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Wasserstand stoppt Spaziergänger

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Ein Spaziergang oder eine Joggingrunde in den Düdinger Mösern ist nicht nur bei den Einheimischen sehr beliebt. «An den Wochenenden kommen auch viele Besucher aus dem französischsprachigen Kantonsteil hierher», sagt Hansueli Krummen, Generalrat der Freien Wähler Düdingen, der in der Nähe der Möser wohnt. Seit mehreren Monaten sind die Wege im Moos an gewissen Stellen jedoch schlecht oder kaum noch begehbar, weil sie überflutet sind. Hansueli Krummen hatte den Gemeinderat an der letzten Generalratssitzung vom 10. Oktober darauf hingewiesen und ihn gebeten, etwas zu unternehmen (die FN berichteten). Auch viele andere Personen, die sich gerne in den Düdinger Mösern aufhalten, stören sich daran und haben bei der Gemeinde interveniert, wie Ammann Kuno Philipona gestern auf Anfrage erklärte.

Gut für die Moorpflanzen

Am Montag schaltete die Gemeinde auf ihrer Internetseite ein Schreiben von Möserkommissionspräsident Jacques Studer auf, der zum Thema Stellung nimmt. Die Situation sei einerseits auf die niederschlagsreichen Monate Mai, Juni und Juli und den damit verbundenen hohen Grundwasserspiegel zurückzuführen. Andererseits hänge sie auch damit zusammen, dass das Wasser langsamer aus dem Gebiet abfliesse, weil sich das Rohr unter der Strasse beim Meierisli gesenkt habe und das Wasser so nur noch langsam hindurchfliessen könne.

Was die Moosbesucher ärgere, sei aus der Sicht des Moorschutzes willkommen, da typische Moorpflanzen wie der fleischfressende Sonnentau, die kriechende Moosbeere oder die Rosmarin-Heide auf Nässe und einen hohen Wasserstand angewiesen seien, erklärt Jacques Studer. Diese Pflanzen seien einmalig und wären im letzten Jahrhundert fast verschwunden, weil sie Opfer des bis in die 1970er-Jahre betriebenen Torfabbaus wurden. 1981 kaufte die Gemeinde die Möser und stellte sie unter Naturschutz. «Mit viel Aufwand wurden die Sträucher und Bäume, die den ursprünglichen Lebensraum der Moorpflanzen eingenommen hatten, entfernt und offene Flächen geschaffen», erklärt Studer im Schreiben. Damit diese nicht erneut verbuschen, müssten sie jährlich gemäht werden. Der heute erhöhte Wasserstand bremse das Wachstum der Sträucher und Bäume und sei somit förderlich für die nässeliebenden Moospflanzen.

Weil die Düdinger Möser unter Schutz stehen, dürfe der Wasserstand beim Meierisli nur dann herabgesetzt werden, wenn dies keine negativen Auswirkungen auf die Pflanzenvielfalt habe.

Die Konsequenzen ziehen

Hansueli Krummen kann den Aspekt des Naturschutzes durchaus nachvollziehen. «Dann müssten die Möser in der Konsequenz aber geschlossen werden», sagt er. Es mache keinen Sinn, die Möser für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wenn die Spaziergänger nach einigen Metern im Wasser stecken blieben.

«Wir müssen eine Lösung finden», ist sich Ammann Kuno Philipona des Problems bewusst. Der Gemeinderat werde nächstens zusammen mit der Möserkommission eine Ortsbegehung durchführen. In der Zwischenzeit sollen Plakate auf den hohen Wasserstand hinweisen.

Die Möserkommission nehme die Anliegen der Naherholungssuchenden ernst, schreibt Jacques Studer zum hohen Wasserstand im Moos. «Sie wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Wege auch künftig begehbar bleiben.» Im kommenden Winterhalbjahr würden kritische Stellen saniert. Eingriffe grösserer Tragweite würden vorerst aber nicht in Betracht gezogen. Die Möserkommission wolle 2017 erst die Entwicklung der Situation und vor allem der Niederschläge beobachten. Sie gehe davon aus, dass 2016 ein aus­sergewöhnlich niederschlagreiches Jahr war und dass die nächsten Jahre wieder durchschnittlich sein werden, so dass die Wege während des ganzen Jahres begehbar sein sollten. Hansueli Krummen ist skeptisch, dass sich das von alleine einpendelt. «Wir hatten auch dieses Jahr lange Trockenperioden.» Eine Senkung des Wasserstandes um 10 bis 15 Zentimeter würde aus seiner Sicht reichen, um das Problem zu lösen.

Zahlen und Fakten

Von nationaler Bedeutung

Seit 1991 sind die Düdinger Möser in den Bundesinventaren der Hoch- und der Flachmoore von nationaler Bedeutung aufgeführt und stehen unter Schutz. Auf dem Rundgang des Botanischen Pfads sind rund 60 einheimische Moor-, Flur- und Waldpflanzen zu sehen.

ak

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