Er werde manchmal gefragt, woher denn das Trinkwasser in der Stadt komme, sagte Laurent Barras gestern anlässlich der Einweihung des Grundwasserkraftwerks in Bürglen. «Das kommt auf die Tageszeit an», antworte er jeweils.
Die Stadt Freiburg bezieht ihr Leitungswasser nämlich hauptsächlich von den beiden Quellen Hofmatt in Alterswil und La Tuffière in Corpataux. Wegen des Gefälles fliesst das Wasser der Hofmatt-Quelle von selbst ins Reservoir in Bürglen. Das Wasser aus Corpataux muss hingegen ins Reservoir von Arconciel gepumpt werden.
Das Wasser der beiden Quellen wird anschliessend dem Leitungsnetz der Stadt zugeführt, wo es sich vermischt. Je nach Verbrauch verändert sich das Verhältnis im Tagesverlauf. Bürglen bedient im Durchschnitt zwischen 70 und 80 Prozent des Wasserbedarfs. In der Nacht, wenn der Verbrauch gering ist, kann Wasser von Bürglen ins Reservoir auf dem Guintzet-Hügel fliessen, wozu der Höhenunterschied von bloss sieben Metern ausreicht. Dieses Wasser fliesst dann am Tag wieder in die Stadt runter. So kommt es mitunter vor, dass das Wasser in den Leitungen die Richtung wechselt. fa