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«Weiber», Engel und Geschichten

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Das dürfte den Murtnern gefallen: Ann Lees Wechselausstellung im Museum Murten stellt dem in der Dauerausstellung präsenten Bildnis von Karl dem Kühnen die Porträts von zwei im Barockstil gemalten Schweinen zur Seite. «Die weibliche Sau hat es geschafft, den Metzger so sehr zu bezaubern, dass er sie schliesslich heiratete», meint die Künstlerin zu einem der Bilder.

Geschichten erzählen

Solche fantasie- und humorvollen Geschichten sind typisch für das Werk der 61-Jährigen. Sie sagt von sich selber, dass sie eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin sei und dies zeigt sich auch in der aktuellen Ausstellung: So steht etwa eine Wand unter dem Titel «Ich kannte eine/n» und zeigt mit kurzen Texten ergänzte Bilder. Diese Texte würden jeweils regelrecht aus ihr heraussprudeln und sofort niedergeschrieben, was zu vielen Rechtschreibefehlern führe. «Deshalb habe ich schon viele böse Briefe von Lehrern erhalten», meint Ann Lee lachend.

Interessante Kontraste

Einen weiteren Teil der Ausstellung, die grösstenteils aktuelle Bilder der Künstlerin zeigt, bilden die Engelsdarstellungen, quasi das Markenzeichen von Ann Lee. Sie verspricht, dass die Besucherinnen und Besucher neue Facetten der allzu menschlichen Figuren entdecken werden. Auch die Videoinstallation im Untergeschoss beschäftigt sich mit den geflügelten Wesen: Zu sehen sind Bilder von Menschen, mit Flügeln ausgestattete Gegenstände sowie klassische Engelgemälde und hinter allem steht die Frage «Was sind Engel?».

Ein ganzer Raum ist schliesslich den «Weibsbildern» gewidmet, wobei die Künstlerin das Wort «Weib» nicht negativ versteht, sondern als sinnlichen Begriff betrachtet. Die farbigen und überspitzt dargestellten Figuren sind überaus expressiv. Ann Lee ist sich bewusst, dass sie damit die Betrachter spaltet: «Manche sind begeisterte Fans, andere mögen meinen Stil überhaupt nicht.»

 Museumsleiter Ivan Mariano scheint zum ersten Lager zu gehören. Jedenfalls schätzt er die entstehenden Kontraste zwischen den modernen, farbigen Gemälden und den alten, neutralen Mauern des Museums: «Der Dialog zwischen den Kunstwerken und dem Museum erzeugt verschiedene interessante Stimmungen.» Mariano, bereits mit der Planung der nächsten drei Saisons beschäftigt, will das erfolgreiche Konzept der Wechselausstellungen beibehalten.

Museum Murten,Ryf 4. Sa., 8. September, 18 Uhr: Vernissage mit Ann Lee. Reguläre Öffnungszeiten: So., 9. Sept. bis So., 2. Dez. Di. bis Sa. jeweils von 14 bis 17 Uhr, So. von 10 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

 

Zur Person

Seit 30 Jahren als Multimediakünstlerin tätig

Ann Lee Zwirner kam 1951 in den Vereinigten Staaten zur Welt. Die Schulen und Berufsausbildungen, unter anderem ein Ethnologie-Studium, absolvierte sie in der Schweiz. Im Jahr 1981 zog sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Peter Zwirner aus dem Baselbiet in den Kanton Freiburg nach Kleinbösingen und gründete den Verlag Grünenburg. Unter diesem Label verkauften die beiden in der Folge vor allem Gebrauchsdesign wie etwa Küchentextilien, Postkarten oder Einkaufstaschen und publizierten Bücher. Der gemeinsame Sohn Kaspar stieg als Sounddesigner ins Filmmusik-Geschäft ein. Mutter Ann Lee, eine Autodidaktin, erschuf nebst ihrer Tätigkeit für den Verlag auch Gemälde und Videos für Ausstellungen. Von 2000 bis 2007 hielt sich die Künstlerin während längerer Zeit in Ateliers in Berlin und Marseille auf. Mittlerweile lebt und arbeitet Ann Lee Zwirner in Murten.cz

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