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Wasserspringerin Madeline Coquoz –elegant in die Tiefe

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Wasserspringerin Madeline Coquoz startet nächste Woche an den Weltmeisterschaften in Budapest. Die 23-jährige Freiburgerin will weitere Erfahrungen auf ihrem Weg sammeln, der sie zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris führen soll.

Madeline Coquoz bestreitet in Budapest ihre zweiten Weltmeisterschaften. 2019 im südkoreanischen Gwangju war die Freiburgerin zusammen mit Jessica-Floriane Favre im Synchronspringen vom 3-m-Brett bis in den Final vorgestossen. Am Ende resultierte für das Schweizer Duo der starke 11. Schlussrang. Nächste Woche, wenn in Rumänien nach den Schwimmwettkämpfen die Wasserspringer ins WM-Geschehen eingreifen werden, startet Coquoz in drei Disziplinen vom 1-m-Brett sowie dem 3-m-Brett im Einzel und im Mixed-Synchronspringen. «Die besten Chancen rechne ich mir in den beiden Disziplinen vom 3-m-Brett aus. Wir haben im letzten Jahr viel daran gearbeitet, zumal das 3-m-Brett im Gegensatz zum 1-m-Brett olympisch ist», erklärt Coquoz, die zugleich die spektakuläreren Sprünge aus der grösseren Höhe vorzieht. Konkrete Platzierungsziele hat sich die Wasserspringerin aus Pont-la-Ville keine gesetzt. «Es sind eher persönliche Ziele und die Punktewertung. Im Jahr nach den Olympischen Spielen hat es bei den Athletinnen viele Wechsel gegeben. Aber ja, das ultimative Ziel wäre die Halbfinalqualifikation beim 3-m-Brett, also ein Platz in den Top 18.»

Gross sind ihre Erwartungen insbesondere beim Synchronspringen, wo sie zuletzt mit ihrem Partner Guillaume Dutoit einen Schweizer Rekord realisieren konnte. «Wir visieren die Top 8 an und später im August an der EM in Rom gar eine Klassierung in den Top 5 oder Top 3.» Speziell am Duo Coquoz/Dutoit ist, dass sie nicht nur den Sport teilen. Der Waadtländer ist zugleich seit sechs Jahren auch ihr Lebenspartner. Ist das ein Vorteil, oder birgt diese Konstellation im Gegenteil Konfliktpotenzial? «Alle sagen uns, dass es ein Plus ist, weil die Chemie zwischen uns stimmt», sagt die Freiburgerin. «Ein Paar sind wir nur zu Hause, aber nicht in der Schwimmhalle. Wir sind glücklich, dass wir unsere Leidenschaft teilen können. Allerdings sind wir noch nie zusammen an einem solchen Grossanlass gesprungen. Mal schauen, wie es läuft», erklärt die Junioren-Europameisterin 2016 im Synchronspringen schmunzelnd.

Gestern Uni-Prüfungen, heute WM

Mit zwei Silbermedaillen an den Schweizer Meisterschaften und einem neuen persönlichen Punkterekord vom 3-m-Brett im Mai an einem internationalen Wettkampf in Berlin konnte Coquoz Selbstvertrauen für die WM sammeln. «Das alles waren sehr gute Resultate. Zudem stellte ich an der Schweizer Meisterschaft in Zürich einen neuen Punkterekord vom 1-m-Brett auf. Das hat mir Selbstsicherheit gegeben.» Der gute Start in die Saison war für die Greyerzerin insofern wichtig, weil das Jahr 2021 sportlich kein einfaches für sie war. Die Pandemie hatte viele Anpassungen bedingt, zudem verpasste sie die Qualifikation für die Sommerspiele in Tokio. «Mental war das hart.» Unter dem Strich sieht Coquoz aber das Positive. «Ich konnte ein Jahr länger trainieren und Erfahrungen sammeln.»

Genutzt hat sie das vergangene Jahr auch, um in ihrem Studium voranzukommen. Von 2016 bis 2018 drückte sie im englischen Plymouth die Schulbank, um die akademische Ausbildung und den Sport besser unter einen Hut zu bringen. Inzwischen studiert Coquoz in Lausanne Wirtschaft. «Dass während Corona vieles online lief, war natürlich positiv für mich, um Sport und Studium vereinbaren zu können.» Es gebe aber auch schwierige Situationen zu meistern, sagt Coquoz. «Vor einer Woche hatte ich noch drei Prüfungen, und drei Tage später ging es nach Budapest. Für die Vorbereitung ist das nicht gerade optimal. Ein bisschen mehr Flexibilität gerade für die Examen wäre bestimmt förderlich.»

Kunstturnen allein nicht genug

Was Coquoz in solchen Momenten trägt, ist die Passion für ihren Sport, der Selbstvertrauen, Eleganz, Mut und ein Stück weit auch Charisma erfordere. Die Leidenschaft ist es auch, die sie antreibt, bis zu 20 Stunden pro Woche zu trainieren. Denn Geld gibt es für sie im Wasserspringen nicht zu verdienen – im Gegenteil. «Ich muss zugeben, dass es frustrierend ist, dass wir Reisen oder selbst Verbandskleidung aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.» So musste die Freiburgerin beispielsweise auch ein Viertel der Reisekosten nach Ungarn selber berappen. «Wenn ich denke, wie viel Zeit, Energie und Entbehrungen in den Sport investiere… Aber letztlich betreibe ich das Wasserspringen aus Freude. Und überhaupt ist ein Vergleich mit anderen Sportarten schwierig. Andere verdienen vielleicht viel Geld, dafür haben sie auch einen ungleich höheren Druck.» Dank der Unterstützung des Kantons und der Familie kann Coquoz ihre Auslagen immerhin mehr oder weniger decken.

Im Synchronspringen wurde Madeline Coquoz 2019 zusammen mit Jessica-Floriane Favre WM-Elfte.
Keystone/a

Mögliche finanzielle Vorteile spielten für ihre Sportkarriere sowieso nie eine Rolle. «Bereits als kleines Mädchen waren die Olympischen Spiele ein Traum von mir.» Sport und Musik waren im Elternhaus von Coquoz stets ein Thema. «Schliesslich begann ich mit dem Kunstturnen, weil dieser Sport eine gute Basis ist.» Mit neun Jahren standen schon vier Trainings pro Woche auf ihrem Programm. Doch das war ihr noch nicht genug. «Mein Vater war ein ehemaliger Wasserspringer von nationalem Niveau, und auch meine Schwester betrieb diesen Sport. Also ging ich neben dem Kunstturnen noch zum Wasserspringen.» Kein Jahr später gehörte Coquoz schon zur Landesspitze. «Die Voraussetzungen waren natürlich andere. Während Hunderte Mädchen im Kunstturnen aktiv sind, ist die Auswahl im Wasserspringen natürlich deutlich geringer.»

Von der Reservistin zur Fix-Starterin?

Nichtsdestotrotz entwickelte sich Coquoz schnell und gehört nun seit Jahren zu den besten Schweizerinnen vom Sprungbrett. Mit ihren 23 Jahren nähert sie sich langsam, aber sicher ihrem Zenit im Wasserspringen. «Ich zähle nicht mehr zu den ganz jungen Springerinnen. Ich schätze, dass man so mit 25 Jahren auf dem Höhepunkt ist. In anderen Ländern ist die Zeitspanne grösser und vielleicht bis zu 30 Jahren, weil diese Sportler bezahlt werden.» In der Schweiz gebe es bereits mit zirka 18 Jahren wegen dem Studium einen Schnitt und später, nach der Beendigung der Ausbildung, einen weiteren. «Ich bin jedenfalls noch nicht an meiner Leistungsgrenze angekommen.»

Das soll erst 2024 der Fall sein, wenn sie sich ihren Traum von den Olympischen Spielen in Paris erfüllen will. Für Tokio war die Freiburgerin noch in der Reserve und wäre zum Zug gekommen, wenn sich die Schweizer Olympiafahrerin Michelle Heimberg verletzt hätte. «Aber auch so war es schon eine grosse Ehre für mich. Schon allein die Formulare für Tokio ausfüllen zu können, war ein spezielles Gefühl.» Die Voraussetzungen für Paris seien gegeben. «Ich wäre dann in einem guten Alter, und meine Strukturen mit Trainer, medizinischer und psychologischer Unterstützung sind stabil.» Coquoz weiss aber auch, dass es im Sport manchmal schnell gehen kann. «So wie in allem, wie uns Corona gelernt hat. Ich plane deshalb nicht mehr über Jahre hinaus, so wie ich es bisher immer getan habe, sondern nur noch von Trimester zu Trimester.»

Der Tag X

Der Traum von den Olympischen Spielen jedoch lebt. Einfach wird die Qualifikation indes nicht. Während sich Athletinnen und Athleten in anderen Sportarten über Monate hinweg an verschiedensten Anlässen etwa mit Limiten für die Spiele empfehlen können, sind die Selektionskriterien vom nationalen Verband im Wasserspringen knallhart. «Ein Tag, eine Chance», sagt Coquoz. Voraussichtlich im Februar 2024 hat sie die Möglichkeit, sich für Paris zu qualifizieren. Nötig dazu ist eine Rangierung in den Top 18 im weltweiten Vergleich, ansonsten ist der Traum ausgeträumt. «Allein wegen den Olympischen Spielen hätte ich mir nicht diesen Sport ausgesucht», sagt die Freiburgerin lachend. «Aber man sagt ja auch, dass der Weg das Ziel ist.»

Coquoz kann sich vorstellen, dass sie nach dem Ende ihres Studiums für eine gewisse Zeit voll auf die Karte Wasserspringen setzen wird, um alles dafür tun zu können, damit sie in Paris dabei sein wird. «Ich habe mich aber noch nicht entschieden. Für mich ist es wichtig, im Gleichgewicht zu sein und dass ich mich auf etwas anderes stützen kann, wenn das eine nicht funktioniert.»

 

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