’s brennt? Über Jahrhunderte hinweg lautete die simple Antwort auf diese Frage: mit Wasser löschen. Heute sei die Frage nach dem passenden Löschmittel nicht mehr ganz so einfach zu beantworten, sagt Reto Zahnd, Kommandant der Stützpunkt-Feuerwehr Düdingen: «Wasser nimmt im Alltag der Feuerwehrleute noch immer eine sehr wichtige Rolle ein. Es ist aber nicht mehr das Universal-Löschmittel, als das es in alten Zeiten einmal galt.»

Von Fall zu Fall entscheiden

Heute würden sich die Einsätze der Sensler Feuerwehrleute zu rund je einem Drittel aus der Brandbekämpfung, der Ölwehr und aus technischen Dienstleistungen zusammensetzen, erklärt Reto Zahnd: «Die Aufgaben der Feuerwehr sind in den letzten Jahrzehnten vielfältiger und komplexer geworden.» Ähnlich verhalte es sich bei der Wahl des richtigen Löschmittels. «Darüber muss der Einsatzleiter von Brandfall zu Brandfall entscheiden», sagt der Stützpunkt-Kommandant. Ist es ein Busch, ein Gartenhäuschen oder ein Auto, das in Flammen steht und nicht mehr zu retten ist, greife man auch heute noch meist zu herkömmlichem Löschwasser. «In diesen Fällen steht die rasche und umweltschonende Brandbekämpfung im Vordergrund. Oberstes Ziel ist es, dass der Brand nicht übergreift.»

Gehe es hingegen darum, das noch intakte Material zu schützen – etwa wenn ein Gebäudeteil in Flammen steht – sei Wasser nicht immer die beste Option. «In rund 80 Prozent unserer Löscheinsätze kommt heute Druckluftschaum zum Einsatz – im Fachjargon CAFS genannt.» CAFS, das steht für Compressed Air Foam System und ist die Bezeichnung für die den Druckluftschaum erzeugende Anlage im Innern des Tanklöschfahrzeugs. Deren Bedienung sei unkompliziert, wie Reto Zahnd am Tank­löschfahrzeug der Gemeinde Düdingen beweist. «Per Knopfdruck kann angewählt werden, ob mit Druckluftschaum oder mit Löschwasser angegriffen wird.» Wann welches Löschmittel zum Einsatz kommt, entscheide sich nicht nur anhand des Objekts, das Feuer gefangen hat, sondern auch daran, wie weit der Brand bereits fortgeschritten ist. «Geht man davon aus, dass ein Gebäude nicht mehr zu retten ist, konzentriert sich die Arbeit auf den Schutz angrenzender Gebäude.» Hier würde die Löschung des Brandes durch CAFS keinen Sinn machen: «Die Entsorgungskosten wären unverhältnismässig gross. Ausserdem muss man sich immer – ob mit oder ohne CAFS – die Frage stellen, wo das kontaminierte Löschwasser hinfliesst.»

Besser als Löschwasser?

Im Gegensatz zu herkömmlichem Schaum werde der Druckluftschaum nicht erst im Strahlrohr, sondern bereits beim Mischen des Wassers mit dem Schwerschaummittel mit Druckluft verschäumt. «Damit kann er wesentlich weiter geworfen werden als herkömmlicher Schaum. Gleichzeitig sind die Schläuche leichter, was für die Feuerwehrleute weniger körperliche Strapazen bedeutet.»

Es ist nicht der einzige Vorteil, den CAFS in den Augen des Kommandanten mit sich bringt. «Die in der Dispersion vorhandenen Tenside nehmen dem Wasser die Oberflächenspannung.» Das bedeutet, dass das im Schaumgemisch enthaltene Wasser nicht mehr vom Brandgut abperlt: «Die Oberfläche wird benetzt und das Wasser kann selbst in schmale Spalten kühlend eindringen. So weist der Druckluftschaum eine bessere Löscheffizienz als normales Löschwasser auf.» Auch Wasserschäden würden dank CAFS kaum mehr auftreten, weil viel weniger Wasser zum Einsatz komme: «Die verwendete Wassermenge verringert sich um den Faktor sieben.» Ein weiteres Argument für CAFS: Im Gegensatz zum herkömmlichen Schaum ist Druckluftschaum im Innenangriff anwendbar. «Für strahlrohrverschäumten Schaum wird saubere Luft am Ort des Schaumrohrs benötigt. Diese ist im Innenangriff aber oft gar nicht vorhanden.» Ursprünglich entwickelt wurde der Druckluftschaum in den 1930er-Jahren in Deutschland. Erstmals in Europa eingeführt wurde er Ende der 90er-Jahre. «In Freiburg wird er seit rund 15 Jahren eingesetzt», erklärt Reto Zahnd: «Auch die Ortsfeuerwehren werden nun nach und nach mit CAFS ausgerüstet.» Um von der Kantonalen Gebäudeversicherung Subventionen zu erhalten, müssen neue Löschfahrzeuge CAFS umfassen. Überall hat sich das System aber noch nicht durchgesetzt, so Reto Zahnd: «In Bern schwören sie noch immer auf Wasser.»

Zahlen und Fakten

Hydranten sorgen für Nachschub

4000 Liter: So viel Wasser fasst der Tank eines Löschfahrzeugs der Stützpunktfeuerwehr Düdingen. «Je nachdem, welches Löschmittel und wie viele Strahlrohre eingesetzt werden, reicht diese Reserve nur wenige Minuten», erklärt Feuerwehrkommandant Reto Zahnd. Bei grossen Einsätzen müsse deshalb die Nachschubversorgung sichergestellt werden: «Etwa über einen Hydranten, ein staubares Gewässer, einen Löschweiher oder mehrere Tanklöschfahrzeuge.» Bezieht die Feuerwehr Wasser über einen Hydranten – allein in Düdingen gibt es rund 350 Stück davon – beträgt der Druck zwischen zwei und zwölf Bar. Im Löschfahrzeug kann dieser beliebig erhöht oder reduziert werden. Im ganzen Sensebezirk sind rund 750 Angehörige der Feuerwehr aktiv.

mz

 

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