Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wegen Missbrauch vor Gericht

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Mann steht nächste Woche vor dem Bezirksgericht der Broye in Estavayer-le-Lac. Die Anklagepunkte lauten: sexuelle Nötigung, sexuelle Handlungen mit Kindern, Vergewaltigung und Pornografie. Der Mann ist Vater von zwei Kindern und geschieden.

Der Fall beginnt 1998: Eine Mutter und ihre Tochter besuchen eine Tanzschule. Der Angeklagte ist damals ihr Tanzlehrer. Die Mutter und der Mann gehen eine Beziehung ein. Die Tochter hat zu diesem Zeitpunkt keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Der Tanzlehrer zieht bei der Mutter und deren Tochter ein, und das Mädchen geht eine emotionale Beziehung mit dem Mann ein, nicht zuletzt auch deshalb, weil ihre Mutter aus beruflichen Gründen jeweils mehrere Tage nicht zu Hause ist. Dies ist der Anklageschrift zu entnehmen.

Zwischen 2001 und 2003 konsumiert der damals rund 40-jährige Mann viel Alkohol und Kokain. Laut seinen Aussagen habe er zu dieser Zeit an einem Burn-out gelitten, steht in der Anklageschrift. Die Mutter will ihn verlassen, doch die Tochter hält sie davon ab. Der Mann bezeichnet sich gemäss den Gerichtsakten selber als lesbisch; er kleide sich gerne als Frau.

Im Februar 2015 erhebt die Tochter Anzeige gegen den Mann. Er habe sie zwischen ihrem 13. und 15. Altersjahr sexuell missbraucht. Dies betrifft die Jahre zwischen 2001 und 2003. In dieser Zeit lebten der Mann, die Mutter und die Tochter im gleichen Haushalt im Broyebezirk. Nach einem gemeinsamen Umzug Ende 2003 haben die Übergriffe laut Anklage aufgehört.

Nach dem Umzug hat die Tochter eine schwere Krise. Sie sagt ihrer Mutter, dass sie nicht mehr schlafen könne und am Ende sei. Sie zeigt grosse Verachtung gegenüber dem Mann und spricht während mehrerer Monate nicht mehr mit ihm. Um der Mutter Freude zu bereiten, beginnt das Mädchen jedoch laut Anklage daraufhin wieder, mit dem Mann zu sprechen.

Sie unterdrückt ihre Gefühle, damit das Zusammenleben im gemeinsamen Haushalt möglich ist. In der Anklageschrift ist auch zu lesen, dass das Mädchen immer wieder an Angstzuständen litt. 2012 reist die Tochter für einen Sprachaufenthalt in die USA. Zu diesem Zeitpunkt kommen die Erinnerungen an die Übergriffe wieder hoch. Im März 2014 teilt sie ihrer Mutter mit, dass der Mann sie sexuell missbraucht habe. Die Mutter unterstützt sie nicht; sie nennt sie eine «Anmacherin». Dennoch trennt sich die Frau von dem Mann.

Verachtung und Scham

 Scham und Schuld brachten die Tochter immer wieder an ihre Grenzen. Besonders Angst hatte sie laut den Gerichtsunterlagen, dass sie von ihrer Mutter zurückgewiesen wird. Noch im November 2014 wollte die Mutter ihre Tochter davon abhalten, Anzeige zu erstatten. emu

Meistgelesen

Mehr zum Thema