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Waterloo in der Leventina

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Mit dem Rücken scheinbar aussichtslos zur Wand hatte Ambri zumindest gestern kaum mehr etwas zu verlieren. Es war deshalb mit einem Angriffsfeuerwerk der Tessiner mit dem Mut der Verzweiflung zu rechnen gewesen. Doch dies blieb zunächst aus. Ob die fehlende offensive Durchschlagskraft der Gastgeber oder die Defensive der Freiburger dafür verantwortlich zeichnete, war nicht wirklich ersichtlich. Gottéron konnte es letztlich egal sein. Der Fahrplan stimmte jedenfalls, zumal Mitte des Startdrittels Adrien Lauper, der Freiburger in den Diensten von Ambri, für vier Minuten in die Kühlbox geschickt wurde. Eigentlich ein gefundenes Fressen für die Powerplay-Formation um Roman Cervenka und Julien Sprunger; erfolgreich waren diesmal aber andere. Als Killian Mottet, Nelson Chiquet und Nathan Marchon in Überzahl agierten – etwas, das in dieser Form zu Saisonbeginn noch unvorstellbar gewesen war –, zog Larri Leeger von der blauen Linie ab und der Puck fand, von Marchon entscheidend abgelenkt, den Weg ins Tor (13.). Die Unparteiischen annullierten den Treffer zunächst wegen eines angeblichen Torraum-Offsides von Chiquet, revidierten diesen Entscheid aber nach dem Videostudium zu Recht.

Schilts Puckverlust

Die Leventiner haderten, Gottéron führte – das Szenario für die Gäste gestaltete sich ideal. Bis, ja, bis Verteidiger Sebastian Schilt ohne Not die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie vertändelte und Jason Fuchs den Konter zum Ausgleichstreffer der Biancoblù verwertete (16.). Es war der Auftakt eines Freiburger Waterloos. Nur eineinhalb Minuten später schlug es erneut hinter Torhüter Benjamin Conz ein. Der Finne Mikko Mäenpää traf im Powerplay zur Führung der Südschweizer. Dass sich in diesem Playout-Final nicht umsonst die zwei schlechtesten Teams der Saison gegenüberstehen, wurde in der Folge eindrücklich illustriert. So wie Ambri in seinem ersten Heimspiel förmlich auseinandergefallen war, stand gestern nun Gottéron auf einen Schlag komplett neben den Schuhen. Denn nur 38 Sekunden nach dem 2:1 kassierten die Freiburger bereits den dritten Gegentreffer – Conz liess sich aus spitzem Winkel überraschen. Doch damit nicht genug: Nun brachen bei den Saanestädtern alle Dämme. 15 Sekunden später hiess es gar 4:1, und zu allem Übel musste Conz nach einem Zusammenprall mit Torschütze Lukas Lhotak seinen Kasten verletzt räumen. Innert 142 Sekunden (!) hatte das Team von Larry Huras damit doppelt so viele Tore kassiert wie in den drei Spielen zuvor zusammengerechnet …

Ambri schöpft Hoffnung

Von diesem Blackout der gröberen Sorte erholten sich die Freiburger nicht mehr. Spätestens mit dem fünften Treffer der Tessiner bei Spielmitte stand fest, dass sich die beiden Equipen morgen im St. Leonhard für ein weiteres Spiel gegenüberstehen werden. Zu uninspiriert präsentierte sich Gottéron gestern. Dabei hätte die Gelegenheit, den Sack in dieser Serie zuzumachen, besser nicht sein können. Nach tiefer Verunsicherung und Kritik an den Schiedsrichtern setzte Ambris Vorstand im Vorfeld von Partie vier zur Medienschelte an und prangerte den Negativismus der Journaille an. Gottéron wusste diese Zerfallserscheinungen nicht zu nutzen. Vielmehr liessen die Freiburger einen Gegner, der bereits am Boden lag, neue Hoffnung schöpfen und die um ihren Club bangenden Fans zum lebenswichtigen Sieg die «La Montanara» singen.

Gewiss, Gottéron liegt in der Serie noch immer mit 3:1 Siegen und mit einem Break vorne. Trotzdem täten die Freiburger gut daran, morgen den entscheidenden vierten Erfolg vor heimischem Publikum zu holen. Inwiefern die gestrige Klatsche an der Moral gekratzt hat, wird sich weisen müssen. Vieles wird am Donnerstag derweil davon abhängen, ob Conz spielen kann. Fehlen wird womöglich zudem Chris Rivera, der nach einem Check gegen den Kopf eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte hatte, die zu den zwei weiteren Gegentoren führte. Es war nur eines von zahlreichen Scharmützeln – meist von den Tessinern angezettelt –, als die Partie längst gelaufen war. Die Serie ist zum Leidwesen Gottérons definitiv lanciert. Zuzuschreiben hat es sich das allerdings selber.

Telegramm

Ambri-Piotta – Gottéron 7:1 (4:1, 1:0, 2:0)

4104 Zuschauer. – SR: Massy/Stricker, Gnemmi/Küng. Tore: 13. Leeger (Marchon/Ausschluss Lauper) 0:1. 16. Fuchs (Kostner) 1:1. 17. Mäenpää (D’Agostini/Ausschluss Leeger) 2:1. 18. (17:38) Trunz (Goi) 3:1. 18. (17:53) Lhotak (Fuchs) 4:1. 30. Mäenpää (Guggisberg) 5:1. 42. Hall (Emmerton, D’Agostini/Ausschluss Rivera) 6:1. 46. Hall (Guggisberg/Ausschluss Rivera) 7:1. Strafen: 8-mal 2 plus 10 Minuten (Mäenpää) gegen Ambri-Piotta, 6-mal 2 plus 5 Minuten (Rivera) plus Spieldauer (Rivera) gegen Freiburg-Gottéron. Stand Playout-Final (best of 7): 1:3.

Ambri-Piotta: Zurkirchen; Ngoy, Jelovac; Sven Berger, Gautschi; Trunz, Mäenpää; Collenberg; Kostner, Hall, Lauper; Monnet, Emmerton, D›Agostini; Duca, Goi, Bastl; Guggisberg, Fuchs, Lhotak; Trisconi.

Freiburg-Gottéron: Benjamin Conz (18. Saikkonen); Glauser, Picard; Stalder, Schilt; Leeger, Abplanalp; Maret; Sprunger, Cervenka, Birner; John Fritsche, Rivera, Vauclair; Marchon, Mauldin, Mottet; Caryl Neuenschwander, Chiquet, Neukom; Daniel Steiner.

Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Descloux, Zgraggen (alle verletzt), Fora (gesperrt), Janne Pesonen und Balej (überzählige Ausländer), Freiburg-Got­téron ohne Vesce (überzähliger Ausländer), Loichat, Schmutz, Bykow und Rathgeb (alle verletzt). – 13. Pfostenschuss Leeger. – Verletzt ausgeschieden: 4. Monnet, 18. Benjamin Conz, 41. Gautschi.

Die FN-Besten: Mäenpää und Marchon.

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