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Wegen Mord an Familienvater vor Gericht

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Am 11. Mai 2013 kurz vor Mitternacht ereignete sich in Frasses im Broyebezirk ein Drama: Ein 36-jähriger Italiener mit kosovarischen Wurzeln wurde von zwei Männern vor den Augen seiner Verlobten und seiner vier Kinder erschossen. Der 36-Jährige war zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie nach Hause zurückgekehrt. Als er aus dem Auto stieg, eröffneten die beiden Männer das Feuer auf ihn und ergriffen danach die Flucht. Das Opfer wurde mit 15 Schüssen niedergestreckt, ein weiterer Schuss schlug im Auto ein. Die Angehörigen wurden nicht verletzt.

Ab Mittwoch müssen sich nun zwei Männer wegen Mord und wegen Lebensgefährdung vor dem Bezirksgericht Glane in Romont verantworten. Die Verhandlung findet aus Platzgründen nicht vor dem Bezirksgericht in Estavayer-le-Lac statt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die zwei Beschuldigten das Opfer entweder kaltblütig erschossen oder mindestens eine unbekannte Täterschaft dabei unterstützt haben.

Eine Familienfehde

Die Anklageschrift ist kein leichter Stoff und geht bis auf das Jahr 2000 zurück: Seit diesem Zeitpunkt liefern sich zwei Familienclans aus dem Kosovo eine Fehde. Beide Seiten kämpften an der Seite der UCK, einer albanischen paramilitärischen Organisation. Laut Erkenntnis der Schweizer Behörden waren beide Seiten zudem in den Rauschgifthandel involviert. Dem Mord an dem 36-Jährigen in Frasses gingen zahlreiche Morde an Familienmitgliedern beider Clans voraus. Auch Kinder gehörten zu den Opfern. Ausser dem Fall in Frasses wurde keiner der Gewaltakte in der Schweiz begangen. Die beiden Angeklagten sind Mitglieder des einen Clans. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, machten sie sich Anfang Mai 2013 auf die Suche nach Waffen. Einer der beiden Männer stammt ursprünglich aus dem Kosovo und ist 34-jährig. Der zweite Beschuldigte stammt ursprünglich aus Mazedonien und ist ein Jahr jünger.

Angeklagte bestreiten Tat

Die Anklageschrift schildert die Faktenlage: Am 10. Mai 2013 kaufte der ältere Mann ein Auto, finanziert durch einen Verwandten seines Clans. Mit dem jüngeren Angeklagten stand er via Handy in Kontakt. Beide Mobiltelefone waren am Abend vor dem Mord ausgeschaltet. Es sei nicht auszuschliessen, dass die Beschuldigten eine Vorerkundung vorgenommen haben, so die Anklageschrift. Am 11. Mai, am Tag des ihnen zur Last gelegten Mordes, trafen sich die beiden Männer am Wohnort des Jüngeren. Kurz vor 21 Uhr verliessen sie diesen. Für den Ablauf danach gibt es verschiedene Hypothesen. Die Angeklagten bestreiten jegliche Beteiligung an der Tat.

Skrupelloses Vorgehen

Doch Fakt ist laut Anklageschrift, dass der Bruder des älteren Angeklagten im August 2003 erschossen worden war. Diese Tat sei mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Clan des in Frasses Ermordeten zuzuschreiben. Wie die weiteren Morde auf beiden Seiten weist auch im Fall Frasses alles auf eine Abrechnung hin. Beiden Beschuldigten schreibt die Anklageschrift Skrupellosigkeit zu: Trotz der Anwesenheit einer Frau und von Kindern hätten die Täter äus- serst brutal gehandelt und ohne Rücksicht Schüsse in grosser Zahl abgegeben. Der Jüngere der beiden Männer hat sich laut Anklageschrift aus Freundschaft mit dem Älteren an der Tat beteiligt. Persönlich sei er zwar nicht von der Familienfehde betroffen, jedoch sei er Mitglied desselben Clans. Er sei es auch gewesen, der die Waffen besorgt habe. Dies im Wissen, dass damit ein Mord geschehen könnte.

 An der Gerichtsverhandlung in Romont werden mehrereFamilienmitglieder des Ermordeten als Kläger auftreten: seine Kinder, seine Schwester, seine damalige Verlobte und seine Mutter.

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