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Weder Zeit fürs Wundenlecken noch fürs Feiern

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Autor: Fahrettin Calislar

Freiburg Die Parteien analysieren den Ausgang der Wahlen von gestern. Kaum eine ist rundum zufrieden.

Urs Schwaller (Co-Präsident CVP): «Wir verlieren fünf Mandate. Ich habe gewusst, dass darunter drei Wackelsitze waren. Aber die fünf verlorenen Sitze tun mir weh. Das Wichtigste ist aber: Die CVP bleibt stärkste Fraktion. Ich stelle fest: Die Grünliberalen und die BDP haben je zwei Sitze erhalten. Die Verschiebungen bleiben innerhalb der politischen Mitte. Aber ich muss es aus Sicht der CVP betrachten. Die Partei muss sich heute schon überlegen: Was ist die Ursache? Weshalb haben wir in den jeweiligen Wahlbezirken Sitze verloren? Das Ergebnis in der Stadt Freiburg tut mir vor allem leid. Und jene langjährigen Parlamentarier, die abgewählt wurden. Das ist hart zu verdauen, da müssen wir uns darum kümmern. Die CVP hat fünf Sitze verloren, die wollen wir wieder zurück. Wir werden heute damit beginnen, die Wahlen 2015/2016 vorzubereiten. Die CVP wird mit einer jungen Liste kommen. Wir hatten ausgezeichnete Leute, die unsere Volkspartei in ihrer ganzen Breite vertraten, aber weniger bekannt waren. Sie will ich vor allem stärken. Wir wollen nächstes Mal nicht nur den Besitzstand wahren, sondern wieder zulegen.»

David Bonny (Präsident SP): «Wir haben insgesamt fünf Sitze gewonnen. Der Wermutstropfen ist der bedauerliche Verlust eines Sitzes im Sensebezirk. Es ist insgesamt ein exzellentes Ergebnis, doch ich sehe zugleich, dass wir in den deutschsprachigen Bezirken des Kantons aktiver sein müssen. Denn es kann nicht sein, dass die SP zum Beispiel im Saanebezirk vorwärtsmacht, in den Bezirken See und Sense aber nicht. Also müssen wir präsenter sein in diesen Bezirken, mit den Leuten sprechen und ihre Sorgen diskutieren. Wir hatten das Ziel, die stärkste Partei des Kantons zu sein, schon früh festgelegt, haben dieses Ziel aber nicht erreicht. Deshalb hat das Ergebnis von gestern noch Ausbaupotenzial.»

Pierre-André Page (Fraktionschef SVP): «Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen von gestern, es ist ein gutes Resultat. Die Partei entwickelt sich. Die SVP hat im Vivisbachbezirk leider einen Sitz verloren, doch über alles gesehen sind wir glücklich über den Ausgang dieser Wahlen. Sie zeigen, dass die Freiburger Bevölkerung sich mit unserem Programm identifiziert. Wir sind nun nach der CVP und SP die drittgrösste Partei und haben die FDP überholt. Das ist natürlich ein schönes Resultat. Ich hätte mir noch etwas mehr gewünscht, aber das war wohl nicht realistisch.»

Jean-Pierre Thürler (Präsident FDP): «Wir haben zwei Mandate verloren, wir könnten besser sein. Das Ergebnis entspricht aber dem aktuellen Trend. Die CVP hat stärker abgegeben als wir. Nun müssen wir für die Zukunft Lehren aus diesen kantonalen und nationalen Wahlen ziehen. Das dauert sicher eine gewisse Zeit. Wir sind eine verantwortungsvolle Partei, manchmal müssen wir Entscheide fällen und mittragen, die schmerzhaft sind. Sie sind aber auch notwendig für den Kanton. Die FDP muss sich nun überlegen, wie sie weiterfahren will.»

Philippe Wandeler (Präsident CSP): «Insgesamt bin ich zufrieden, dass wir unsere Position halten konnten. Natürlich hat man immer den Wunsch, vorwärtszumachen. Aber es sind neue Parteien ins Rennen gestiegen. Es ist unter diesen Umständen natürlich schwierig, seine Position auszubauen, wenn sich mehr Leute um den Kuchen streiten. Wir würden natürlich gerne zulegen, um unsere Sichtweise im Parlament besser einbringen zu können. Wir haben den Besitzstand gewahrt, obschon immer wieder gesagt wurde, wir seien eine Verliererpartei. Doch CVP und FDP haben viel mehr verloren. Deshalb bin ich weitgehend zufrieden.»

Christa Mutter (Grossrätin, Grüne): «Wir haben uns Fraktionsstärke oder wenigstens einen zusätzlichen Sitz gewünscht, und dieses Ziel haben wir klar nicht erreicht. Der Grund ist das Wahlsystem, das die grossen Parteien bevorzugt. Deshalb haben wir beispielsweise im Saanebezirk einen zweiten Sitz verpasst. Das Berechnungssystem ist für die kleinen Parteien ein grosser Nachteil. Zudem gab es keine Listenverbindungen. Die kleinen Parteien können sich so nicht profilieren. Vor allem im Seebezirk haben sich zudem die kleinen Parteien leider die Stimmen abgejagt, was zur Abwahl von Daniel de Roche geführt hat, das ist bitter. Ich bin insgesamt nicht zufrieden.»

Daniel Wismer (Co-Präsident GLP): «Es ist ein realistisches Resultat. Ich bin aber nicht ganz zufrieden. Das System benachteiligt die kleinen Parteien, viele Stimmen gehen verloren. Wir erhielten fast fünf Prozent Wähleranteil in der Stadt Freiburg, erreichten aber keinen Sitz. Im Aargau haben die Grünliberalen mit dem gleichen Wähleranteil wegen eines neuen Wahlsystems gleich fünf Sitze geholt. Es geht für uns aufwärts, aber langsamer, als ich mir das im Vorfeld erhofft hatte.»

Thomas von Dach (Präsident BDP): «Wir sind sehr zufrieden, dass wir als jüngste Partei im Kanton gleich zwei Sitze im Grossen Rat erhalten haben. Wir müssen nun besprechen, wie wir weiterfahren wollen.»

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