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Wassermenge stieg ums Hundertfache

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Wassermenge stieg ums Hundertfache

Freiburg reagierte mit einem Krisenstab auf die anhaltenden Regenfälle

Eine Katastrophe wie in andern Kantonen hat Freiburg am Montag der starken Regenfälle wegen nicht erlebt. Dennoch wurde um 15.30 Uhr ein Krisenstab eingesetzt, der vorbeugende Massnahmen traf.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Menschen kamen im Kanton Freiburg nicht zu Schaden. Dennoch wird der 23. August 2005 in die Freiburger Geschichte eingehen: eine Saane, deren Wassermenge innert Stunden um das Hundertfache anstieg. Armando Macruzzi von den Freiburgischen Elektrizitätswerken (FEW) sprach gar von einem Jahrtausendereignis. Statt 5 führte die Saane plötzlich 550 m3 Wasser pro Sekunde.

Überschwemmungen und Erdrutsche waren die Folgen des Hochwassers. Der Sachschaden kann natürlich noch nicht beziffert werden. Schaden richtete die Saane vor allem in der Unterstadt von Freiburg an. Zu Überschwemmungen kam es jedoch nicht nur in der Stadt Freiburg. Auch die Sense führte Hochwasser und riss z. B. in der Nähe der Sodbachbrücke ein leer stehendes Haus nieder. Der Jaunbach machte die Strasse zwischen Im Fang und Charmey für die gewöhnlichen Autos unbefahrbar, denn sie lag 20 bis 30 cm unter Wasser. Nur die TPF-Busse und die Autos mit einem Vierrad-Antrieb konnten die Verbindung zwischen den beiden Dörfern noch sicherstellen. In Charmey mussten 30 Personen evakuiert werden.

Einen Krisenstab eingesetzt

Um 15.30 Uhr wurde ein Krisenstab unter der Leitung von Oberst Daniel Papaux eingesetzt, dies auf Anregung der FEW, die zuvor selber einen internen Krisenstab gebildet hatten. Die FEW stuften die Situation als problematisch ein, da die Wassermenge der Flüsse Jahrhundertwerte erreicht hatte. In der Unterstadt stieg der Pegel der Saane zwischen zwei und drei Metern an. Sie trat in der Folge über die Ufer und setzte Keller, Parkplätze und auch die Motta unter Wasser.

«Der Krisenstab hat eher vorbeugenden Charakter. Die Situation ist nicht katastrophal. Wir müssen aber gewappnet sein, falls sich die Situation noch verschlimmert», begründete Papaux gestern Abend an einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz diese Massnahme. Wie er ausführte, haben die Regenfälle im Sense-, Greyerz- und im Saanebezirk Schaden angerichtet. Der Krisenstab hat dabei insbesondere die Aufgabe, die Einsätze der Polizei, der Feuerwehr und der Spezialdienste zu koordinieren. Über 30 Polizisten und zwölf Feuerwehrcorps, wovon je fünf im Sense- und Greyerzbezirk, standen gestern des Unwetters wegen im Einsatz, wie Jean-Pascal Tercier von der Freiburger Kantonspolizei erklärte.

Nachlassende Regenfälle

Der Krisenstab gab sich an der Medienkonferenz zuversichtlich, was die zu erwartende Situation in der Nacht auf heute Dienstag betraf. «Ab 22 Uhr gibts keine Regenfälle mehr», meinte Papaux, der sich dabei auf die Prognosen von «Meteo Schweiz» berief. Und an den gefährdeten Stellen überwachte ein Pikettdienst die Entwicklung der Dinge.

Prognosen treffen nicht immer zu

Wettervoraussagen müssen aber nicht immer zutreffen. So wurden die FEW von der Regenwassermenge, die in den letzten Tagen und Stunden vom Himmel fiel, überrascht. Regenfälle waren zwar angesagt, doch fielen dann fünfmal mehr als vorgesehen. Armando Macruzzi jedenfalls hat es in seiner 20-jährigen Tätigkeit bei den FEW noch nie erlebt, dass der Pegelstand so gewaltig anstieg. Dazu kam erschwerend, dass der Wasserspiegel der Stauseen schon sehr hoch war.

650 m3 pro Sekunde, flossen gestern in den Schiffenensee. «Das sind fünfmal mehr als die Turbinen des Wasserkraftwerkes Schiffenen zu fassen vermögen», meinte FEW-Sprecherin Anette Zunzer. Sämtliche Schleusen der Stauseen wurden geöffnet, um gravierende Überschwemmungen zu vermeiden. «Es wird aber nie mehr Wasser abgelassen, als in den See hineinfliesst», rief Macruzzi eine Regel in Erinnerung, die sich auch aus physikalischen Gründen aufdrängt. Dennoch freuen sich die Berner nicht gerade über die Wassermenge, die ihnen die Saane gegenwärtig beschert.

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